Sie lachen einem gefühlt tagtäglich aus der Werbung entgegen: Glückliche Familien (gerne: Mama, Papa und zwei Kinder, davon ein Junge und ein Mädchen) unterwegs bei Sonnenschein in ungetrübter Harmonie und schönster Landschaft.
Nicht nur die Eltern optisch perfekt, tadellos gekleidet und strahlend vor Glück, auch die Kinder scheinen rundum zufrieden mit der Wahl des Ausflugsziels.
Das mag einem zu denken geben, haben die eigenen Kinder doch vor der letzten Wanderung schließlich mal wieder kräftig gemault ob der zu erwartenden Anstrengung? Und währenddessen erst recht, weil der Weg noch länger war als befürchtet?
Auch angekündigte Radtouren werden stets bereits im Vorfeld mit Augenrollen und langen Gesichtern quittiert, der Ausflug selbst dann als „öde“ tituliert?
Und dennoch möchten Sie so schnell nicht aufgeben und ablassen von der Vorstellung, dass ein harmonischer Sonntagsausflug mit allen doch noch möglich sein muss?
Dann gilt es wohl, (mindestens) diese 3 Hürden zu überwinden:
1. Einen Termin zu finden, der allen genehm ist und an dem für „Draußen-Aktivitäten“ idealerweise auch das Wetter mitspielt
2. Ein Ziel oder eine Aktivität auszumachen, die allen Spaß macht und dabei bezahlbar ist
und dazu womöglich
3. Ausgetretene Pfade zu verlassen.
1.) Einen Termin finden, der allen genehm ist
Auch wenn es schon fast traurig anmutet: Oft geht es selbst innerhalb der Familie nicht ohne Kalender.
Jeder hat schließlich seine Termine, Hobbys und Wünsche für die erholsame Freizeitgestaltung.
Und in Zeiten, in denen die Schule unter der Woche meist einen Großteil des Tages bestimmt, verlagert sich all dies tendenziell eben immer mehr in die Wochenenden.
Versuche, den oder die Jugendliche(n) mit einem spontanen Ausflug am nächsten Wochenende zu überraschen, werden daher aller Voraussicht nach zum Scheitern verurteilt sein.
Besprechen Sie rechtzeitig mögliche Optionen und legen Sie alle gemeinsam einen Termin (wirklich!) fest, der dann auch für alle verbindlich ist.
2. Ein Ziel oder eine Aktivität finden, die allen Spaß macht und bezahlbar ist
Will der eine wandern, tönt es vom anderen „Oh neee, nicht schon wieder!“
Radfahren? „Ja, ok, aber nur, wenn das Wetter mitspielt…“
Tretbootfahren? Minigolf? Zoo? „Kinderkram!“
Es kann ein wenig schmerzhaft sein zu sehen, dass die Zeit nicht stehen bleibt. Orte, die vor einigen Jahren größte Begeisterung auszulösen vermochten und Kinderaugen strahlen ließen, werden jetzt von anderen Familien besucht, deren Kinder nun in diesem Alter sind.
Neues muss also her! Das bedeutet Kompromisse und vielleicht auch:
3. Ausgetretene Pfade verlassen
Der Teenager ist von Ihren Vorschlägen zwecks Ausflugsgestaltung nicht sonderlich angetan?
Dann lassen Sie ihn oder sie doch selbst etwas vorschlagen!
Ein eigenes Smartphone samt Browser und Suchmaschine sollte beste Voraussetzungen sein, Ausflugsziele zu finden und mitsamt Anfahrtsdauer und zu erwartenden Kosten dem Rest der Familie zu präsentieren!
Ansonsten kann der kommunikationsfreudige Freundeskreis mittels Instant Messenger vielleicht Unterstützung leisten?
Sicherlich ist Ihr pubertierendes Kind nicht das einzige, das zu gemeinsamen Aktivitäten mit seiner Familien herangezogen wird!
Was daraus vielleicht resultiert:
Lasertag, Kletterwald, „Escape the Room“ Game, Freizeitpark, Trendsportarten oder neuester Actionfilm im Kino?
Keine Frage: Manches gab es „damals“ einfach noch nicht, als Eltern (aus Sicht ihrer Jugendlichen „irgendwann vor langer Zeit“…) selbst einmal jugendlich waren, und man muss nun wahrlich auch nicht jeden Trend kennen oder gar mitmachen!
Aus manch anderem scheint man in einem gewissen Alter „heraus gewachsen“ zu sein?
Oder doch nicht?!
Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen, steigen Sie doch mal wieder in die Achterbahn, auf Inliner oder Schlittschuhe. Dafür wird man nie zu alt oder unsportlich!
Kurzum: Geben Sie Ihrem Nachwuchs eine Chance, Sie davon zu überzeugen, dass manches verdammt viel Spaß machen kann, dessen Charme und Reiz einem anfangs vielleicht nicht erschließt.
Ihre Kinder werden garantiert begeistert sein von so viel elterlicher Coolness ;-).