Besonders bei mehreren Kinder im Haus sind es über viele, viele Jahre immer dieselben Handgriffe, die man tut. Brote schmieren und anschließend die Arbeitsplatte entkrümeln. Kochen, den Tisch decken und nach der Mahlzeit wieder abräumen. Die Spülmaschine einräumen, die Spülmaschine ausräumen. Den Wäschekorb leeren. Und schließlich die frisch gebügelten Stücke wieder zurück in den Schrank legen. Und so weiter, und so fort. Sie kennen das doch sicher?
Wie schön, wenn sich dann Lichtblicke auftun! Wenn die Kinder in ein Alter kommen, in dem man ihnen durchaus zumuten kann, sich aktiv am Haushalt zu beteiligen. Wenn man als Mama oder Papa endlich wieder kleine Freiräume gewinnt. Und die Hände öfter frei hat, weil jemand anderes mal das Wohnzimmer staubsaugt oder die Mülltonne an die Straße schiebt.
Schon früh verantwortlich fürs eigene Kinderzimmer
Ein adrettes Kinderzimmer wie aus dem Möbelkatalog entsprungen ist natürlich eine elterliche Idealvorstellung. Dabei würde es sicherlich vielen Eltern schon reichen, zum Lüften den Weg zwischen Kinderzimmertür und Fenster gefahrlos zurücklegen zu können. Und zwar ohne über Wäsche vom Vortag, Schulsachen und Bastelsachen, Spielfiguren und mehr stolpern zu müssen. In vielen Fällen bleibt dies jedoch ein unerfüllter Wunschtraum… .
Und: Nein, natürlich muss es auch nicht aussehen wie im Hochglanzprospekt! Besonders für das eigene Zimmer können und sollten Kinder jedoch schon früh die Verantwortung übernehmen (dürfen).
Dies beginnt mit dem Aufräumen von Spielzeug im Kindergartenalter. Oder auch mal dem Durchfegen mit einem passenden Besen, wenn das Kind mit dem besten Freund Kekse gefuttert hat.
Im Grundschulalter können Kinder durchaus saubere Wäsche in den Schrank sortieren. Sie können getragene Wäsche abends nach „sauber“ (wieder einräumen) und „schmutzig“ (ab in den Wäschekorb damit) ordnen. Außerdem können sie Spielzeug und Möbel bei Bedarf von Staub und Schmutz befreien, das Bett ordentlich machen, ihren Papierkorb leeren. Und ihren Schreibtisch selbst in Ordnung halten.
Ältere Kinder sollten problemlos in der Lage sein, beispielsweise Betten frisch zu beziehen. Sie können bei Bedarf ihre Kleiderschränke nach unansehnlich oder zu klein gewordenen Stücken durchforsten. Sie können sich um ihre Pflanzen kümmern, den Boden staubsaugen, regelmäßig mal wieder Ordnung in Schubladen, Kommoden bringen. Und dabei gleichzeitig Altes auszusortieren und noch benötigte Schulsachen mit System verwalten.
Der Rest des Haushalts
Vielen Kindern macht es generell durchaus Spaß, kleine Aufgaben zu übernehmen. Und damit auch ein Stück weit Verantwortung! Welche das sein können, wurde hier vor längerer Zeit einmal aufgelistet. Das Problem an der Sache? Meist ist die Lust an der Mithilfe gerade dann nicht am größten, wenn es den Eltern gerade gut passen würde. Damit Kinder trotzdem ohne viel Murren das eine oder andere erledigen, können folgende Kompromisse und „Tricks“ hilfreich sein.
1.) Belohnungen fürs Helfen?
Generell sollte die Regel lauten: Jeder, der im Haushalt lebt, soll mithelfen! Dabei sollten Eltern freilich weniger auf Recht und Gesetz pochen, als an das Gemeinschaftsgefühl und den Familiensinn zu appellieren. Alle essen zusammen. Jeder trägt Schmutz herein und „produziert“ schmutzige Wäsche. Und jeder hat seine übrigen Pflichten wie Schule und Arbeit. Da ist es doch unverständlich und schlichtweg nicht fair, dass die ganze häusliche Arbeit an einem Einzelnen hängen bleibt!
Ganz abgesehen davon, dass im Haushalt zu helfen auch bedeutet fürs Leben zu lernen! Wie soll das Kind zurecht kommen, wenn es nach der Schule die elterliche Wohnung verlässt? Wenn es bis dato nie Gemüse geschnitten, den Abwasch erledigt, eine Waschmaschine angestellt oder ein Fenster geputzt hat?
Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht jede kleine Mithilfe sollte man mit einer Belohnung in Form eines Extra-Taschengelds oder Sonstigem honorieren. Ist das Taschengeld jedoch mal knapp oder stehen Extra-Wünsche an, können Kinder dafür durchaus extra etwas leisten. Zum Beispiel den Rasen mähen oder kleine Besorgungen erledigen.
2. Jedem das Seine!
Das eine Kind hasst das Beziehen der Betten, das andere liebt es, die Spülmaschine auszuräumen? Anstatt jedem in der Familie mittels eines festen Plans feste Aufgaben zuzuweisen, ist Flexibilität gefragt! Beispielsweise durch den Tausch der Pflichten untereinander. Entscheidend ist letzten Endes doch nur, dass alles erledigt ist. Wenn alle dabei ihre Freude haben, weil sie ihre Lieblingstätigkeit übernehmen durften? Umso besser!
Bildquelle: © bigstock.com/ galitskaya
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