Es ist eine Binsenweisheit, die gewiss jede werdende oder frischgebackene Mama mit auf den Weg bekommt.„Frische Luft und (indirektes) Sonnenlicht tut Babys gut!“. Und für Eltern gilt diese natürlich nicht minder!
Denn so schön und gemütlich der Winter auch sein mag: Bei gefühlt ständiger Dunkelheit und fiesen, kalten Temperaturen kann einem drinnen schon einmal die Decke sprichwörtlich auf den Kopf fallen. Und dies vor allem dann, wenn der an sich so süße Nachwuchs einen schlechten Tag hat, quengelt und permanent herumgetragen werden möchte.
Ist Ihr Baby schon einige Wochen alt? Und die Temperaturen sind nicht gerade arktisch? Dann spricht selbst mit den Kleinsten nichts gegen eine Runde an der frischen Luft.
Draußen sind Langeweile und Nörgelei garantiert kein Thema mehr. Und „Endlich mal raus hier!“, das bedeutet für Mamas und Papas auch: Bewegung zu bekommen, bei frischem Wind zu entspannen, eine Verschnaufpause vom Alltagstrott in den vier Wänden einzulegen und den Kopf frei zu bekommen, während Baby friedlich im Kinderwagen schläft.
Bevor es losgeht, stellt sich jedoch immer die Frage „Wie ziehe ich mein Baby richtig für den Winterspaziergang an?“. „Ist dieses vielleicht zu warm und jenes zu dünn?“. Fragen, die für Eltern mitunter gar nicht leicht zu beantworten sind. Und das Baby selbst kann ja noch nicht selbst äußern, wie es um seine Wohlfühltemperatur bestellt ist.
So ist das Baby an kalten Tagen draußen gut „verpackt“
Wie warm die Kleinsten angezogen werden sollten, hängt natürlich von mehreren Faktoren ab.
1.) Wie kalt ist es laut Thermometer und wie kalt gefühlt?
Ein frostiger, windstiller Tag bei strahlendem Sonnenschein fühlt sich trotz ähnlicher Temperaturen ganz anders an als ein nasskalter, bewölkter, bei dem zusätzlich ein unangenehmer Wind bläst.
2.) Wie gut ist das Baby außer durch seine Kleidung gegen die Kälte geschützt?
Wird es im Kinderwagen in eine eher leichte Tragetasche oder in einen dicken Thermo- oder Lammfellfußsack gelegt? Verfügt der Kinderwagen über eine Hartwanne, deren Boden recht gut isoliert ist und die viel Wind abhält?
3.) Wie lange wird man an der frischen Luft sein?
Für einen kurzen Gang aus der warmen Wohnung zur ebenfalls beheizten Bäckerei gegenüber auf der anderen Straßenseite muss das Kind naturgemäß anders gegen die Kälte geschützt werden als für einen langen Spaziergang durch Wald und Feld.
Sicher ist zudem: Baby muss wärmer angezogen werden als man selbst. Schließlich ist man als Erwachsener permanent in Bewegung. Und Kinderwagenschieben ist mitunter anstrengend, während der Nachwuchs vermutlich beim gemütlichen Geschaukel friedlich schlummert.
Übertreiben dürfen Sie es jedoch auch nicht! Eine Kombination aus üblicher Bekleidung (beispielsweise Body, Pullover, Socken, Strampler) plus warmem Schneeanzug, Mütze, Handschuhen und bis oben hin geschlossenem, dickem Lammfellsack wird zu viel des Guten sein. Sofern sich die Temperaturen sich nicht gerade sehr weit unter dem Gefrierpunkt bewegen.
Planen Sie eine große Runde?
Dann überlegen Sie vielmehr, wie Sie sich für die geplante Dauer anziehen und schützen würden, wenn Sie sich eher bewegungslos im Freien aufhalten würden. Würde für Sie bei der aktuellen Witterung gegen die Kälte zur dicken Winterjacke eine warme Decke um die Beine ausreichen? Dann kann der Schneeanzug fürs Baby im dicken Fußsack vermutlich durch eine leichtere Jacke ersetzt oder der Thermofußsack halb geöffnet bleiben, wenn der Schneeanzug doch zum Einsatz kommt.
Ist schließlich nach all diesen Überlegungen entschieden, wie viele Schichten (Stichwort: „Zwiebel-Look“) das Baby ausreichend warm, aber nicht zu warm halten, gilt es noch Folgendes zu beachten:
1.) Kleine Hände müssen durch angemessene Handschuhe geschützt und – vor allem bei eisigem Wind – am besten mit zugedeckt werden.
Kontrollieren Sie zur Sicherheit ab und an deren Temperatur. Dass Babys Hände dabei im Winter kühl sind, ist kein Grund zur Besorgnis. Natürlich dürfen sie sich aber nicht eiskalt anfühlen!
2.) Nicht nur von oben kann es Baby (zu) kalt werden.
Besonders bei leichten Stofftragetaschen empfiehlt sich eine zusätzlich wärmende Schicht gegen die Kälte von unten. Gibt es keine solche in Tasche oder Kinderwagen-Wanne? Dann schützt eine passend zurecht geschnittene Styroporplatte oder Isomatte unter der Matratze das Baby gegen Winterkälte. Auch ein Lammfell auf der Matratze leisten natürlich gute Dienste.
3.) Sobald die Umgebung wärmer wird, erweisen sich Decke, Kleidung und schützende Accessoires wie Mütze und Handschuhe schnell als zu warm.
Daher: Wenn Sie ein Geschäft betreten, länger im Kaufhaus verweilen oder in der Bäckerei warten müssen und selbst den Drang verspüren, Ihre Jacke zu öffnen, die (Bommel-)Mütze abzusetzen und den Schal zu lockern, dann braucht auch Ihr Baby etwas Abkühlung. Öffnen Sie den Wintersack vom Kinderwagen oder den Reißverschluss vom Schneeanzug. Auch bei längeren Fahrten, auf denen es im Auto mollig warm wird, darf das Baby nicht zu dick eingepackt sein, um nicht zu überhitzen!
Ebenso mag es nach einer Runde an der frischen Luft verlockend sein, das Baby im Kinderwagen in der Wohnung einfach weiter schlafen zu lassen. Um die willkommene Ruhe noch etwas zu genießen oder endlich das zu erledigen, was vor dem Gang nach draußen liegen blieb. Dabei muss Ihr Kind jedoch so weit von Decken, Mütze etc. befreit sein. Tragesack und Schneeanzug müssen geöffnet oder ausgezogen sein, sodass kein Hitzestau droht!
4.) Das Baby richtig einzupacken, ist das eine. Das andere ist die Pflege seiner empfindlichen Haut.
Drinnen trockene Heizungsluft, draußen knackige Temperaturen? Rötungen und trockene Hautstellen sind oft die Folge. Vorbeugend sollte Babys Haut – für die ansonsten in puncto Pflegeprodukte gilt: „Weniger ist mehr“ – draußen mit einer fetthaltigen Creme „für Wind und Wetter“ oder einer Wundschutzcreme aus natürlichen Fetten ohne zugesetzte Duftstoffe geschützt sein, die an sonnigen Tagen zudem einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor bietet. Die Lippen können mit einem fetthaltigen Pflegestift versehen werden.
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