Hausaufgaben – ein Thema, das wohl jeden zur eigenen Schulzeit beschäftigt hat und das vermutlich wieder eine große Rolle im Familienalltag spielen wird ab dem Tag, an dem das älteste Kind stolz mit seiner Schultüte zur Einschulung schreitet.
Für die Kleineren ist die Vertiefung des Gelernten oft noch ein großer Spaß. Manche können es förmlich kaum erwarten, bis sie endlich ihre Hausaufgaben machen dürfen!
Ebenso groß wie die anfängliche Euphorie ist allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass diese Begeisterung im Laufe der Zeit verblassen wird und später jeder Tag ein Festtag sein wird, an dem nachmittags keine Hausaufgaben auf dem Programm stehen.
Damit es an den (überwiegenden) Tagen, an denen dies nicht der Fall sein wird, „rund“ läuft, einige Tipps und Erfahrungen aus Elternsicht:
Den eigenen Rhythmus finden
Ein Patentrezept, wie und wann die Hausaufgaben am besten gelingen, gibt es natürlich nicht!
Manche Kinder haben den meisten Elan, wenn sie gerade aus der Schule – gedanklich noch mittendrin im Unterrichtsstoff – heimgekommen sind.
Andere brauchen erst einmal eine Pause, müssen auf jeden Fall erst etwas gegessen haben, um neue Energie zu tanken.
Und manchen gelingt es sogar mühelos, die Hausaufgaben erst am Ende des Nachmittags anzugehen und dann „in einem Rutsch“ zu erledigen, bevor die Abendrituale eingeläutet werden.
Letztere Variante birgt natürlich gewisse Risiken:
Was, wenn die Hausaufgaben umfangreicher ausfallen als zunächst geplant?
Was, wenn sich dann erst heraus stellt, dass Material zum Erledigen der Hausaufgaben fehlt?
Was, wenn unvorhergesehene Ereignisse (ein spontanes Besucherkind zum Spielen oder ähnliches) die Hausaufgabenplanung durchkreuzen?
Oder nach Toben im Freien, Sport im Verein oder anderen Hobbys einfach „die Luft raus ist“?
Generell und erfahrungsgemäß ist es daher sicherlich nicht verkehrt, Hausaufgaben nach der Devise „Augen zu und durch!“ gleich und vollständig am Anfang eines schönen Nachmittags zu erledigen, um anschließend den Kopf frei zu haben für Freunde und Hobbys.
Ein guter Arbeitsplatz
Auch hier gilt: Entscheidend ist der Charakter des Kindes!
Es spricht natürlich nichts dagegen, verschiedene Varianten über eine gewisse Zeit auszuprobieren. Denn nur, weil ein schöner, nigelnagelneuer Schreibtisch im eigenen Zimmer wartet, müssen schließlich nicht fortan auch dort immer die Hausaufgaben erledigt werden!
Manche Kinder brauchen förmlich ein bisschen Geräuschkulisse und Trubel um sich herum und arbeiten dabei höchst konzentriert – wie in der Schule auch.
Bei manchen führt Ablenkung durchs familiäre Alltagsgeschehen hingegen dazu, dass sie keinen roten Faden finden können und die Hausaufgaben sich schließlich endlos dahin „kleckern“, weil die Konzentration aufs Schreiben und Lesen permanent gestört wird.
Manche brauchen ein gewisses Maß an Ordnung um sich herum, um sich wohlzufühlen und auch ihre Gedanken richtig ordnen zu können. Andere erledigen ihre Aufgaben ungerührt selbst im größten Kinderzimmer-Chaos.
Eine schöne Abwechslung ist es natürlich, wenn die Hausaufgaben im Sommer auch mal im Freien erledigt werden können und dürfen.
Auch, wenn dort die Sitzgelegenheiten vielleicht nicht so ideal sind wie am eigenen Schreibtisch und es das eine oder andere geben wird, das die Aufmerksamkeit mehr erregt als Schreib- und Rechenaufgaben: Bei Vogelgezwitscher und Sonnenschein macht alles doch gleich viel mehr Freude!
Mit Humor, Motivation und Verständnis geht vieles leichter
Dass die Hausaufgaben gemacht werden müssen, darüber braucht nicht diskutiert zu werden, auch, wenn von Seiten des Kindes immer mal wieder solche Versuche unternommen werden.
Der Weg zum Ziel kann aber sehr unterschiedlich sein!
Destruktiv sicherlich: Zu viel Strenge, Zeitdruck und negativ formulierte Kritik.
Stattdessen: Motivation, Lob, stets eine Portion Humor und Phantasie und bei Bedarf liebevolle Hilfestellung.
Motivieren Sie Ihr Kind mit der Aussicht auf etwas Schönes – die Mehr-Zeit zum gemeinsamen Spielen beispielsweise -, bis zu einer gewissen Zeit fertig zu sein, anstatt einen Satz mit „Du musst bis…!“ zu beginnen.
Zeigen Sie Verständnis dafür, dass Hausaufgaben nicht immer Spaß machen (wem erging es als Kind nicht auch so?) und weisen Sie Ihr Kind auf eine liebevolle Art und Weise auf Fehler hin, anstatt förmlich den Rotstift anzusetzen.
Ein „Huch, das „D“ guckt in den Spiegel/ist in den Keller gefallen!“ klingt doch gleich viel netter als „Das D da ist verkehrt herum/steht auf der falschen Linie!“.
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