Keine Frage: Kinder lieben es, altersgerechte Spiele mit Gleichaltrigen zu spielen.
Was jedoch nicht minder attraktiv ist, wenn nicht gar noch verlockender?
Etwas zu machen wie die Großen!
Bei echter Hausarbeit zu helfen, echte Arbeiten unter Papas oder Mamas Aufsicht mit Hammer, Säge oder Schraubendreher zu erledigen.
Oder eben wie Eltern oder Großeltern kräftig im Garten zuzupacken!
Arbeit im Garten sollte es im Sommer selbst dann wahrlich genug geben, wenn man auf eine pflegeleichte Gartengestaltung Wert legt.
Das Unkraut schießt nach ein paar Tagen Regenwetter gern aus dem Boden, der Rasen will mindestens einmal in der Woche in Form gebracht sein. Und auch die blühende Pracht in Beeten, Kästen und Kübeln erfreut nur in voller Schönheit, wenn man ihr regelmäßig ausreichend Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Wo bei der Gartenarbeit Gefahren lauern
Ziehen Mama und Papa Gartenhandschuhe und Gummistiefel an, will der Nachwuchs selbstredend nicht außen vor sein. Doch ebenso selbstverständlich eignet sich nun mal nicht jede Tätigkeit im Garten schon für kleine Kinder.
Anders formuliert: Manches auf der gärtnerischen To-do-Liste ist schlichtweg zu verletzungsträchtig und somit zu gefährlich für die Kleinen im Kindergarten- oder (frühen) Grundschulalter.
Vier typische Beispiele – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Von allen elektrischen Gerätschaften wie Rasenmäher, Häcksler, Heckenschere oder Rasenkantenschere müssen Kinder stets ferngehalten werden! Zu groß ist einfach das Risiko schwerer Verletzungen.
- Scharfe Gegenstände wie Astscheren oder Sägen gehören ebenfalls nicht in Kinderhände. Selbst unter elterlicher Aufsicht ist damit schnell etwas passiert.
- Potentiell gefährliche Stoffe wie Dünger, Unkrautvernichter, Schneckenkorn oder Pflanzenschutzmittel sind für den Nachwuchs ebenso tabu.
- Das Hantieren an Pflanzen mit Dornen oder Stacheln kann schmerzhaft enden und gehört darum in die Hände Erwachsener.
Der Sicherheit zuliebe: Keine Gartenarbeit ohne Regeln!
Im familiären, täglichen Miteinander geht es praktisch nie ohne Regeln und viele von ihnen dienen vor allem oder ausschließlich der Sicherheit des Kindes.
Nicht anders verhält es sich in puncto Gartenarbeit.
Darüber hinaus sollten aber noch andere Vereinbarungen gelten – für Kinder wie Eltern! -, damit das gemeinsame Gärtnern Entspannung statt Stress pur bedeutet.
Wie solche Regeln für Sicherheit und Harmonie lauten können? So zum Beispiel:
Regeln für „Mini-Gärtner“
- Es wird nichts in den Mund gesteckt!
Keine Erde, kein Sand, keine Tiere und niemals Pflanzenteile! Nach der Arbeit werden sofort die Hände gewaschen. Mit Wasser und Seife!
- Es wird sich nicht auf eigene Faust am Werkzeug bedient!
Werkzeug wird nur zur Hand genommen, wenn Mama oder Papa gefragt wurden und diese es eindeutig erlaubt haben.
- Es wird nur unter Aufsicht/nach Rücksprache gegraben und geschnitten!
Nur Pflanzenteile/Beete, die zum Abschneiden/Buddeln freigegeben sind, dürfen bearbeitet werden.
- Es wird nicht auf eigene Faust gejätet und geerntet!
Zu ärgerlich ist es einfach, wenn die Staude oder Zwiebelblume statt eines vermeintlichen Unkrauts gerupft wird oder Erdbeeren noch halb grün gepflückt werden.
Regeln für Eltern
- Überprüfen Sie bei praktisch jedem Ihrer Handgriffe, ob daraus Gefahren fürs Kind resultieren könnten!
Das beginnt bei der Auswahl der (ungiftigen!) Pflanzen im Gartencenter und endet beim Wegräumen all dessen (Werkzeug, Dünger etc.), was eine Gefahr darstellen könnte, unmittelbar nach seiner Benutzung.
Informieren Sie sich trotz aller Umsicht zusätzlich, wo Sie im Fall einer Vergiftung schnell Hilfe erhalten können.
- Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu!
Oft neigen wir Eltern doch dazu, unsere Kinder zu unterschätzen, während sie sich selbst viel mehr zutrauen. Solange dabei keine wirkliche Gefahr gegeben ist, sollte man den Nachwuchs durchaus seine Grenzen testen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen lassen.
„Das ist zu schwer für dich!“, „Das kannst du noch nicht!“ . Solche Sätze ersticken die Motivation – und damit auf Dauer auch – die Hilfsbereitschaft im Keim und entsprechen dabei womöglich noch nicht einmal der Wahrheit!
„Ausprobieren lassen statt ausreden“ ist an dieser Stelle doch vielleicht ein guter Vorsatz?
- Bleiben Sie stets (möglichst) gelassen!
Auch das bestens beaufsichtigte und behütete Kind kann schneller etwas in den Mund gesteckt haben, als Sie eingreifen können. Haben Sie jedoch im Vorfeld dafür gesorgt, dass dies nichts Giftiges oder Gefährliches sein kann, mag dies zwar nicht unbedingt appetitlich (Sand, Erde oder der „Klassiker“ Regenwurm) sein, aber auch kein Grund, sich graue Haare wachsen zu lassen!
Ebenso sind kleine Verletzungen bei intensiver Gartenarbeit keine Seltenheit, sondern fast die Regel. Mal ein kleiner Schnitt oder Riss in der Haut, eine Schramme am Knie oder ein Splitter im Finger schmerzt Sie als Mama vermutlich mehr als das Kind selbst. Handschuhe können natürlich sinnvoll sein, ein Pflaster in Reichweite ebenso. Aber:
Packen Sie Ihr Kind nicht mehr als nötig in Watte.
- Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!
Was manchen Eltern selbstverständlich erscheint, käme für andere nie in Frage. Das Kindergartenkind auf einen Baum klettern oder mit einem Schnitzmesser hantieren lassen vielleicht?
Sie kennen Ihr Kind jedoch am besten und nur Sie wissen, was Sie ihm zutrauen können. Lassen Sie sich und Ihr Kind von gutgemeinten Ratschlägen von Freundinnen, Tanten und Omas nicht verunsichern!
Dieser „Katalog“ von Regeln und Verboten erscheint ziemlich lang?
Da bleibt ja gar nichts mehr übrig für Kinder, das gefahrlos im Garten zu erledigen ist?
Doch!
Vieles können kleine „Nachwuchsgärtner“ durchaus schon übernehmen. Und was genau das sein kann, verraten wir übermorgen an dieser Stelle!