„Geburtstagsfeste für Winterkinder“ – unter diesem Titel wurden vor fast einem Jahr in diesem Blog ein paar Gedanken zusammen getragen, wie ein Kindergeburtstag in der kalten Jahreszeit aussehen kann.
Daheim oder außer Haus?
Für beide Varianten gibt es sicherlich gute Gründe und keine von beiden ist per se „besser“ oder „schlechter“!
Drinnen oder draußen?
Egal, ob im kalendarischen Hochsommer oder in den Wintermonaten: das Wetter kann immer ungnädig sein. In wetterfester Kleidung muss die liebevoll geplante Schatzsuche bei Wind und Regen bestimmt nicht ins Wasser fallen, für viele Kinder ist sie vielleicht gerade dadurch erst ein echtes Abenteuer!
Alternativen für drinnen parat zu haben wird trotzdem niemals verkehrt sein.
Aufkommende Langeweile wird schnell zum Stimmungskiller bei einem Kindergeburtstag und Leerlauf wird von vielen Kindern mit Befremden aufgefasst – wird schließlich üblicherweise bei jeder Kinderparty reichlich Programm und Unterhaltung geboten:
für Kinder im Klein- und frühen Kindergartenalter meist durch die Eltern, die Spielen aktiv beiwohnen und vielleicht mit einer vorgelesenen Geschichte oder einem Kasperletheater für Kurzweil sorgen.
Bei älteren Kindern genügt es in der Regel, das Spielmaterial bereit zu stellen, die Spiele kurz vorzustellen und – falls nötig – den „Schiedsrichter“ zu spielen.
Spiele für drinnen
Heute wie damals gibt es Klassiker unter den Spielen, die wohl nie aus der Mode kommen werden.
Von „Blinde Kuh“ bis Topfschlagen“ – die einfachsten Spiele sind oft die lustigsten und darum auch die beliebtesten.
Sie erfordern wenig Material und Vorbereitung und keine Regeln müssen lange erläutert und diskutiert werden, weil die Spiele (fast) jeder kennt.
In nächster Zeit wollen wir immer mal wieder einen dieser Klassiker vorstellen und aus unserer Erfahrung beurteilen.
Den Anfang macht – kürzlich im abc-Haushalt wieder entdeckt -:
„Schokolade-mit-Messer-und-Gabel-auspacken –
erschwert-durch-Winterausrüstung-
und-nur-wenig-Zeit-dafür-
bis-der-nächste-an-der-Reihe-ist“
Die meisten werden es kennen und eigentlich ist mit obigem schon alles gesagt, dennoch kurz die Regeln und der Ablauf und einige Ideen aus Erfahrung:
Geeignet ab: Mitte Grundschulalter
Benötigt werden: Messer und Gabel – nicht zu scharf! -, dicke Winterfäustlinge, Schal und Mütze, einige Seiten Zeitungspapier, eine nicht allzu stabile Schnur (z. B. ein Wollfaden), zwei Würfel, eine Tafel (Vollmilch)Schokolade
Vorbereitung: Die Schokolade wird mitsamt ihrer Verpackung in mehrere Blätter Zeitungspapier gerollt und das „Päckchen“ mit einer Schnur zusammengebunden.
Würfel, Besteck, Mütze, Schal und Handschuhe werden bereit gelegt.
Regeln: Die Kinder sitzen im Kreis, das erste Kind (Geburtstagskind) bekommt den/die* (* = siehe Anmerkungen ganz unten) Würfel in die Hand und beginnt zu würfeln. Würfelt es eine 6*, zieht es sich so schnell wie möglich die Mütze, den Schal und die Handschuhe an, nimmt Messer und Gabel in die Hand und versucht mit deren Hilfe, die Schokolade aus dem Papier auszupacken.
Wenn es Glück hat, hat es dazu viel Zeit und schafft es vielleicht sogar, das erste Stück Schokolade abzuschneiden und in seinem Mund verschwinden zu lassen, bevor Nebenmann oder -frau an der Reihe ist.
Hat es hingegen Pech, würfelt das nächste Kind in der Runde so schnell eine 6*, dass es alles unverrichteter Dinge gleich weiter reichen muss.
Ende/Gewinner: Gewinner und Verlierer gibt es bei dem Spiel im Grunde keine, wobei sich vermutlich die Kinder als Gewinner sehen, die am meisten Schokolade ergattern konnten.
Das Spiel kann so lange fortgesetzt werden, bis die Schokolade aufgegessen ist.
Bewertung: Ein flottes Spiel, das bei Kindern für viel Gelächter sorgt.
Da es immer reihum geht und derjenige, der sich gerade Richtung Schokolade vorarbeitet, genau so angefeuert werden muss wie der aktuelle „Würfler“, sind alle Kinder die ganze Zeit beteiligt und gut beschäftigt.
Weil die „fliegenden Wechsel“ zwischen den Mitspielern nicht ganz einfach sind und das Hantieren mit Besteck und Schokolade Geschick und auch etwas Kraft erfordert, eignet sich das Spiel sehr gut für Kinder im späteren Grundschulalter (ab der 2./3. Klasse).
*Eigentlich wird – laut der Kinder – nur mit einem Würfel gewürfelt. In der Praxis führt dies jedoch schnell dazu, dass das nächste Kind bereits wieder eine 6 gewürfelt hat, bevor das vorletzte sich aus Schal und Handschuhen gepellt hat.
Vielleicht klappt es tatsächlich mit nur einem Würfel, ansonsten bleibt bei einem zweiten bereit gelegten Würfel das schnelle Umschwenken auf die Variante „Pasch würfeln“, d.h. in einem Wurf müssen beide Würfel die gleiche Zahl zeigen, damit der nächste an die Reihe kommt.
Geht es dann immer noch zu flott, bleibt als Alternative noch: „Beide Würfeln müssen eine bestimmte Zahl – z. B. eine 6 – zeigen“.
Weitere Ideen für Kindergeburtstagsspiele gibt es hier:
Teil 2: „Die Reise nach Jerusalem“
Teil 3: „Stopp-Tanz“
Teil 4: „Topfschlagen“
Teil 5: „Find das Süßigkeitenpaar!“
Teil 6: „Blinde Kuh“
Bildquelle: © bigstock.com/ monkeybusinessimages
4 Kommentare
Nur zur Info: Ob man mit einem Würfel eine bestimmte Zahl würfelt oder mit zwei Würfeln einen Pasch, hat genau dieselbe Wahrscheinlichkeit, nämlich 1/6. Es ist daher egal, welche Variante man wählt.
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