Selbst gemachte Weihnachtsgeschenke sind etwas ganz Besonderes!
Warum? Weil sie meist nicht auf Wunschzetteln stehen und für den Beschenkten daher oft eine echte Überraschung sind!
Kleine, selbst gemachte Weihnachtsgeschenke erfreuen sich zudem großer Beliebtheit, weil sie „unverfänglicher“ sind als gekaufte Geschenke: Kein Beschenkter muss sich ein schlechtes Gewissen machen, weil sich der Schenkende mit der selbst gemachten Konfitüre in Unkosten gestürzt hat.
Statt dessen überwiegt beim Beschenkten die pure Freude, das Gefühl von „Jemand hat an mich gedacht, jemand hat sich Zeit für mich genommen“, beim Schenkenden der Stolz und die Zufriedenheit, in seiner Freizeit aus guten Ideen mit den eigenen Händen etwas Schönes geschaffen zu haben.
Nun ist das gerade in der anstehenden Vorweihnachtszeit so eine Sache mit der freien Zeit.
Zu viel davon hat wohl kaum jemand, meist reicht sie gerade so für all das, was unbedingt bis zum Fest erledigt sein will:
Weihnachtskarten schreiben, Geschenke koordinieren, Kalender aus den Fotos des laufenden Jahres zusammen stellen, das Weihnachtsmenü planen, den Baum besorgen… .
Da erscheinen im Alltag zwischen Arbeit und Familie die Tage plötzlich noch kürzer zu sein als gewöhnlich.
Erst die Abende, wenn die Kinder im Bett sind, werden dann – mit etwas Glück – zu Oasen der Ruhe.
Selbstgemacht? Gerne! Aber bitte ohne Stress!
Schön, wenn man in diesen Momenten das Angenehme – die eigene Entspannung nach einem langen Tag – mit dem Nützlichen verbinden möchte und seine Fertigkeiten dazu nutzen kann, liebevolle Präsente für andere herzustellen, die einem leicht von der Hand gehen.
Denn mal ehrlich:
Selbstgemachte Weihnachtskarten sind zweifelsfrei schön und werden viele Bewunderer finden, aber wenn man keinerlei Freude am Basteln hat, muss man sich diese filigrane Geduldsarbeit nicht antun!
Wenn man froh ist, wenn abends der Tisch abgeräumt ist, die Küche auf Hochglanz strahlt und man endlich die Füße hochlegen kann, muss man sich nicht erneut an den Herd stellen, um literweise weihnachtliche Konfitüre zum Verschenken zu produzieren!
Und für wen der Umgang mit (Strick)Nadeln und Faden schon immer ein rotes Tuch war, der sollte sich die Weihnachtsvorfreude nicht dadurch verderben, dass beim Versuch, einen Schal mit aufwändigem Muster zu stricken, die meiste Zeit mit dem Wieder-Einsammeln verlorener Maschen verbracht werden muss!
Genäht, gebastelt, gestrickt, gekocht… – Bastelideen gibt es viele!
Schaut man sich im Buch- und Zeitschriftenhandel oder im Internet um, gibt es so viele, viele, viele tolle Geschenkideen, von denen sich die eine oder andere gewiss mit den eigenen Interessen, dem Budget für Präsente und dem Maß an persönlicher Freizeit unter einen Hut bekommen lässt!
Ob schnell genähte Kissenhüllen, gebackener Christstollen oder andere kleine Köstlichkeiten, nicht alltägliche, selbst gemachte Öle, Chutneys oder Gelees, gestrickte „Filzpuschen“, gegossene Kerzen oder an einem Abend gebastelte Lesezeichen passend zu Buchgeschenken: Die Möglichkeiten für selbstgebastelte Geschenke sind schier grenzenlos!
Die abc-mama hat sich in diesem Jahr an einem „Klassiker“ versucht, der früher vermutlich von Generationen von Grundschulkindern im Handarbeitsunterricht hergestellt wurde, um schließlich am Heiligen Abend gerührten Müttern verehrt zu werden: Der gute alte Topflappen.
Warum ein selbstgemachter Topflappen?
Weil sich handgestrickte Topflappen aus Wollresten – wenn man ohnehin häufig, beispielsweise Socken, strickt – günstig herstellen!
Weil Sockenwolle sehr strapazierfähig ist! Selbst bei häufiger Wäsche bleiben die Farben guter Garne (fast) wie neu und das Garn selber fest.
Weil diese Topflappen sehr robust sind, sehr dick und damit ihren Zweck bestens erfüllen!
Und weil sich durch die Kombination vieler Wollknäuels (bis zu acht für einen Topflappen!) in Wunschfarben praktisch unendlich viele Möglichkeiten individueller Farbspiele bieten.
Material
- Für EINEN Topflappen 4 x ca. 13 Gramm Strumpfwolle, idealerweise sogenanntes „Sportgarn“ mit hohem Baumwollanteil (4-fädig, Lauflänge ca. 210 m/ 50 g), für ein PAAR entsprechend die doppelte Menge + weitere Wollreste zum Häkeln des Rands
- 1 Häkelnadel Stärke ca. 4,5 mm
- Eine dünnere Häkelnadel (3,0 mm) für den Rand
- 1 Stopfnadel
Anleitung
EIN Topflappen entsteht aus zwei einzeln gehäkelten, quadratischen Lappen, die zu einem dicken Topflappen zusammengesetzt werden!
Für ein PAAR Topflappen müssen entsprechend vier einzelne Lappen gehäkelt werden.
Jeder einzelne Lappen wird gehäkelt immer aus 2 parallel laufenden Fäden, aus festen Maschen und mit einer Häkelnadel der Stärke 4,5 mm.
35 Maschen werden aus zwei Knäuels angeschlagen. Es wird so lange in Reihen gehäkelt, bis der Topflappen quadratisch ist.
Das Ganze einmal (für einen Topflappen) bzw. dreimal (für ein Paar Topflappen) wiederholen.
Je zwei Lappen aufeinander legen und mit dem gleichen oder – als optischen Kontrast, wie im gezeigten Beispiel – mit einem bzw. zwei anderen Garnen rundherum umhäkeln.
Ist diese Runde beendet, noch einige Luftmaschen häkeln, aus der eine Öse zum Aufhängen entsteht. Zum Schluss alle Fäden in das Innere des Topflappens ziehen.