Frühling und Herbst sind traditionell die Zeiten, in denen besonders viele (Kinder)Flohmärkte statt finden und Besucher anlocken.
Der richtige Moment, vor der beginnenden Weihnachtshektik (wieder) einmal alles nicht mehr Benötigte und Guterhaltene zusammen zu packen, dabei vielleicht ein wenig Platz in Kellern, Kinderzimmern und Schränken zu schaffen und so ganz nebenbei ein bisschen die Haushaltskasse aufzubessern.
Aus eigener Erfahrung hier einige Ideen, die zum guten Gelingen des Verkaufs beitragen können:
1.) Die richtige Auswahl
Was wird von Eltern gebraucht? Was läuft eigentlich immer gut? Wie ist die Zielgruppe des Flohmarkts?
Oft verrät schon die Flohmarktankündigung worum es geht:
Liegt der Schwerpunkt auf Spielzeug oder Kinderkleidung, Babyzubehör und/oder Umstandskleidung, wird der Flohmarkt hoffentlich viele anlocken, die genau auf der Suche nach diesen Dingen sind.
Prinzipiell lässt sich sicher sagen, dass Spielzeug gut verkäuflich ist.
Größere Dinge wie Kaufmannsladen, Puppenwagen, Kinderküche etc. sind beliebte Weihnachtsgeschenke und auf Flohmärkten im Herbst daher ideal aufgehoben.
Kleinere Gegenstände wie erste Brettspiele, Holzpuzzle, Kleinkindspielzeug, Babyzubehör und Bilderbücher sind oft teuer in der Neuanschaffung und werden nur kurze Zeit benötigt.
Gut erhalten haben sie daher beste Chancen, beim Kindertrödel neue Abnehmer zu finden.
2.) Keine zu hohen Erwartungen setzen
Welche Mutter kennt es nicht: Das liebste Stück der Babyzeit ist für einen persönlich Gold wert, in den wenigsten Fällen wird jedoch der materielle mit dem ideellen Wert mithalten können.
Wer sich entschließt, Lieblingssachen zum Verkauf anzubieten, ist gut beraten, eine „neutrale Person“ um eine Preisvorstellung zu bitten, um später nicht alle Habseligkeiten wieder mit nach Hause nehmen zu müssen, die wegen zu hoch angesetzter Preise keinen Abnehmer finden konnten.
Überhaupt ist es nicht ungewöhnlich, dass ein großer Teil der Sachen zum Ende des Flohmarkt keinen Liebhaber gefunden hat!
Auch wenn man sich bessere Verkäufe erhofft hat: nicht verzagen und es bei nächster Gelegenheit erneut versuchen!
3.) Klasse statt Masse
Viele Flohmarktbesucher schauen sich einfach gerne um, ohne auf der Suche nach etwas bestimmten zu sein.
Ideal ist es, wenn schon von weitem besonders schöne Stücke an den Verkaufsstand locken:
Die farbenfrohe Kinderwagenkette ist im Vordergrund besser aufgehoben als unter vielen anderen Teilen in einem „Wühlkorb“.
Kleidung sollte so angeordnet sein, dass möglichst viele Teile auf einen Blick sichtbar sind, ohne erst größere Stapel durchforsten zu müssen.
Besonders Flohmarktbesuchern, die ohne konkrete Kaufabsichten stöbern möchten, ist es oft unangenehm, „Unordnung“ in die Sachen auf den Verkaufstischen zu bringen, um nur einmal zu gucken und letzten Endes nichts zu kaufen.
Wenn der Platz auf dem Verkaufstisch begrenzt ist, lieber einiges zu Hause lassen und dafür mit einem übersichtlichen Angebot glänzen!
Dasselbe kann auch für Kleiderstangen ratsam sein: Hängen die Kleidungsstücke so dicht an dicht, dass das Durchschauen schwierig ist, macht das Stöbern keinen Spaß und die Auswahl wird schnell links liegen gelassen.
Bevor der Startschuss beim Flohmarkt fällt und wenn alles schon zum Verkauf bereit liegt, einfach mal den eigenen Stand aus einigen Metern Entfernung begutachten bzw. aus der Richtung, aus der die Besucher kommen!
So lässt sich leicht erkennen, ob die Verkaufsfläche eher an ein gut sortiertes, einladendes Ladenregal oder an einen „Ladenhüter-Grabbeltisch“ erinnert!
4.) „Was gibt es denn hier?“
Besonders bei Kleidung freuen sich potentielle Käufern über einen schnellen Überblick:
Sind es überwiegend Babysachen, ist eher etwas fürs Kleinkind dabei, für Kindergartenkinder oder für Größere, das den Besitzer wechseln soll?
Wer schwanger ist und auf der Suche nach Umstands- und den allerkleinsten Sachen ist, möchte sicher nicht die Nadel im Heuhaufen suchen sondern auf einen Blick sehen, ob der Flohmarktstand etwas passendes bieten könnte.
Werden die Sachen schon beim Sichten zu Hause nach Größen sortiert, können sie der Größe nach auf den Verkaufstisch gelegt werden.
Kleine Aufsteller aus Pappe mit den Größenangaben helfen potentiellen Kunden, sich schnell einen Überblick über das Angebot zu verschaffen und dem Verkäufer, umgehend und gezielt bei Nachfragen auf Vorhandenes hinweisen zu können.
5.) Verhandlungsspielraum lassen
Beim Flohmarkt gehört das Feilschen einfach dazu. Wer bei kleinen Teilen von vornherein beispielsweise eine kleine Summe auf den Wunschpreis aufschlägt, bei größeren einige Euro, kann später bei „Preisverhandlungen“ großzügig „Freundschaftspreise“ oder „Mengenrabatt“ gewähren.
6.) Wie viel wofür?
Wer sich die Mühe machen möchte, kann jedes Stück (vor allem Kleidung) mit einem kleinen Klebeetikett versehen, das Größe, Preis und evtl. Marke verrät.
Es ist zwar eine Menge Arbeit, die sich aber durchaus lohnen kann.
Auf diese Weise entgeht man zumindest der unangenehmen Situation, in der ein Interessent nach dem Preis für ein Stück fragt und durch eine ihm überhöhte Preisvorstellung mit „Oh, ja vielen Dank“ in Windeseile von dannen zieht, ohne sich weiter nach Dingen umgeschaut zu haben, die ihn noch interessieren könnten.
Zudem kann man sich so einem Interessenten widmen, während andere sich schon einmal in Ruhe einen Überblick über Artikel und Preise verschaffen können.
7.) Was MUSS weg?
Viele Dinge (Kinderwagen, Laufstall, Fahrrad und Co.) sind sperrig und man möchte sie äußerst ungern wieder mit nach Hause nehmen, wenn man sie einmal zum Flohmarkt geschafft hat.
Daher sollten diese Dinge einerseits gut sichtbar im Vordergrund platziert werden, andererseits kann es nicht schaden, sich im Vorfeld einen absoluten „Minimumpreis“ zu setzen und Interessenten darauf hinzuweisen, dass der Artikel zwar „im Moment noch Preis X“ hat, gegen Ende aber durchaus billiger zu haben sein könnte.
Mit etwas Glück wird so der Jagdtrieb des Käufer geweckt und er später ein zweites Mal an den Verkaufsstand gelockt… .
8.) Gut gewappnet
Hilfreich beim Verkauf können sein:
- Eine Kleiderstange, da liegende Umstandsmode, Kleider, Jacken, Schlafsäcke etc. sehr viel Platz auf dem Tisch einnehmen
- Kleine Pappaufsteller, um auf Produktgruppen („Babybodies“, „Umstandskleidung“, „Größe 68″, „Halstücher/Mützen“) gezielt hinzuweisen
- Ein Kugelschreiber und Ersatzklebeetiketten, um verloren gegangene Preisschildchen kurzfristig zu ersetzen oder Preise zu ändern
- Kleiderbügel (oft ergibt sich unverhofft die Gelegenheit, Kleidungsstücke hängend im Verkaufsraum zu präsentieren)
- Eine Kasse und reichlich Kleingeld als Wechselgeld für den Anfang. Um die Hände frei zu haben und das Geld nicht unbeaufsichtigt liegen zu lassen, ist eine Gürteltasche o. ä. praktisch
- Beschriftete Kartons oder Kisten, in denen die Sachen zum Flohmarkt gebracht werden. So können die verbliebenen Reste gleich vor Ort wieder richtig einsortiert und für den nächsten Flohmarkt zu Hause gelagert werden
- Plastiktüten, damit Käufer nicht Gefahr laufen, mangels Transportmöglichkeit auf den Kauf zu verzichten
- Eine Tischdecke (wenn die Waren ausgepackt sind, kann man die leeren Kartons umdrehen und sie mittels der Decke zu weiterer Verkaufsfläche vor dem Verkaufstisch umfunktionieren)
- Körbe o. ä., damit kleine Teile sortiert präsentiert werden können, nicht lose herumliegen oder unter Kleidungs- und andere Stücke rutschen können
Gute Tipps und Erfahrungen für erfolgreiche Flohmarktverkäufe, weitere Ideen und Anregungen?
Wie immer freuen wir uns sehr über Kommentare und sind neugierig auf „Geheimtipps“!
3 Kommentare
Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr nicht nur über Flohmärkte zu schlendern, sondern selbst auch mal einen Verkaufsstand zu mieten. Ich habe noch so viel Kleidung von meinen Kindern, die man dort verkaufen könnte, dass es sich sicher lohnt. Und auch wenn es viel Arbeit ist werde ich versuchen, jedes Kleidungsstück mit einem Preisschild samt Größe und Marke zu versehen. Und dann könnte ich nicht nur versuchen, das zu kleine Fahrrad meiner Tochter zu verkaufen, sondern finde vielleicht auch noch ein größeres Fahrrad, dass ich günstig kaufen kann.
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