Gelebte Traditionen – die „großen“ wie zur Weihnachtszeit oder rund ums Osterfest, zu Sankt Martin oder Nikolaus – sind ebenso wie „kleinen“, geliebten und gepflegten Familienbräuche nicht nur eine von vielen Menschen schön und bedeutsam empfundene Sache, sondern auch in vielerlei Hinsicht für Kinder und ihre Familien von großer Wichtigkeit.
Warum? Dafür haben wir viele gute Gründe vorgestern hier zusammengetragen!
Kleine Rituale, große Wirkung!
Dabei müssen es – wie bereits erwähnt – nicht immer die ganz großen „Bräuche“ sein, die miteinander gepflegt werden und dabei das Wir-Gefühl in Familie und Gesellschaft prägen und stärken können.
Auch lassen sich Traditionen selten erfolgreich aus dem „luftleeren Raum“ heraus „neu erfinden“, im Freundeskreis abschauen oder Eins-zu-Eins von anderen Familie übernehmen.
Kleine Ereignisse (das abendliche Vorlesen, der gemeinsam gesagte Spruch vor der Mahlzeit, liebgewonnene Begrüßungs- und Verabschiedungsgesten…) sind es stattdessen in der Regel, die sich mit der Zeit regelrecht „einschleichen“.
Ganz einfach, weil sie Eltern und Kindern gefallen, mit der Zeit zur lieben Gewohnheit werden und dann – ohne Stress, sondern aus reiner Freude und mit Überzeugung – gepflegt werden.
Auch Traditionen haben ihre Zeit
Vielleicht jahre- oder jahrzehntelang, vielleicht aber auch nur, bis sie nicht mehr altersgerecht sind.
Denn ebenso, wie Traditionen wachsen, können Kinder ihnen auch wieder entwachsen – und man sollte sie dann – vielleicht mit einem weinenden und einem lachenden Auge – auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls aufgeben, anstatt an ihnen festzuhalten, nur um der schönen Tradition willen.
Patentrezepte für neue Familientraditionen gibt es sicherlich nicht. Wohl aber
Ideen für gemeinsame Unternehmungen, teilweise abseits von Festtagen wie Ostern, Weihnachten, Geburtstagen, die weder viel Zeit noch Geld kosten und das Zeug zur Tradition haben:
- Das Plätzchenbacken (warum nicht auch mal Hasen-Ausstechplätzchen vor Ostern?) oder gemeinsame Weihnachtsliedersingen am 1. Advent
- Das gemeinsame Frühstück mit frischen Brötchen jeden Samstagmorgen
- Der Sonntagsspaziergang – auch bei Wind und Regen – mit anschließendem Tee und Keksen
- Kressesäen am Sonntag vor Ostern – für das Osterfrühstück eine Woche später
- Das gemeinsame Schmücken von einem Osterstrauch im Garten
- Das allabendliche Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte
- Das gemeinsame Schreiben eines kleinen Urlaubsberichts am letzten Abend der Reise
- Feste „Regeln“ für den Wochenspeiseplan: „Montags Nudeln, dienstags Suppe, mittwochs Auflauf…“
- Grillen am ersten und letzten Sommerferientag – egal, wie das Wetter ist!
- Gemeinsamer Einkauf in den Osternferien im Gartencenter für die Frühjahresbepflanzung
- Ein alljährliches Familienfoto am Silvesterabend
- Der Sonntag als Familientag mit Zeit fürs Waffelnbacken, Vorlesen, Spiele spielen etc.
- Der Hausputz und/oder Wocheneinkauf am Samstag, bei dem alle mithelfen
- Gemeinsames „Auto-Großreinemachen“ nach dem Familienurlaub oder den Garten „sommer-/winterfit“ machen im März beziehungsweise November
- Ein DVD-Abend einmal im Monat
- Das gemeinsame Fensterdekorieren passend zu Beginn einer neuen Jahreszeit
- Das Drachensteigenlassen am ersten windigen Herbsttag
Vielleicht ist ja das Richtige für Sie und Ihre Familie dabei, das mal einen Versuch wert ist, sofern es nicht schon gelebter Brauch ist?
Auch würden wir uns sehr über Ihre kleinen Beiträge zum Thema freuen!
Anekdoten, Erinnerungen und Erfahrungen zum Thema sind – mittels der Kommentarfunktion – wie immer herzlich willkommen!
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