Der nächste Gehaltseingang ist noch eine Weile hin, auf dem Konto und im Portemonnaie macht sich jedoch bereits wieder gähnende Leere breit?
Da fragt man sich mitunter nach dem „Warum?“, denn so viel wurde in den vergangenen Wochen doch gar nicht ausgegeben. Keine großen Anschaffungen fielen an, keine besonderen Feste fanden statt, kein Urlaub verschaffte Abwechslung vom Alltag?
Mit Kindern in der Familie sind es oft nicht diese großen, sondern die unzähligen kleinen bis mittelgroßen Anschaffungen und Kosten, die Löcher ins Budget nagen. Umso wichtiger ist es, diese eher „unscheinbaren“ Ausgaben im Auge zu behalten, um nicht plötzlich in akute Finanznöte zu geraten und Einsparmöglichkeiten erkennen zu können.
Alle Ausgaben im Überblick
Die laufenden Kosten – Miete, Heizung, Wasser und Strom, Kosten fürs Auto, Kindergartenbeiträge etc. – sind einem dank des regelmäßigen Blicks auf den Kontoauszug in der Regel präsent. Viel schwieriger nachzuvollziehen sind im Nachhinein oft jene Beträge, die „so hier und da“ ausgegeben wurden.
Die Führung eines Haushaltsbuchs mag zunächst antiquiert klingen, verschafft aber einen aufschlussreichen Einblick in die persönlichen Finanzen und muss dabei gar nicht viel Arbeit bedeuten.
Eine einfache Tabelle am Computer ist für diesen Zweck schnell angelegt und bereits nach wenigen Monaten lässt sich aus den gesammelten Einträgen ein realistischer Durchschnitt der regelmäßigen Kosten beispielsweise für Kleidung und Lebensmittel/Drogerieartikel und „Sonstiges“ (wie Geschenke, Schulsachen, Hobbyzubehör etc.) ermitteln.
Ebenfalls sehr wertvolle Informationen, die eine solche Aufstellung liefert:
In welchen Monaten fielen außergewöhnliche, zusätzliche Investitionen an und in welchen wird daher auch im kommenden Jahr wieder mit besonderen Belastungen zu rechnen sein, beispielsweise durch die vielen Anschaffungen zum Schuljahresbeginn oder die umfangreichen Extra-Einkäufe in der Vorweihnachtszeit?
Regelmäßige Ausgaben berücksichtigen
Nie aus den Augen verloren werden sollten zudem unregelmäßige Ausgaben und Abbuchungen vom eigenen Konto. Das Kind in einem Verein anzumelden, einem Förderverein beizutreten u.ä. ist eine gute Sache, die mit einer Unterschrift schnell erledigt ist und nach der Zahlung des ersten Beitrags oft zunächst „aus den Augen, aus dem Sinn“ gerät.
Nicht selten kommt die nächste Abbuchung nach einem halben oder einem Jahr dann überraschend und kann ein ungeplantes, mehr oder minder großes Loch auf der Habenseite hinterlassen.
Da sich Geldeingänge, zum Beispiel die Termine für die Auszahlung von Kindergeld in der Regel nicht aktiv steuern lassen, ist es umso wichtiger, solche Ausgaben im Blick zu haben und gegebenenfalls mit der rechtzeitigen Schaffung von entsprechend hohen Rücklagen den Kontostand zu „puffern“.
Bieten Vereine verschiedene Zahlungsweisen an (beispielsweise monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich) gilt es immer den Rhythmus zu wählen, der sich ideal in die persönliche Finanzplanung einfügt.
Rücklagen für besondere Anlässe schaffen
Die Wochen vor Weihnachten sind in der Regel nicht nur eine sehr schöne Zeit, sondern auch eine sehr kostenintensive. Die Wunschzettel sind lang, Adventskalender wollen befüllt sein, am Heiligen Abend soll etwas Besonders auf dem Tisch stehen, in der Schulklasse wird gewichtelt, viele Menschen, die einem am Herzen liegen, sollen mit kleinen Aufmerksamkeiten bedacht werden.
Ebenso bedeutet ein Urlaub mit der Familie finanzielle Extra-Belastungen wie auch die Zeit nach Schuljahresbeginn, in der nicht nur Schulbücher gekauft werden, sondern vom Hausaufgabenheft bis hin zu neuen Sportsachen in der Regel diverse Einkäufe auf der Liste stehen.
Wird ohnehin die oben erwähnte Haushaltstabelle gepflegt, ist diese ideal, um solch größere, zu erwartende Ausgaben zu besonderen Anlässen darin als „Sparziel“ zu vermerken und jedes mit einer geschätzten Summe zu versehen, die als Rücklage bis zum entsprechenden Ereignis zusammen gespart werden soll.
Je eher dies geschieht, desto mehr Zeit bleibt dafür, beziehungsweise umso niedriger können die wöchentlichen oder monatlichen Beträge gewählt werden, um das persönliche Ziel rechtzeitig erreichen und damit einem entspannten Urlaub oder einem unbeschwerten Weihnachtsbummel entgegenblicken zu können.
In Bezug auf Schulmaterialien lohnt sich zudem eine gute Vorratshaltung. Dinge, die immer wieder benötigt werden (wie Pinsel, Hefte, Radiergummi, Zeichenblöcke usw.), lohnt es sich regelmäßig zu günstigen Preisen zu kaufen, wenn sie beim Discounter im Angebot sind.
Weitere Sparmöglichkeiten und Ideen, die Familienkasse aufzubessern:
- Trennen Sie sich regelmäßig von Gebrauchtem, aus dem die Kinder herausgewachsen sind. Es gibt so vielfältige Möglichkeiten – von der Kleinanzeige über die Auktion im Internet bis hin zu Flohmarkt und Secondhandshop -, um Spielzeug, Kleidung, Möbel etc. wieder in bares Geld zu verwandeln.
- Achten Sie auf Angebote von Discountern, die für alle Lebensbereiche oftmals tolle Schnäppchen ermöglichen.
- Vermeiden Sie die regelmäßigen, im Grunde geringen Ausgaben, die sich mit der Zeit jedoch summieren, wie die für die berühmten Extra-Süßigkeiten von der Supermarkt-Kasse.
- Fragen Sie sich, ob es der gewohnte Markenartikel sein muss oder ob „No-Name“ nicht eine adäquate Alternative darstellt.
- Gehen Sie nicht ohne Einkaufsliste los. Dies kann hilfreich sein, um ein Zuviel von allem im Einkaufswagen und ungeplante Spontankäufe zu vermeiden.
- Seien Sie kreativ! Geschenke und Grußkarten lassen sich mit etwas Phantasie und Zeit oft selbst sehr einfach herstellen und müssen dabei nicht viel kosten.
Förderung und Leistungen für Familien
Elterngeld, Betreuungsgeld, Kindergeld und mehr – mit Kindern ist es wichtig, die verschiedenen Leistungen zu kennen und sich rechtzeitig über diese zu informieren. Dasselbe gilt für die unterschiedlichen Steuervorteile für Familien, die die Finanzsituation und damit das Familienleben insgesamt spürbar erleichtern können.
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