Manche kleinen Genies scheinen das Chaos perfekt zu beherrschen – oder sie besitzen zumindest die unglaubliche Fähigkeit, es vollkommen zu ignorieren. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man das eine oder andere Kind bei seinen Hausaufgaben beobachtet.
Erfahrungsgemäß braucht nicht jedes dafür einen Schreibtisch samt passendem Stuhl, geschweige denn eine aufgeräumte Umgebung.
Bäuchlings auf dem Boden zwischen Spielzeug, auf dem Bett zwischen Decken, Kissen und Stofftieren oder gechillt auf dem Sitzsack im Kinderzimmer scheinen sich manche viel lieber Deutschaufsatz und Matheaufgaben zu widmen.
Andere Kinder lieben und brauchen Gesellschaft bei der Erledigung. Und wählen daher den Küchen- oder Esstisch als bevorzugten Ort für die Hausaufgaben. Und solange das Ergebnis stimmt, mag man als Eltern dagegen nichts einzuwenden haben…
Früher oder später wird aber doch der Schreibtisch im Kinderzimmer erste Wahl sein. Jugendliche ziehen sich nach einem anstrengenden Schultag gerne ein wenig zurück. Die Hausaufgaben werden im Laufe der Zeit umfangreicher und erfordern einen ungestörten Platz, an dem die nötige Ruhe herrscht. An einem richtigen Schreibtisch lässt es sich gut arbeiten und bequem sitzen und allerlei Arbeitsmaterial, wozu nicht selten auch der Computer oder Laptop gehören wird, ist greifbar, damit die Erledigung aller Aufgaben reibungslos und Frust-frei gelingt. Zweite Voraussetzung dafür? Ein Mindestmaß an Ordnung und Übersicht, ohne das selbst besagte Genies, die das Chaos eigentlich beherrschen, nicht auskommen.
Kinder, denen Ordnungsliebe und Organisationstalent in solchen Dingen nicht gerade angeboren sind, werden anfangs vermutlich ein wenig elterliche Hilfestellung und etwas Übung und Routine dabei brauchen, ihr Arbeitsmaterial zu organisieren.
Einige „Goldene Regeln“ und Tipps, die Eltern dem Nachwuchs dazu an die Hand geben können
1.) Der Schreibtisch ist (primär) ein Arbeitsplatz!
Es kann dort auch mal gespielt, natürlich auch gebastelt werden, aber bitte keinesfalls gegessen und getrunken! Ränder, Krümel, Fett- und andere Flecken in Heften und Büchern machen sich nicht gut.
2.) Nur ein sauberer Arbeitsplatz wirkt einladend!
Aufgeräumt und blitzblank präsentiert sich die Schreibtischplatte als perfekter, ablenkungsfreier Ort zum Arbeiten. Und dafür sollte sie regelmäßig von Flüssigkleber-Tupfen, Radiergummi-Abrieb und Stift-Spuren befreit werden. Ein Abfalleimer sollte dazu in direkter Nähe sein. Kinder sollten zudem wissen, wo sie Lappen und Spülmittel oder andere geeignete Reinigungsutensilien finden, um den Tisch wieder auf Hochglanz zu bringen.
3.) Ordnung ist die halbe Miete!
Wer sucht, der mag redensartlich finden. Doch wer gar nicht suchen muss, spart viel Zeit! Sogenannte „Schreibtischorganizer“ halten das Wichtigste (Stifte, Schere, Lineal, Geodreieck…) auf dem Tisch griffbereit, platzsparend und übersichtlich vor.
4.) Alles im Blick
Einsätze in Schubladen von Rollcontainern mit Unterteilungen für Buntstifte, Bleistifte, Radiergummi, Locher, Klebestift, Schere, Tintenpatronen etc. schaffen auf den ersten Blick die nötige Übersicht, um alles ohne Umschweife parat zu haben. Aufbewahrungsboxen, Schubladen und Stehsammler, in denen aktuelle und alte Schulsachen aufbewahrt werden, sollten überschaubar angeordnet, leicht zugänglich und ihrem Inhalt entsprechend beschriftet sein.
5.) Gutes Arbeitsmaterial ist die beste Basis für gutes Arbeiten
Jeder Ferienbeginn ist ein guter Moment, um nicht nur den Schulranzen komplett auszuräumen und aus diesem Krümel, Kleingeld und Verlorengeglaubtes wieder ans Tageslicht zu schütteln. Auch die Schreibtischausstattung sollte man bei der Gelegenheit genauer unter die Lupe nehmen. Stifte haben ausgedient oder machten noch nie wirklich Freude, weil beim Spitzen immer die Minen brechen oder die Feder kratzt? Weg damit, anstatt sich länger zu ärgern! Der Radiergummi schmiert mehr auf dem Papier, als dass er Bleistiftstriche entfernt? Ein neuer sollte her! Dasselbe gilt natürlich für Geodreiecke, deren Ecken fehlen und deren Aufdrucke kaum noch lesbar sind. Ebenso für vollgeschriebene Collegeblöcke, Klebebandrollen, die nicht wirklich kleben. Und Filzstifte, die kein sattes Schriftbild mehr liefern.
6.) Das kann weg!
Auf dem Schreibtisch, in Schubladen und anderen Fächern, Boxen etc. drumherum sollte sich wirklich immer nur das befinden, was auch zum Einsatz kommt. Alles andere schadet der Übersicht und dem guten Willen, Ordnung zu halten. Besonders zum Ende eines Schuljahres kann und sollte vieles entsorgt werden, das später niemand mehr braucht, außer als eventuelles Erinnerungsstück. So lernen auch Kinder vom Typ „Jäger und Sammler“ früh, dass man nicht alles behalten kann. Und dass konsequentes Aussortieren auch immer Platz für Neues bedeutet, das neue Freude machen und neue Inspiration bieten kann!
Bildquelle: ‚levelord’/Pixabay
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