Bücher sind enorm wichtig für die schulische Entwicklung von Kindern, aber leider auch auf Dauer recht teuer: Normalerweise gibt es selbst im Internet kaum echte Schnäppchenangebote, da in Deutschland alle Exemplare der gesetzlichen Buchpreisbindung unterliegen. Die Preise legt der Verlag fest, jeder Händler muss sich daran halten. Dennoch gibt es einige Ausnahmen, mit denen Sie deutlich günstiger an Kinder- und Jugendliteratur kommen.
So gut wie neu: Restposten und Mängelexemplare
Unter bestimmten Bedingungen kann ein Händler mit seinen Preisen von der Buchpreisbindung abweichen. Ein solcher Fall sind Restposten. Das können zum Beispiel Bücher sein, die inzwischen in neuerer Auflage vorliegen und deshalb in der veralteten Restauflage günstiger zu haben sind. Und auch Exemplare, die ein Händler komplett aus seinem Sortiment nimmt, werden häufig zu Sonderpreisen angeboten. Restposten sind qualitativ betrachtet üblicherweise Neuware und haben keine ersichtlichen Schäden.
Eine weitere Ausnahme von der Preisbindung im Buchhandel sind Mängelexemplare. Auch diese Bücher sind meist neu, dürfen aber aufgrund deutlich sichtbarer Mängel günstiger verkauft werden. Sie müssen erkennbar als Mängelexemplare gekennzeichnet sein – zum Beispiel mit einem dicken Filzstiftstrich oder einem Stempel an der unteren Kante. Die transport- oder lagerungsbedingten Schäden sind rein äußerlich und können in Form von Knicken, Rissen, Verschmutzung und Vergleichbarem auftreten, inhaltlich sind die Bücher allerdings einwandfrei und somit genauso unterhaltsam und lehrreich wie ein makelloses Exemplar.
Beim Buchhändler im Internet sind die entsprechenden Angebote meist gut sichtbar als reduzierte Ware gekennzeichnet. Es gibt zudem auch Onlineshops, die sich rein auf Restposten und Mängelexemplare spezialisieren und unter anderem eine gute Auswahl an stark reduzierten Kinderbüchern führen. Je nach Anbieter kosten die nicht ganz perfekten Bücher teils nicht einmal die Hälfte der verbindlichen Preisempfehlung — wenn Sie mit kleinen Schönheitsfehlern kein Problem haben, können Sie auf diese Weise beträchtlich Geld sparen.
Noch mehr sparen mit gebrauchten Kinderbüchern
Gebraucht ist günstiger — das gilt selbstverständlich auch für Kinderbücher. Der derzeit größte Onlineshop für gebrauchte Bücher in Europa ist medimops.de aus Berlin, der allein für gebrauchte Kinderbücher weit über hunderttausend Angebote im Sortiment hat. Daneben existieren noch unzählige kleinere Shops im Internet, in denen Sie gebrauchte Bücher zuverlässig in guter Qualität kaufen können. In der Regel bekommen Sie bei diesen Anbietern nur Second Hand-Artikel, die noch tadellos funktionieren und keine schweren Mängel aufweisen. Gelegentlich müssen Sie mit kleineren Gebrauchsspuren wie einem zerknickten Einband rechnen — in jedem Fall erkennen Sie dies aber schon vor dem Kauf, da die Händler den genauen Zustand ihrer Waren von vornherein angeben.
Das Schöne: Da es sich hierbei um professionelle Kaufleute handelt, können Sie ganz regulär vom gesetzlichen Rückgaberecht Gebrauch machen. Sie kaufen also risikofrei ein und können die gebrauchten Kinderbücher umtauschen, falls die Qualität Sie einmal nicht überzeugen sollte. Ein weiterer Vorteil beim Gebrauchtwarenhändler ist, dass sein Sortiment nicht nur aus Restposten und Mängelexemplaren besteht: Gebrauchte Bücher unterliegen allgemein nicht mehr der Buchpreisbindung, der Händler ist bei seiner Preisgestaltung absolut frei. Zum Teil bekommen Sie so Rabatte von über 70 % auf aktuelle Kinderbücher.
Gratis Kinderbücher aus Tauschbörsen und öffentlichen Bücherregalen
Tauschbörsen für Bücher im Internet funktionieren entweder über eine virtuelle Währung — man tauscht eigene Waren ein und erhält dafür eine Gutschrift, die man wiederum gegen neue Waren eintauschen kann — oder über den direkten Tausch von Ware gegen Ware. Das lohnt sich also vor allem dann, wenn man selbst auch etwas anzubieten hat. So könnten Sie zum Beispiel Bilderbücher, aus denen Ihr Kind allmählich herausgewachsen ist, kostenfrei gegen altersgerechtere Kinderbücher eintauschen.
Zunehmend setzt sich außerdem der Trend zum öffentlichen Bücherschrank durch. Vielleicht ist Ihnen eine solche Einrichtung ja bereits beim Spaziergang durch die Stadt aufgefallen: In einem wetterfesten Unterschlupf, zum Beispiel einer umfunktionierten Telefonzelle, stehen frei zugänglich Bücher, die kostenlos von jedem mitgenommen werden dürfen, der Interesse daran hat; und genauso darf jeder seine gebrauchten Bücher hineinlegen.
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