Wer hat nicht mindestens einmal im Jahr – vor, an oder kurz nach Silvester oder zu Beginn der Bikini-Saison – den guten Vorsatz, mal wieder ein bisschen mehr für sich zu tun? Vielleicht das eine oder andere Pfündchen zu verlieren, die Silhouette mit Ausdauertraining etwas schmeichelhafter zu formen und die Kondition auf Vordermann zu bringen?
Vermutlich nur diejenigen Beneidenswerten mit eisernem Willen, die Wind und Wetter nicht scheuen, konsequent in Bewegung bleiben – und auch noch Spaß daran haben!
Alle anderen mag das Gefühl beschleichen, dass nicht der innere Schweinehund sie vom Joggen und Schwimmen abhält, sondern primär widrige Umstände:
Laufen macht eben nicht so viel Freude, wenn es draußen glatt, dunkel, neblig oder regnerisch ist, und das Gleiche gilt fürs Radfahren!
Schwimmen bedeutet immer so viel (zeitlichen) Aufwand!
Sich gleich vertraglich an ein (mit mehr oder weniger hohen Kosten verbundenes) Kursangebot oder Fitness-Studio zu binden, das ist eben auch nicht jedermanns Sache!
Und überhaupt: Mit kleinen Kindern daheim ist man eben auch wenig flexibel!
Wie verlockend scheint es da, sich die Sportmöglichkeiten doch einfach nach Hause zu holen!
So vieles gibt es schließlich auf dem Markt, mit dessen Hilfe in den eigenen vier Wänden Muskeln aufgebaut werden können. Mehr noch: Es kann gelaufen, geradelt und sogar gerudert werden, was das Zeug hält.
Da nun aber vermutlich die wenigsten Platz haben, sich gleich ein ganzes Fitness-Studio unter dem eigenen Dach einzurichten, sollte die ambitionierte Entscheidung, sich solch ein Fitnessgerät ins Haus zu holen, mit Bedacht gefällt werden, um später keinen teuren Fehlkauf bereuen zu müssen!
Fragen, die es sich zu stellen gilt, sind dabei:
1.) „Was macht mir wirklich Spaß?“
Ohne Spaß an der Sache wird die Motivation ganz schnell den Nullpunkt erreichen.
Wer schon immer gerne in der Natur gelaufen ist, für den kann – muss aber nicht! – ein Laufband wunderbare Alternative und Ergänzung sein.
Wer noch nie gerne Fahrrad fuhr, wird hingegen auf dem Ergometer vermutlich nicht plötzlich zum leidenschaftlichen Radler werden.
Suchen Sie Gelegenheiten, möglichst verschiedene Geräte unverbindlich zu testen. Vielleicht nennt eine Freundin einen Crosstrainer o.ä. ihr Eigen, auf dem Sie mal ein Stündchen testen dürfen?
Verspricht eine solche Probe-Einheit nicht den erhofften Langzeitspaß, gestehen Sie sich dies ehrlich ein! Die Begeisterung wird in vielen schweißtreibenden Stunden auf dem Gerät eher nachlassen als wachsen.
Um zu prüfen, ob Sport in den eigenen vier Wänden überhaupt Ihr Ding ist, muss es natürlich nicht gleich die eine, große, kostspielige Anschaffung sein!
Hanteln und elastische Fitnessbänder können ein guter Anfang sein, und wem die Inspiration für passende Übungen fehlt, kann diese in Fitness-Videos finden.
Übrigens: Wer ohnehin eine Spielkonsole besitzt, findet im Handel vermutlich passend dafür Software, um vor dem Fernsehgerät abwechslungsreich und individuell Fitness und Kondition zu verbessern.
2.) „Wohin damit?“
Neben den objektiven Kriterien („Wo ist überhaupt genug Platz dafür?“, „Möchte ich fortan wirklich ein Laufband im Wohn- oder Schlafzimmer stehen haben?“ oder „Fühle ich mich im dunklen, vielleicht (noch) wenig einladend gestalteten Keller ehrlich wohl beim Crosstraining?“), geht es ebenso um die Frage „Wie kann ich mir die Trainingseinheiten am gewählten Platz so angenehm wie möglich gestalten?“.
Denn machen wir uns nichts vor: Sooo spannend ist das Laufen auf der Stelle auf Dauer nun auch nicht! Die ersten Minuten gehen noch gut vorbei, doch wenn es erst einmal anstrengend wird, können sich die Sekunden dahin ziehen wie Kaugummi. Dabei stur aufs Display zu gucken und die Zeit gefühlt deutlich langsamer verrinnen zu sehen als sonst, bedingt nicht gerade einen Motivationsschub!
Überlegen Sie besonders bei großen, schweren Geräten, die im Nachhinein nicht mal eben von einer Etage auf die andere getragen werden können, genau, welche Möglichkeiten es gibt, sich das Training so angenehm wie möglich zu gestalten:
Musik beim Laufen? Perfekt – und dank tragbarem mp3-Player leicht zu realisieren.
Fernsehen beim Walken? Sehr kurzweilig, aber möchte man dazu das sperrige Laufband wirklich im Wohnzimmer stehen haben oder wäre ein Zweit-Fernseher für die persönliche Fitness-Ecke im Schlafzimmer oder im Keller nicht die bessere Option?
Oder wäre beim Training der Blick aus dem Fenster in die freie Natur nicht noch schöner, wenn auf Dauer eventuell auch etwas eintönig?
Beachten Sie bei allen in Frage kommenden Räumen für Geräte wie Laufband oder Crosstrainer unbedingt die Deckenhöhe, damit es beim Aufstellen oder noch vor dem ersten Training keine bösen Überraschungen gibt!
3.) „Wie steht’s um den Geräuschpegel?“
Fitness in den eigenen vier Wänden ist eine wunderbare Sache, doch wo es Nachbarn im selben Haus gibt, sollte auch an diese gedacht werden.
Prüfen Sie Rudergerät, Hantelbank, Laufband und Co. idealerweise vor dem Kauf dahingehend, ob sich bei deren Einsatz das Gebot der Rücksichtnahme erfüllen lässt.
4.) „Wie viel Geld kann und möchte ich ausgeben?“
Wer sich umschaut nach Ergometer, Crosstrainer oder Laufband, wird in Anbetracht des preislichen Rahmens, in dem gut ausgestattete Geräte sich bewegen, vielleicht schlucken. Schnell ist man dort im hohen dreistelligen bis vierstelligen Bereich.
Natürlich gilt es abzuwägen, wie viel man ausgeben kann und möchte und was man erwartet: Einfache Geräte für Einsteiger sind selbstredend günstiger als Modelle für Profis, aber spart man dabei womöglich am falschen Ende?
Welche Funktionen hat das in Frage kommende Gerät und welche davon sind Ihnen wichtig (beim Laufband ist es zum Beispiel ungemein komfortabel, die Steigung auf Knopfdruck variieren zu können)?
Welchen Eindruck macht es in puncto Stabilität, Wertigkeit und Langzeittauglichkeit?
Das Internet bietet sich hier an, um erste Informationen und Erfahrung anderer Nutzer zu sammeln.
Danach empfiehlt sich jedoch der Gang in ein Sportgeschäft mit qualifizierter Beratung und großer Auswahl hochwertiger Geräte, in dem Sie einen praktischen Eindruck gewinnen und die richtige Entscheidung treffen können.
Schließlich soll Ihr Fitnessgerät auf Dauer doch nicht wahlweise zum Wäscheständer oder dekorativem Einrichtungsobjekt werden…?
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