Es gibt Momente, in denen man sich gar nicht vorstellen kann, wie es sein wird, fünf oder zehn Jahre später.
In denen man sich das vielleicht auch gar nicht ausmalen möchte, wo doch gerade alles so schön und perfekt ist, die eigenen Kinder noch so klein, so niedlich, so geborgen.
Und man kann sich erst recht nicht vorstellen, dass diese wunderbaren Momente einmal in Vergessenheit geraten könnten!
Doch sind diese Jahre schließlich wieder wie im Flug vergangen, wird es einem vielleicht plötzlich schwerfallen, sich zu erinnern, wie das denn damals so war.
Zum Glück hilft dann ein Blick ins Fotoalbum, um Erinnerungen wieder aufleben zu lassen und sie auf dem persönlichen Zeitstrahl im Gedächtnis wieder an die richtige Position zu rücken.
Weihnachten: Alle Jahre wieder ein Meilenstein
Ein solcher Anlass, an dem es fröhlich zugeht und zu dem man hoffentlich nur in glückliche Gesichter schaut, der einen aber dennoch alle Jahre wieder auch ein wenig sentimental stimmen dürfte, ist gewiss das Weihnachtsfest.
Wo ist die Zeit seit dem letzten Heiligen Abend nur wieder geblieben ist?
Rast sie nicht von Jahr zu Jahr schneller dahin?
Und wird Weihnachten auch noch so schön sein, wenn die eigenen Kinder nicht mehr klein sind?
Und zuvor ist dies vielleicht dieser ganz persönliche, eine Moment, in dem einem gewiss wird: „Der Advent hat begonnen, Weihnachten ist nicht mehr weit“.
Vielleicht ist dies der Fall, wenn die ersten Lichterketten in der Fußgängerzone funkeln? Vielleicht, wenn die Gedanken um den Inhalt der Adventskalenderpäckchen zu kreisen beginnen?
Oder dann wenn für die heimische Plätzchenbäckerei das erste Mal der Teig geknetet wird?
Vorneweg: Weihnachten wird ohne Frage anders im Laufe der Zeit. Aber das schönste Fest für die Familie bleibt es ganz sicher, egal, wie alt die Kinder gerade sind!
Advent: Stets die Zeit der Gemütlichkeit
Wie schön ist es doch, das Vorlesen von Weihnachtsbüchern im Advent?
Wie rührend sind sie, die ersten Gehversuche der lieben Kleinen auf ihrer Blockflöte mit „Alle Jahre wieder“ und „Ihr Kinderlein kommet“?
Wie gesellig die unzähligen Weihnachtsfeiern, die man auf zu kleinen Stühlen hockend in der Grundschule und im Kindergarten verbringt?
Und wie herzig all die selbstgebastelten Geschenke, die liebevoll unter Anleitung von Lehrerinnen und Erzieherinnen entstanden sind.
Alles vorbei irgendwann?
Ja, vielleicht, aber dafür kommen eben andere wunderbare Zeiten, in denen man als Familie zusammen Plätzchen backen kann, ohne dass die Küche später einem Schlachtfeld gleicht und man als Mama alleine noch Böden und Bleche schrubben muss, lange nachdem die Kleinen die Lust am Ausstechen und Verzieren verloren haben.
Es erwarten einen sicherlich viele Weihnachtsfeiern ohne pralles Kinderprogramm, dafür mit viel Geselligkeit, gar einem leckeren Glühwein und Zeit für Gespräche mit anderen Eltern.
Und so ein Mutter- oder Vater-Teenie-Tag mit Shoppingbummel durchs Adventsgewühl in der Innenstadt, mit Einkehr auf dem Weihnachtsmarkt und gemeinsamen Geschenkekauf für Patentanten und Verwandte ist einfach ein Spaziergang im Gegensatz zum Weihnachtsmarktbesuch mit kleinen Kindern.
Wen dies allein nicht in Weihnachtsstimmung zu versetzen mag: Zum gemeinsamen Vorlesen, Musizieren und Basteln wird man nie zu alt. Und für Gemütlichkeit erst recht nicht!
Der Heilige Abend: Er verliert nie seinen Zauber
Solange die Kinder noch klein sind, ist er ohne Frage wohl der zauberhafteste Abend des Jahres: Der Heilige Abend.
Wenn die lieben Kleinen spüren, wie viel Wunder um sie herum in der Luft liegt, obgleich sie es auch noch nicht in Worte fassen können.
Wenn sie ihr Glück kaum fassen können, mit wie viel schönen Dingen sie von Christkind oder Weihnachtsmann bedacht wurden.
Keine Sorge! Zauberhaft wird dieser Abend immer bleiben.
Auch später freuen die Größeren sich zweifelsohne noch sehr auf und an Weihnachten. Vor allem vielleicht auf die Ferien, die Ruhe, die freie Zeit – und ganz sicher immer noch über Geschenke!
Geschenke: Freude kommt in jedem Alter gut an
Die Freude bleibt, denn echte Herzenswünsche gibt es in jedem Alter zu erfüllen, wenngleich das Überraschungsmoment bei Teenagern bei Erfüllung ihrer sehr konkreten Wünsche vermutlich geringer ausfallen wird als in jüngeren Jahren.
Für Eltern wiederum bedeutet dies in den Wochen vor Weihnachten weniger Geheimniskrämerei, die zwar einen wesentlichen Teil der Weihnachtsvorfreude ausmachen dürfte, aber – Hand aufs Herz! – manchmal auch anstrengend ist!
Es ist einfach entspannter, wenn man nicht mehr in der Zwickmühle „Christkind: Gibt es das nun oder nicht?“ steckt und nicht mehr ständig Angst haben muss, dass sich jemand anderes diesbezüglich dem Kind gegenüber verplappert, während man es selbst noch an himmlische Geschenkebringer glauben lassen möchte.
Auch zögerliche Antworten auf die Frage, was alles in den Tüten nach dem Stadtbummel steckt oder was der Paketbote plötzlich gehäuft abliefert, müssen nicht mehr improvisiert werden.
Ein Teenager wird das erhöhte Pakete-Aufkommen sicherlich gerne wohlmeinend ignorieren und sich still und heimlich über jedes Klingeln des Paketboten und jedes Paket im Kofferraum freuen, könnte sich ja schließlich etwas darin verbergen, das er kurze Zeit später hübsch verpackt unterm Baum wiederfindet… .
Wie schön war es dennoch, für die Bescherung der Kleinen durch Spielzeugmarkt oder Kaufhaus zu ziehen und sich auszumalen, wie viel Freude dieses (Spielküche! Teddybär! Holzeisenbahn!) oder jenes (Laufrad! Puppenwagen! Kugelbahn!) dem Nachwuchs machen würde?
Ja, das war auch schön, ohne Frage! Aber ebenso schön ist es eben auch, dass die Zeiten sich ändern, die Kinder größer werden, dass jedes Jahr Vieles bereit hält, das das Leben spannend macht – und dass kein Weihnachtsfest ist wie das andere!
Wir wünschen allen einen schönen, besinnlichen 2. Weihnachtstag!