Die gefühlte Länge des Heiligen Abends ist schon eine spannende Angelegenheit, scheint die Dauer des schier unerträglichen Wartens an diesem Tag doch antiproportional zur Anzahl der Lebensjahre zu sein, die bereits hinter einem liegen.
Gemeint ist:
Als man noch Kind war, zogen sich die Stunden des Heiligen Abends zwischen Aufwachen und Bescherung doch endlos wie Kaugummi!
Ist man später selbst aber als Mama oder Papa dafür verantwortlich, dass der Baum pünktlich hübsch geschmückt im Weihnachtszimmer steht, das Essen sich rechtzeitig und appetitlich auf dem festlich gedeckten Tisch präsentiert und alle zur Bescherung hübsch herausgeputzt sind, scheinen die Stunden hingegen schier zu verfliegen.
Ein wenig mag man sich genau eine Woche später daran erinnert fühlen, wenn der Silvestertag auf dem Kalender prangt.
Zwar wissen Kinder bereits, was sie zur „Bescherung“ um Mitternacht erwartet – idealerweise ein wunderbar buntes Feuerwerk vor klarem Winternachthimmel nämlich – und das Überraschungsmoment um Mitternacht ist daher nicht ganz so groß wie beim Auspacken der Geschenke.
Aber: Dafür dauert das Warten auf dieses große Ereignis einige Stunden länger als am Weihnachtsabend, findet die Weihnachtsbescherung schließlich üblicherweise eher in später Nachmittags- bis frühen Abendstunden statt.
Silvester – für Kinder ein spannender Tag…
Verschlafen die Kleinsten noch in seliger Ruhe den Moment des Jahreswechsel, wollen die Größeren – ab dem Kindergarten, spätestens jedoch ab dem Grundschulalter – sich bestimmt nicht damit abspeisen lassen, nach einem schönen Essen zur gewohnten Zeit ins Bett zu gehen!
Schließlich wollen auch sie dabei sein, wenn die Großen mit Sekt anstoßen und ebenso ihr Glas Saft oder Limo auf das neue Jahr erheben!
Schließlich dürfen auch die gleichaltrigen Nachbarskinder bis tief in die Nacht aufbleiben und das bunte Schauspiel am Himmel bestaunen!
… und einer, der sehr lang werden kann!
Doch wie schafft man es als Eltern, dass dem Nachwuchs die Zeit dann nicht plötzlich unerwartet lang zu werden droht und sich bleischwere Müdigkeit einstellt, in diesem Alter praktisch immer gepaart mit zunehmender Quengelei?
Vielleicht mit unseren 3 Tipps für einen gelungenen Silvestertag und Silvesterabend mit der ganzen Familie:
1. Ein wenig Vorschlafen ist einen Versuch wert
Manche Kinder haben von Natur aus einen sehr geregelten, schier unerschütterlichen Schlafrhythmus und stehen so wochentags wie wochenends, in der Schulzeit wie in den Ferien praktisch immer um die gleiche Zeit auf.
Andere sind da deutlich sprunghafter und empfinden es als größten Pluspunkt der Ferien, mal bis mittags in den Federn und abends länger aufbleiben zu dürfen.
Wer ein in Bezug auf seine Schlafenszeiten eher genügsames und flexibles Kind hat, bei dem stellt sich das Problem der Müdigkeit am Silvesterabend vielleicht gar nicht, wenn es morgens sehr lange ausgeschlafen hat und ohnehin eher Typ „Nachtschwärmer“ ist, den abends so schnell nichts freiwillig ins Bett bekommt.
Ansonsten kann es einen Versuch wert sein, ein wenig vorzuschlafen.
Dies gelingt womöglich am besten nach einer großen Runde an der frischen, kalten Winter-Nachmittagsluft?
Und auch, wenn es danach mit dem tiefen Schlafen nicht klappen will: Ein paar Stündchen Ruhe und Dösen im kuscheligen Bett dürften die Kraftreserven für den Abend schonen.
2. Keine Langeweile aufkommen lassen!
Droht die Zeit lang zu werden, sollten Beschäftigungen her, die die Zeit nur so verfliegen lassen!
Schauen Sie einen Familienfilm, der munter macht, weil es viel zu lachen gibt!
Laden Sie Familien mit gleichaltrigen Kindern zu sich ein!
Spielen Sie Spiele, die alle in Schwung und Bewegung halten!
Und/oder machen Sie den Silvesterabend zu einem bunten, kulinarischen Höhepunkt im Jahr, zu dem alle beitragen können und der stundenlangen Genuss verspricht.
Was nicht alltäglich ist und Kinder lieben werden: Cocktails aus Säften zu mischen, Früchtespieße mit Schokolade zu überziehen und natürlich jegliches Essen, bei dem es gesellig zugeht, bei dem mal hier, mal dort probiert und genascht werden darf und Stillsitzen keine Pflicht ist!
Klassiker daher vermutlich aus guten Gründen: Raclette und Fondue.
Größere Kinder können dabei übrigens schon prima bei den Vorbereitungen helfen, Gemüse schneiden, Saucen rühren, den Tisch decken und dekorieren, sodass – als angenehmer Nebeneffekt – niemand alleine für das festliche Essen in der Küche stehen muss und nebenbei wieder eine ganze Weile des Wartens unbemerkt vorüber zieht.
3. Setzen Sie die „Highlights“ des Silvesterabends an dessen Anfang
Vermutlich wenig ist für den Nachwuchs selbst und seine Eltern anstrengender, als gegen nagend Müdigkeit ankämpfen zu wollen.
Ein Grund dafür, dass Kinder abends nicht ins Bett wollen oder immer wieder im Wohnzimmer stehen, ist vermutlich oft die Sorge, etwas Spannendes verpassen zu können.
Damit diese Sorge Kinder am Silvesterabend nicht plagt und sie letzten Endes davon abhält, der Müdigkeit nachzugeben und freiwillig Richtung Bett zu gehen, legen Sie die fürs Kind interessantesten der geplanten Programmpunkte (Der Lieblingsfilm auf DVD? Bleigießen? Gesellschaftsspiel?) nicht unbedingt kurz vors Feuerwerk!
Sind all solche tollen Dinge früh erledigt, die das Kind sich für diesen Abend gewünscht hat, verabschiedet es sich womöglich gar bereitwillig ins Bett, wenn ihm die Augen zufallen.
Sollte es den Wunsch dabei äußern, einige Stunden später fürs Feuerwerk noch einmal geweckt zu werden, sollten Sie ihm diesen jedoch erfüllen, damit das Neue Jahr am nächsten Morgen nicht gleich mit Ärger und Tränen beginnt!