Wie wohl fast jeder Urlaub bringt auch der Wanderurlaub – zusätzlich zu Reisekosten, Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung, etc. – einige „Nebenkosten“ mit sich.
Denn erholsame Wanderferien sind erfahrungsgemäß nur dann möglich, wenn die Ausrüstung dafür stimmt – und dabei sollte nicht am falschen Ende gespart werden!
Ein Posten auf der Liste notwendiger Anschaffungen sind sicherlich gute Wanderschuhe für alle Familienmitglieder, denn mit falschem Schuhwerk wird das Wandern keine Freude machen!
Der richtige Zeitpunkt zum Kauf und das Finden der richtigen Größe
Kaufen Sie Schuhe nicht allzu lange vor dem geplanten Urlaub – ein Wachstumsschub der Kinderfüße ist bekanntlich leider nicht planbar! –, aber so rechtzeitig, dass Zeit für ausgiebiges Einlaufen bleibt.
Schaffen Sie beim Einkauf selbst Bedingungen, wie sie in etwa später beim Wandern sein werden: Lassen Sie Ihr Kind die Schuhe mit dicken Wandersocken und nicht mit dünnen Sneaker-Söckchen an den Füßen anprobieren und wählen Sie einen Tageszeitpunkt, an dem das Kind schon einige Zeit auf den Beinen ist, denn die Füße „wachsen“ im Laufe eines Tages ein wenig.
Vielleicht besteht im Fachgeschäft sogar die Möglichkeit, nicht nur auf und ab mit infrage kommenden Schuhpaaren zu gehen, sondern auch auf einer Rampe ein wenig bergauf und bergab. Dabei lässt sich noch besser feststellen, ob auch die Höhe am Knöchel stimmt und dort der Schuh weder zu locker noch unangenehm fest sitzt.
Was beim Sandalenkauf praktisch ein Kinderspiel ist, erweist sich bei Wanderschuhen als schwieriger: Erkennen, wie der Schuh in puncto Länge und Weite zum Fuß passt.
Sehr viel einfacher als sämtliche Fühlproben machen es herausnehmbare Innensohlen, auf die die Kinderfüße außerhalb des Schuhs gestellt werden können, die perfekte Schuhgröße zu finden.
Mit Ruhe und Zeit
Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Gelegenheit, verschiedene Schuhe anzuprobieren und zu vergleichen. Dazu gehört immer, dass vor einem „Probegang“ beide Schuhe angezogen und geschnürt werden.
Denn wohl jeder hat schon einmal die Erfahrung im Schuhgeschäft gemacht: Oft zeigt sich erst im direkten Vergleich, welcher Schuh der richtige ist.
Passen würden vielleicht mehrere Paar Schuhe, oft ist es letzten Endes aber nur eins davon, von dem man sagen kann „Perfekt! Das sind sie!“
Wanderschuhe müssen dazu viele Kriterien erfüllen: Sie müssen nicht nur in Länge und Weite passen, auch die Schnürung, die oben bereits erwähnte Polsterung am Knöchel, das Gewicht des Schuhs am Fuß, das Fußbett, der Halt beim Gehen und anderes mehr müssen als subjektiv angenehm empfunden werden.
Preis und Leistung
Besonders bei Wanderschuhen für Kinder, die vielleicht selten zum Einsatz kommen und bald darauf schon wieder zu klein sein werden, ist ein kritischer Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis sinnvoll.
Es müssen ganz sicher nicht die brandaktuellen Modelle von der teuersten Marke sein und auch in puncto Optik lässt sich mit dem Kind vielleicht ein wenig „feilschen“, wenn die optisch zweite Wahl deutlich günstiger ausfällt als die erste.
Wenn seitens des Schuhs alle Kriterien erfüllt sind, die das Wanderterrain erfordern, darf man sich natürlich auch über Schnäppchen, zum Beispiel in Form von Auslaufmodellen, reduzierter Einzelpaare und Vorjahresmodellen freuen und sollte sich im Fachgeschäft nicht scheuen, gezielt nach solchen zu fragen.
Was muss ein guter Wanderschuh leisten?
Welchen Ansprüchen die Schuhe genügen sollen, hängt natürlich maßgeblich davon ab, zu welcher Jahreszeit in welche Region die geplanten Wanderungen führen werden.
Für Familienwanderungen im Urlaub oder am Wochenende durch abwechslungsreiches Gelände – „Wald, Feld und Wiese“ – mit moderaten Steigungen auf befestigten und unbefestigten Wegen genügt sicherlich ein guter „Basic“-Wanderschuh:
Er muss die Füße warm und trocken halten, auch wenn einmal einfach kein Weg um die verlockende Pfütze drumherum führt, ohne dass Schwitzen zum Problem wird.
Er sollte dem Fuß stets idealen Halt bieten und durch einen hohen Schnitt bis über den Knöchelbereich auch Nässe und Matsch keine Chance geben, wenn der Waldboden nach einem ausgiebigen Regen mal sehr aufgeweicht ist. Und natürlich sollte er dank rutschfester und griffiger Sohle ungewollten Ausrutschern sicher vorbeugen.
Neutrale Farben, schlichtes Design
Wer selber vor vielen Jahren seine letzten Wanderschuhe gekauft hat und nun mit seinen Kindern ein Geschäft für Outdoor-Equipment betritt, wird vielleicht erfreut feststellen, dass Wanderschuhe im Gegensatz zu anderen Elementen der Wanderausrüstung eher zeitlos in puncto Farben und Design gehalten sind.
Zum Glück, denn landen die Schuhe nach einem Urlaub in den Keller, sind sie – frisch geputzt – häufig praktisch noch so gut wie neu!
In diesem Fall spricht nichts dagegen, sie später an andere Kinder innerhalb der Familie weiter zu geben beziehungsweise an andere Eltern zu einem angemessenen Preis weiter zu verkaufen.
Je neutraler die Farben, je zeitloser und schlichter das Design, desto größer die Chance dabei, dass auch kleinere Geschwister die Schuhe gerne tragen werden oder sich anderweitig Abnehmer finden lassen.
Alltagstauglich?
Die Alternative zum Weitergeben: Ist der Wanderurlaub eine einmalige Angelegenheit, ist es natürlich ideal, wenn die Schuhe auch danach im Alltag tragbar sind.
Denn ehe man sich versieht, werden sie für schnell wachsende Kinderfüßen zu klein geworden sein.
Wenn im Urlaub wenige Wanderungen in der warmen Jahreszeit auf überwiegend befestigten, ebenen Wegen geplant sind, sind daher womöglich halbhohe Wanderschuhe von Vornherein eine bessere Wahl als knöchelhohe Trekkingschuhe, da sie später auch ideal für Schulweg und Co. sind.
Hohe, allwettertaugliche Wanderschuhe können hingegen in der kalten Jahreszeit „aufgetragen“ werden.