Am ersten warmen Tag des Jahres ist es kaum zu glauben, aber dennoch wahr: Auch im tollsten, kinderfreundlichst gestalteten Garten kann einmal Langeweile aufkommen.
Wird sich zur Planschbecken-Premiere im Frühjahr noch mit lautem Hallo in die kleinen Fluten gestürzt, verliert selbst das erfrischend kühle Nasse irgendwann seinen Reiz.
Schaukel? Sandkasten? Rutsche?
Was nach einem langen Winter begrüßt wurde wie ein lang vermisster Freund, büßt nach einigen Tagen und Wochen im Dauergebrauch mitunter massiv an Attraktivität ein.
Ein wenig Abwechslung muss also her, wenn ständig die Sonne lacht, wenn das schöne Wetter beinahe zur lieben Gewohnheit wird und die Kinder irgendwann insgeheim einen kühlen, verregneten Tag herbeisehnen, um mit gutem Gewissen und ohne das Gefühl, draußen etwas zu verpassen, mal wieder etwas drinnen zu spielen.
Malen kann man überall!
Vieles, das eigentlich typische „Drinnen-Beschäftigung“ ist, lässt sich aber kurzerhand auch nach draußen verlagern. Und dort zudem noch viel unkomplizierter machen: Malen zum Beispiel.
Viele (nicht nur!) Kleinkinder und Kindergartenkinder lieben diesen kreativen Zeitvertreib. Am liebsten mit einem großen Pinsel oder gleich mit den Fingern und natürlich viel bunter Farbe!
Wird drinnen im Haus auf diese Art und Weise eine vormals weiße Leinwände für die Inneneinrichtung mit buntem Leben gefüllt, sind Eltern zu Recht selten entspannt. Niemand möchte schließlich Farbkleckse in empfindlichen Teppichen, auf hellen Sofas oder an Türrahmen.
Und auch das Kind selbst ist nach solchen Mal-Aktionen in der Regel reif für die Badewanne.
Doch wie bekommt man den Nachwuchs bloß aus dem Malkittel heraus und die Treppe hoch ins Bad, ohne Spuren auf Böden, an Wänden und der eigenen Kleidung zu hinterlassen?
Wie ungleich einfacher scheinen da solche Projekte doch gleich im Sommer, auf eigenem Grund und Boden, zu realisieren, wo ein Planschbecken auf kleine Künstler wartet und mit dem Gartenschlauch zuvor die „Grundreinigung“ vorgenommen werden kann.
Hier einige Vorschläge für Malereien kleiner und schon etwas größerer Künstler:
Die Allerkleinsten
Es sind später wunderschöne, sehr rührende Erinnerungen an die Babyzeit: Leinwände, auf denen mit Fingerfarben die Hand- und Fußabdrücke vom Baby verewigt wurden und die so zu wahrlich einmaligen Stücken geworden sind.
Mit entsprechender Farbwahl lässt sich auf diese Weise ein kunterbunter Hingucker für die Wand schaffen, aber auch ein dezentes Kunstwerk, das sich auch in bewusst puristische Inneneinrichtungen perfekt einfügt.
Kleinkinder und Kindergartenkinder
– Wasserfarbenkunst im XL-Format
Ein Malkasten übt auf Kinder den unwiderstehlichen Reiz aus, gleich loszulegen. Sicherlich muss als Grundlage dafür keine Tapetenrolle gekauft werden, wenn es dabei großflächig ans Werk gehen soll. Ob man selbst noch eine von der letzten Renovierung übrig behalten hat oder sich von Großeltern oder freundlichen Nachbarn aushelfen lässt: Die Vorderseite der Tapete spielt dabei ausnahmsweise so gar keine Rolle, während die Rückseite praktisch als endlose Mal-Spielwiese taugt.
Auf einer unempfindlichen Terrasse können Farben nach Herzenslust in ausgedienten Joghurtbechern angerührt, gemischt und schließlich auf dem Papier vermalt werden.
Und wer das Kind seinen künstlerischen Tatendrang lieber auf der Wiese ausleben lassen möchte: Ein wenig Wasserfarbe wird dem gepflegten Grün nicht schaden.
Mit dem nächsten Regen oder Mähen sind alle Erinnerungen an die kreativen Stunden wieder spurlos verschwunden.
– Kreide
Eine frische Packung Straßenmalkreide kann natürlich auch im eigenen Garten zur „Terrassenmalkreide“ werden, kleine Pflastersteine in ein farbenfrohes Mosaik verwandeln oder für großflächige Kunstwerke dienen.
Zur Sicherheit sollten Eltern jedoch Regeln aufstellen, damit es später keinen Knatsch gibt. Gemalt darf beispielsweise nur auf dem Boden, wo der Regen später alles wieder wegspülen kann, hingegen nicht an Wänden oder auf den Möbeln.
Vergessen Sie nicht, solch vergänglichen Werke rechtzeitig zu fotografieren, wenn das Kinderherz besonders daran hängt!
Kinder im Grundschulalter
Größere Kinder, die schon umsichtiger ans Werk gehen und geschickt mit Farbe und Pinsel hantieren können, haben sicherlich Freude daran, etwas Bleibendes mit Acrylfarbe gestalten: Gartenmöbel (eine einfache, unbehandelte Holzbank aus dem Baumarkt bietet sich dafür als Basis an), ein (selbst gebautes) Vogelhaus, Gartenstecker, die Farbkleckse in Rasen und Beete bringen, oder ähnliches, das der übrigen Terrassendekoration dient, sind nicht nur schön für den eigenen Garten, sondern auch perfekt geeignet als Geschenke für Großeltern und andere liebe Menschen.
Aufgabe der Eltern ist es anschließend noch, das fertige Werk nach dem Trocknen mit Bootslack oder ähnlich stabilem wetterfesten Lack überziehen, damit die schönen Stücke lange ansehnlich bleiben!
Bildquelle: © unsplash.com/ Dragos Gontariu