Ja, es ist noch über drei Monate hin, das feierlichste Fest des Jahres, aber vielleicht war es bei dem einen oder anderen Kind dennoch schon Thema, was das Christkind oder der Weihnachtsmann dieses Jahr doch unter den festlich geschmückten Tannenbaum legen könnte…
Kinderaugen leuchten, wenn sie an Ritterburgen, Schaukeltiere und Fahrzeuge aller Art im XL-Format denken. Eltern empfinden oft weniger Begeisterung und die (berechtigte) Frage mag sich aufdrängen: „Wohin bloß mit all den Sachen…!?“
Voll gequetschte Bücherregale, überquellende Spielzeugschränke – und weder Lust noch Platz, das Kinderzimmer mit immer weiteren Dingen zu füllen?
Dann ist jetzt die ideale Zeit, um diesen Platz zu schaffen. Denn der Herbst ist die klassische „Flohmarktzeit“, um von nicht mehr Benötigtem Abschied zu neben und dabei gleichzeitig die Haushaltskasse mit ein wenig Geld aufzubessern, das in der kommenden Advents- und Weihnachtszeit sicherlich höchst willkommen sein wird.
Einen Flohmarktstand organisieren? Das klingt erst mal nach einem Mammutprojekt.
Wann und wo soll dieser in die Realität umgesetzt werden? Wo im Kinderzimmer anfangen und wo aufhören? Und wie alles von A nach B – und im ungünstigsten Fall wieder zurück – transportieren?
Eine gute Vorbereitung – theoretisch und praktisch – ist tatsächlich erforderlich, um das Ganze nicht nur erfolgreich, sondern dabei auch noch halbwegs entspannt und stressfrei über die Bühne zu bekommen.
Los geht’s!
1.) Aussortieren – woran hängt das Herz?
Den einen fällt’s leicht, für andere ist es eine schmerzliche Erfahrung: Die Trennung von Stücken aus dem Kinderzimmer.
Es ist nicht immer einfach, den schmalen Grat zu beschreiten zwischen vorschnellen Entscheidungen im Aufräumwahn einerseits und allzu großem Zögern (obwohl man genau weiß, dass niemanden Herz mehr an diesem und jenem hängt…) andererseits.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit – je nach Alter und Charakter Ihres Kindes mit ihm zusammen oder allein – möglichst jedes Teil in die Hand und kritisch unter die Lupe zu nehmen. Horchen Sie in sich hinein: Kann jenes Spiel, dieses Buch oder das nicht mehr altersgerechte Spiel weg, ohne dass man es später bereut?
Und: Ist das gute Stück noch in einem Zustand, in dem man es anderen guten Gewissens anbieten kann? Wie stehen wohl die Chancen, dafür einen neuen Liebhaber zu finden?
Wenn das Herz an etwas hängt – am ehemaligen Lieblingspuzzle, am so häufig vorgelesenen Buch –, dann kann der objektive Blick bezüglich des Gesamteindrucks schon mal ein wenig getrübt sein.
2.) Worein damit?
Wenn einiges zusammen an potentieller Flohmarktware gekommen ist, wird sich automatisch die Transportfrage stellen. Die Sachen müssen sicher, unkompliziert und trocken von A nach B gelangen.
Zu große Kartons bedeuten dabei schnell auch zu hohes Gewicht und disharmonieren mit kleinen Kofferraumöffnungen.
Zu kleine Kartons erschweren die Handhabung ebenfalls, wenn große Stücke letzten Endes doch einzeln transportiert werden müssen.
Pappkartons weichen beim eventuellen Regenschauer durch, bunt gemixte Karton-Fundstücke aus dem Keller lassen sich schwieriger stapeln als einheitlich große.
Wer unkompliziert die Übersicht über den Inhalt der einzelnen Flohmarkt-Kisten bewahren möchte, diesen geschützt vor Regen tragen und die Sachen gegebenenfalls nach dem ersten Flohmarktbesuch praktisch und übersichtlich für den nächsten im Keller lagern möchte, sollte in transparente Kunststoffboxen investieren.
Übereinandergestapelt bieten sie zusätzlich neben dem aufgebauten Flohmarktstand eine saubere, ansehnliche und nützlich Ablagefläche für alles mögliche.
3.) Wohin mit den großen Sachen?
Ist der Platz beim Flohmarkt beschränkt oder möchte man große, sperrige Stücke – Schaukeltiere, Fahrräder, das kleine Trampolin – nicht auf gut Glück mit zum Flohmarkt karren, bieten sich zwei sinnvolle Alternativen an:
Entweder fotografiert man die Stücke und hängt die Bilder samt Preisvorstellung gut sichtbar am Flohmarktstand auf oder man sucht andere Wege, die guterhaltenen Fahrzeuge und Co. an einen neuen Besitzer zu bringen. Sei es über einen Aushang am Schwarzen Brett des Supermarktes oder des Kindergartens, über eine Kleinanzeige im Internet oder der Lokalzeitung.
4.) Keine falschen Hoffnungen wecken!
Auf dem Flohmarkt zu verkaufen, kann ein riesiger Spaß sein, vor allem dann natürlich, wenn es gut läuft und viele Stücke einen Abnehmer zu einem angemessenen Preis finden. Dafür spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, darunter sicherlich auch Glück und Zufall.
Von daher ist man gut beraten, die eigenen Erwartungen nie zu hoch zustecken und auch die der Kinder nicht zu schüren.
Eine Motivation beim Aussortieren in Form etwa von „Von dem Geld, das wir dafür bekommen, kaufen wir dir…“ kann unnötig zu großen Enttäuschungen führen.
5.) Die Kinder mit zum Flohmarktstand nehmen?
Warum nicht? Wenn es mit dem Nachwuchs nicht zu wuselig wird und man die Zeit auf dem Flohmarkt nicht als persönliche Auszeit vom heimischen Trubel nutzen möchte, spricht nichts dagegen!
Vielleicht fällt gar dem einen oder anderen potentiellen Interessenten die Kaufentscheidung leichter und das Feilschen um Centbeträge schwerer, wenn es den Noch-Besitzer von Teddy, Puppe und Co. persönlich kennen lernt.
Was es jedoch zu vermeiden gilt: Langeweile, denn diese führt garantiert dazu, dass das Kind „ausschwärmt“. Am Ende des Tages ist die Kasse dann vielleicht wieder leer, der Kofferraum dafür mit neuen Schätzen und Spontankäufen voll und mühsam geschaffene Lücken im Kinderzimmer gehören bereits wieder der Vergangenheit an…