Das Kinderzimmer ist Spielplatz, Wohlfühloase, Rückzugsort zugleich.
Die ganz private, kleine „Höhle“, in der sich das Kind zu Hause und geborgen fühlen, seiner Phantasie und Kreativität beim Malen, Bauen und Basteln freien Lauf lassen kann, in der es während des Hörens von CDs in andere Welten eintaucht, mit seinen kleinen Gästen im Spiel versinkt und tuschelnd-kichernd Geheimnisse austauschen kann.
Und gleichzeitig ist das Kinderzimmer vielleicht auch der Ort, an dem es seine Hausaufgaben erledigt.
Leben, Spielen, Arbeiten, Schlafen auf vielleicht nur wenigen Quadratmetern – da will einiges bei der Planung und Einrichtung berücksichtigt sein, damit es mit dem Wohlfühlen klappt.
Gleichzeitig soll das Zimmer unkompliziert und pflegeleicht eingerichtet sein und kleine Ärgernisse im Alltag dadurch, dass sich später etwas als unpraktisch erweist, sollen erst gar keine Chance bekommen.
Exemplarisch zusammengestellt haben wir im Folgenden vier typische Situationen aus dem prallen Familienalltagsleben, die dem einen oder anderen vielleicht bekannt vorkommen mögen?
Passend jeweils dazu gibt es Ideen, wie man damit eventuell verbundene Probleme von vornherein elegant umschiffen kann:
1 „Wo soll der Schreibtisch hin?“
Schreibtisch und Bett sind die beiden Elemente im Kinderzimmer, die die größten Flächen beanspruchen. Und beide wollen ihre Plätzchen finden, an denen es jeweils so richtig gut klappt mit dem Arbeiten und Einschlummern.
Bei beiden wird das gute Bauchgefühl eine große Rolle spielen und dennoch sollten auch praktische Gesichtspunkte in die Kinderzimmerplanung mit einbezogen werden.
Zum stressfreien Arbeiten gehört ausreichendes Licht. Warum den Schreibtisch also nicht unters Fenster stellen?
Was dagegen sprechen kann: Die Ablenkung beim Blick nach draußen kann zu verlockend sein. Fenstergriffe und Rollladengurte können nur noch schwer – vor allem fürs Kind – erreichbar sein. Wenn die Sonne durchs Fenster scheint, kann es am Schreibtisch schnell zu warm und hell werden. Und besonders an ohnehin trüberen Tagen kann das doch recht wuchtige Möbelstück dem Raum viel Licht kosten.
Wenn möglich, nehmen Sie sich mal wieder die Zeit zum Möbelrücken, nicht nur theoretisch auf dem Papier, sondern ganz praktisch! Es ist erstaunlich, wie ein Raum schon gleich ganz anders – länglicher oder quadratisch, größer oder kleiner, heller oder dunkler – wirken kann, wenn nur zwei oder drei Möbelstücke ihren Platz getauscht haben.
Auch wenn es mit den Hausaufgaben im eigenen Zimmer nicht recht klappen will, kann es ein Versuch wert sein, für den Schreibtisch einen neuen Platz zu finden.
Vielleicht ist der Blick vom Schreibtischstuhl aus auf die kahle Wand zu wenig inspirierend? Vielleicht ist es genau umgekehrt und das Auge fällt auf allzu viel Farbmix, auf Bücherregale und Spielzeug, die zu große Ablenkung von Schulbüchern und Heften mit sich bringen?
Vielleicht empfindet das Kind es unbewusst als unangenehm, mit dem Rücken zur (offenen) Kinderzimmertür zu sitzen und findet deshalb nicht die benötigte Ruhe für seine Aufgaben? Vielleicht sind der Lichteinfall vom Fenster oder von der Schreibtischbeleuchtung und der damit verbundene Schattenwurf nicht ideal und das Kind findet bei dem dauernden Bemühen, seine Aufgaben ins rechte Licht zu rücken, keine komfortable Sitzposition?
Da der Schreibtisch ein Platz ist, an dem das Kind mit zunehmendem Alter tendenziell immer mehr Zeit verbringen wird, lohnt es sich, all solche Aspekte genau unter die Lupe zu nehmen.
2 „Wo schläft der Übernachtungsbesuch?“
Viele Kinder lieben es, gelegentlich mal nicht alleine zu nächtigen! Sie nutzen jede sich bietende Gelegenheit für Übernachtungsbesuch.
Für Eltern macht es in der Regel keinen großen Unterschied, ob ein Kind mehr oder weniger mit am abendlichen Esstisch oder morgens mit am Frühstückstisch sitzt. Viel umständlicher ist da mitunter schon die Einrichtung einer Übernachtungsgelegenheit, bei der sich der Aufwand für eine Nacht kaum lohnt.
Damit für eine einzige Nacht keine Möbel gerückt werden, keine Matratzen quer durch die Wohnung geschleppt werden müssen, bietet es sich an, eine bei Bedarf einfach und schnell eingerichtete Möglichkeit zu schaffen, wenn der beste Freund oder die beste Freundin öfter über Nacht mit im Kinderzimmer logieren soll.
Praktisch sind beispielsweise Betten mit einer zweiten, ausziehbaren Matratze unter der eigentlich genutzten.
Wenn es der Platz im Kinderzimmer erlaubt, sind ein ausklappbarer Bettsessel oder gar ein Schlafsofa als zusätzliche Sitzgelegenheit am Tag und gelegentliche Schlafstätte natürlich eine schöne Sache.
Auch wenn nur (noch) ein Kind in einem Zimmer schläft, kann ein (ohnehin vorhandenes) Etagenbett eine feine Sache sein. Einerseits kann das Kind allein – je nach aktueller Gemütslage – mal in luftigen Höhen oder unten in einer kuscheligen Höhle schlafen. Tagsüber ist die nicht genutzte „Bett-Etage“ wahlweise Ort zum Spielen oder für gemütliche Leseabenteuer und wenn dann einmal Übernachtungsbesuch ins Haus steht, ist die Frage „Wohin mit ihr/ihm?“ auch bereits geklärt!
3 „Wie bleibt der Weg zum Kleiderschrank frei?“
Wohl jeder wird diese Erfahrung aus dem Alltag bestätigen können: Kinder empfinden „Ordnung“ anders als Erwachsene.
Vor lauter Bausteinen auf dem Boden ist kaum mehr ein Betreten oder Durchqueren des Kinderzimmers möglich? Als Eltern schlägt man angesichts dessen die Hände über dem Kopf zusammen – und das Kind fühlt sich mittendrin so richtig pudelwohl.
Um nicht schmerzhaft auf kleine Bauklötze treten zu müssen, wenn abends noch schnell die frische Wäsche in den Schrank geräumt werden soll, will der Standort des Kleiderschranks sorgfältig gewählt sein. Ebenso, damit die Ritterburg nicht dessen Schranktüren blockiert, oder das doch recht massive Möbelstück nicht unnötig Helligkeit im Kinderzimmer raubt.
Möglichst nicht hinter der Zimmertür (umständlich…), aber auch nicht zu nah am Fenster (macht das Zimmer dunkel…) und so, dass er von der Kinderzimmertür schnell erreichbar ist, sollte der Kleiderschrank positioniert werden.
Wird die Wäsche auf mehrere Schränke und/oder Kommoden verteilt, sollten diese nah beieinander stehen, damit das morgendliche Zusammenstellen der Garderobe und das Einräumen frischer Wäsche schnell erledigt sind.
4 „Wie bleiben die Wände lange „trendy“ und gepflegt?“
Geschmäcker sind nicht nur verschieden, sie ändern sich auch schnell, vor allem im Kindesalter. Heute sind noch Ritter oder Prinzessinnen angesagt, morgen schon die Fußballstars oder die schönsten Ponys dieser Welt.
Wer nicht im Laufe einer Kindheit unzählige Male neu streichen oder gar frisch tapezieren möchte, liegt mit „schlichter Eleganz“ als Basis der Wandgestaltung genau richtig.
Weiße Wände bieten sich überall dort an, wo sie im Alltag schnell in Mitleidenschaft gezogen werden, beispielsweise rund um Lichtschalter, Rollladengurte, um den Schreibtisch oder rund ums Bett. Wenn die Wand dort mal ein wenig Auffrischung benötigt, genügt der schnelle Griff zum Pinsel und zum Eimer mit der weißen Farbe.
Ist die Wand hingegen bunt, kann es nach einiger Zeit schwieriger werden, für kleine Ausbesserungsarbeiten den richtigen Ton zu treffen.
Farbig gestrichene Wände bieten einen schönen Kontrast dazu, schaffen eine freundliche Wohnumgebung und bieten die ideale Basis zur Gestaltung mit selbsthaftenden Wandtattoos, die später spurlos wieder entfernt werden können.
So wird aus einer schlicht grünen Wand zunächst die Wiese, auf der eine Ritterburg oder ein Märchenschloss „stehen“ kann; später bildet sie das Grün des Fußballplatzes oder der Ponyweide.
Blaue Wände bieten sich für alle Motive an, die Wasser (Pirateninsel) oder Himmel als Hintergrund erfordern, und Gelb schafft immer eine helle, fröhliche, sonnige Atmosphäre, selbst wenn es draußen vor dem Fenster mal wieder Bindfäden regnet.