Rückt das Fest der Erstkommunion näher, steigt naturgemäß die Aufregung!
Und plötzlich rücken Detail-Fragen in den Fokus, die bislang noch immer in weiter Ferne lagen.
Kein Wunder, schließlich wird seitens Kindern und Eltern auf diesen besonderen Tag lange Zeit hin gefiebert, da soll er dann natürlich auch einen würdigen, festlichen Rahmen erhalten.
Und auch wenn das passende Outfit selbstredend nicht im Vordergrund stehen, eher „schmückendes Beiwerk“ sein soll, so stellt sich natürlich allen Eltern früher oder später die Frage
„Was zieht mein Kind an zu diesem bedeutsamen Fest?“
Wer sich in einer Boutique, in einem Kaufhaus, im Internet, auf einer speziellen Kommunionkleidungsbörse oder auf einem Kindersachenflohmarkt nach feierlicher Kindermode umsieht, wird mit einer breiten Vielfalt an potentieller Kommunionkleidung konfrontiert:
Von schlichter, zurückhaltender Eleganz für Mädchen bis zum Kleid für den fast schon pompösen bis glamourösen Auftritt; von der auch alltagstauglichen dunklen Jeans oder Chino-Hose für Jungs bis zum festlichen Anzug mit „allem Drum und Dran“ wird vermutlich alles dabei sein.
Schnell wird man intuitiv wissen, wohin die Reise geht, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt.
Ohne viel drüber nachzudenken, wird bald feststehen, was man sich vorstellen könnte für das eigene Kind und was wiederum für einen persönlich gänzlich ausscheidet.
Ist dieser grobe Rahmen abgesteckt, wird vermutlich dennoch wird eine große Auswahl übrig bleiben, aus der es gilt, DAS „richtige“ Kleid fürs Mädchen oder DAS „angemessene“ Outfit für den Jungen zu finden.
Generell sollte dabei gelten:
– Egal, für welche Ausführung im Detail man sich später entscheidet: Die Kleidung soll unübersehbar festlich und dem feierlichen Rahmen würdig sein.
– Für Mädchen ist das mindestens knielange Kleid in der Standardfarbe weiß bis cremeweiß der Klassiker. Perfekt dazu – optisch und auch in Anbetracht dessen, dass es an Frühlingstagen noch sehr frisch sein kann: Der passende Bolero oder eine feine Strickjacke in passendem Weißton.
Eltern von Jungs machen nichts verkehrt, wenn sie sich für klassische Anzüge in dunklen Farben wie dunkelblau, schwarz oder auch (dunkel)grau entscheiden. Dazu werden gerne Hemd und Krawatte kombiniert.
– Mit Kindern, die sehr festlichen Kleidern und Anzügen nichts abgewinnen können, gilt es angemessene Kompromisse zu finden: Auf Weste, Krawatte, Fliege und/oder Einstecktuch kann für einen Jungen vielleicht verzichtet werden, ebenso kann die Anzughose durch eine schlichte, dunkle Hose ersetzt werden.
Für Mädchen gibt es sehr schlicht gehaltene Kleider und mittlerweile auch festliche Kombinationen beispielsweise aus Hose und Tunika – natürlich in Weiß.
Der Kopfschmuck kann minimal gewählt werden und sich beispielsweise auf ein paar dezente Haarspangen mit Blüten oder Schmucksteinen beschränken.
– Bitte nicht zu leger: Während eine neue, schicke, schlichte Jeans, Leinenhose oder Chino in gedeckter Farbe sicherlich kein „No Go“ mehr für Jungs ist, sollte anderes besser im Kleiderschrank oder auf der Kleiderstange im Geschäft bleiben: Der sportliche Pullover etwa, die „unruhige“ Jeans mit auffälliger Waschung beispielsweise und alles, das aufgrund seiner grellen Farben oder anderweitig sehr heraussticht.
– Bei den Schuhen sollten Sportlichkeit und Lässigkeit ebenso außen vor bleiben: Weiße beziehungsweise cremefarbene Kommunionschuhe für Mädchen; schlichte, dunkle (in der Regel schwarze) Halbschuhe für Jungen runden das festliche Outfit ideal ab.
Einkleiden statt verkleiden
Keine Frage: Jede Kleidung sollten den Typ des Kindes unterstreichen und nicht etwas aus ihm zu machen versuchen, das es nicht ist!
Ist ein Mädchen eher romantisch veranlagt, liebt generell verspielte Details, dann darf dies natürlich in einem langen Kommunionkleid zum Ausdruck kommen, das mit Rüschen, zarter Spitze, aufwändigen Stickereien oder anderen Details auf fließenden, umspielenden Stoffen das Herz höher schlagen lässt.
Mädchen, die eher praktisch, sportlich veranlagt sind, können sich in bodenlangen Träumen aus Chiffon, Tüll und Organza hingegen schnell verkleidet und unwohl fühlen.
Für sie gibt es die bereits erwähnten, schlichten Alternativen.
Für Jungen gilt dies natürlich entsprechend; für Jungs sowie für Mädchen außerdem: Berücksichtigen Sie gegebenenfalls traditionelle, regionale Sitten und Gebräuche, die darin einfließen können, was in Ihrer Gemeinde in Sachen Kleidung üblich und angemessen zu diesem Fest ist.
Ebenso wie die Wahl der Kleidung sollte auch die Auswahl der Accessoires mit Bedacht erfolgen. Manch ein Mädchen verliebt sich vielleicht spontan in die passende Tasche und die Handschuhe zum Kleid.
Gebraucht werden solche Dinge meist nicht, in der Regel haben Kinder während der Kommunionfeier, davor und danach ohnehin ständig im wahrsten Sinne „alle Hände voll“ zu tun.
Würden mit diesen kleinen schönen Dingen jedoch Herzenswünsche in Erfüllung, wägen Sie ab:
Sind Sie bereit, das Geld dafür zu bezahlen?
Und: Kann das Kind auch angemessen damit umgehen?
Handschuhe, die nach kurzer Zeit eher dunkelgrau als weiß sind, Beutel, die sehr „undamenhaft“ hin- und hergeschlenkert werden, wirken eher kontraproduktiv aufs festliche Erscheinungsbild!
Nehmen Sie sich Zeit für den Einkauf
Kommunionkleidung ist nichts, das man zwischendurch im Vorbeigehen kauft.
Nehmen Sie sich einen Nachmittag für das Kommunionkind und sich selbst für den Kauf, möglichst ohne Zeitdruck und ohne nörgelnde Geschwister im Schlepptau.
– Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl, berücksichtigen Sie aber auch in jedem Fall die Wünsche und Vorstellungen des Kindes und versuchen Sie nicht, alles unter einen Hut zu bringen, indem sie das Kind in ein Outfit „hinein zu reden“ versuchen.
Der erste Gesichtsausdruck des Kindes bei seinem Anblick im Spiegel verrät meist mehr als 1000 Worte…
– Ziehen Sie auch Kleider und Anzüge in Erwägung, die nicht von vornherein perfekt passen und sitzen. In einem Fachgeschäft oder Kaufhaus mit entsprechender Abteilung wird man Ihnen sagen können, inwieweit Änderungen möglich sind und Ihnen vielleicht sogar einen Änderungsservice anbieten können.
– Fühlen Sie unsicher und sind wenig erfahren mit festlicher Kindermode, wählen Sie Geschäfte mit qualifizierter Beratung. Je mehr Augen, desto besser kann sein: Vielleicht hat auch die Patentante des Kommunionkindes Lust, Sie und Ihr Kind beim Einkauf zu begleiten?
– Geben Sie jedem Kleid und jedem Anzug eine Chance – auch wenn Sie auf dem Bügel zu schlicht wirken oder Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind in diesem Kleid „overdressed“ wirken könnte. Am Kind wirkt das Ganze vielleicht völlig anders.
Und: Auch wenn Sie gleich sehen, dass Anzug oder Kleid nicht das Richtige für Ihr Kind sein werden, lassen Sie Sohn oder Tochter hineinschlüpfen, wenn sein Herz dafür schlägt! Es wird Ihrem Kind leichter fallen, sich innerlich von einem Stück zu verabschieden, wenn es sich mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass es doch nicht das Wahre ist.
Secondhand schont das Budget
Sicherlich mag es Kommunionkleider geben, die so schlicht sind, dass sie auch nach der Kommunion öfter getragen werden können.
Nicht selten ist so ein Kleid aber ein Kleidungsstück, das einmal, vielleicht auch zwei- oder dreimal im Rahmen der Erstkommunion und anschließender Anlässe in der Gemeinde getragen wird und dann entweder in Ehren gehalten oder weiter gegeben werden kann.
Und manchmal soll es eben auch etwas Einmaliges bleiben und man möchte gar nicht, dass es zu einem Alltagsgegenstand wird!
Auch wenn es zu diesem besonderen Tag ein besonderes Outfit sein soll: Es spricht überhaupt nichts gegen ein schon mal getragenes Kleid/einen gebrauchten Anzug, wenn dieses/r sich in einem tadellosen, frisch gereinigten Zustand befindet!
Verkaufende Eltern freuen sich, wenn das geschätzte Stück in gute Hände gerät, noch einmal Verwendung findet und gleichzeitig die Haushaltskasse ein wenig aufbessert.
Wenn Sie auf dem Flohmarkt oder einer Kommunionkleidungsbörse ein passendes Kleid oder einen Anzug finden, vielleicht auch noch alles nötige Zubehör wie Schuhe, Krawatte, Bolero, Strickjacke etc., freuen Sie sich über das Schnäppchen und scheuen Sie sich nicht zuzugreifen!
Selbst wenn etwas in der Schneiderei geändert werden muss, wird man sich in der Regel günstiger stehen als mit einem Neukauf.
Doppelt hält besser!
Kinder werden sich gleich anders verhalten, sobald sie am Morgen der Kommunion festlich gekleidet sind. Größer, erwachsener, vernünftiger…, so dass man sich in der Regel wenig Sorgen um Kleid oder Anzug machen muss.
Nach der Kirche, wenn die Anspannung abgefallen ist, die Feier beginnt und das Kind sich schon in seine festliche Kleidung „eingelebt“ hat, kann sich dies allerdings schlagartig ändern.
Kurz und gut: Wenn man ein Kind hat, von dem man weiß, dass es auch an diesem Tag nicht aufs Herumtoben verzichten wird – was natürlich völlig in Ordnung ist, redet man in der Regel schließlich von Drittklässlern! –, ist ein zweites Outfit nicht verkehrt, das der Feierlichkeit keinen Abbruch tut, aber auch so schnell nichts übel nimmt:
Mädchen können ihr festliches Kleid nach der Kirche zum Essen und Spielen gegen ein schlichtes, weißes Sommerkleid tauschen, das ihnen Bewegungsfreiheit ermöglicht und das bei einem Soßenklecks später problemlos gewaschen werden kann.
Für Jungs bietet sich an: Raus aus dem Sakko, ein anderes Hemd an und eine schlichte dunkle Hose dazu und schon kann der Nachmittag, festlich, aber unbeschwert, beginnen.
So trübt die Sorge um das eine Kleid oder den einen, guten Anzug nicht die Stimmung am Kommuniontag, wenn es am selben Abend oder am nächsten Tag noch mal eine Gelegenheit gibt, bei dem das Kind seinen Anzug oder sein Kleid in der Kirche trägt.