Einen Flohmarkt in der Rolle der Verkäufers zu besuchen gehört zu den Dingen, deren Zeit- und Arbeitsaufwand gerne unterschätzt werden.
Als Besucher beim sams- oder sonntäglichen Flohmarktbummel mag es verlockend aussehen: Entspannt hinter dem Verkaufstisch stehen, nette Gespräche führen, mit etwas Glück viele Dinge loswerden, die ohnehin nicht mehr gebraucht wurden, und einige Stunden später mit – hoffentlich – sattem Gewinn heimfahren.
Keine Frage: Wäre es so einfach, gäbe es auf dem Flohmarkt vermutlich mehr Verkäufer als Kunden.
Tatsächlich erfordert die aktive Teilnahme an einem Trödelmarkt viel Vorbereitung und gute Organisation, die sich aber durchaus lohnen können.
Je mehr Zeit und Elan in die Sache gesteckt wird und je detaillierter der Verkaufstag geplant wird, desto entspannter und hoffentlich auch einträglicher wird später der Tag auf dem Flohmarkt.
Im folgenden einige Tipps, Tricks und Erfahrung für gutes Gelingen als Verkäufer beim Flohmarkt:
1.) Langfristig planen und die richtigen Veranstaltungen finden
Natürlich muss es sich lohnen, einen Verkaufsstand zu mieten.
Die Frage ist also zunächst einmal: Was will ich (primär) verkaufen und wie viel? Lohnt sich der Weg zum Flohmarkt oder handelt es sich eher um einige große Teile, die besser beispielsweise über eine Kleinanzeige angeboten werden können?
Prinzipiell lässt sich sicher für jede „Produktpalette“ der passende Flohmarkt finden. Ob Haushaltswaren, antike Schätzchen, Spielzeug oder Kleidung.
Oft geht aus den Aufrufen zum Flohmarkt bereits hervor, wo man womit am besten aufgehoben ist, mitunter noch interessanter und wertvoller sind aber wieder mal persönliche Erfahrungen!
Vielleicht kennt man den einen oder anderen passionierten Flohmarkt-Käufer oder -Verkäufer, der einem sagen kann, wo erfahrungsgemäß viel Publikum zu erwarten ist, wo die Atmosphäre besonders nett ist oder wo sich der Besuch vielleicht auch schon einmal weniger gelohnt hat.
Hat man den passenden Flohmarkt für sich gefunden, heißt es schnell zu sein bei der Platzreservierung! Bei manchen Trödelmärkten ist diese schon Wochen oder Monate im Vorfeld erforderlich und die begehrten Plätze sind schnell vergeben!
2.) Wie viel Ware ist sinnvoll?
In der Regel bekommt jeder Verkäufer eine bestimmte Verkaufsfläche zugewiesen, ob in Form laufender Meter oder einer gewissen Anzahl bereit gestellter Tische.
Abgesehen davon, dass eine große Menge von Artikel einen vor logistische Probleme stellen kann (es muss ja auch alles ins Auto), kann eine gute Vorab-Auswahl die Nerven schonen.
Schließlich muss alles auch vom Auto zum Verkaufstisch geschafft, ausgepackt, platziert und abends womöglich wieder recht rasch verpackt sein.
Darüber hinaus ist es eine Frage der übersichtlichen Präsentation, wie viele Dinge auf einer festgelegten Fläche sinnvoll sind. Wenn suchende Kunden keinen Überblick haben oder alles so durcheinander bringen müssen, dass man schließlich vor einem chaotischen Berg von Dingen steht, der für den nächsten Flohmarkt erst wieder von Grund auf neu sortiert werden muss, ist es besser, sich auf weniger Dinge zu beschränken, die passend zum Flohmarkt-Motto oder zur Jahreszeit den besten Absatz versprechen.
3.) Was sind meine Sachen wert?
Vermutlich werden oft zu hohe Erwartungen an den Flohmarkt-Verkauf gestellt, was die Anzahl der tatsächlich später verkauften Dinge und den Erlös betrifft.
Mit niedrig statt zu hoch angesetzten Preisen steigt die Chance, viele Stücke an den Mann bzw. an die Frau zu bringen.
Das Problem ist dabei sicherlich nicht selten, dass der Wert der eigenen „Kostbarkeiten“ überschätzt wird.
10 Euro für die gebrauchte Lampe, 5 Euro für den Kinderpullover.
Das wäre toll, wenn sich zu diesen Konditionen ein Käufer fände, aber wäre man selber auch bereit, dafür diese Preise auf dem Flohmarkt zu bezahlen?
Diese Sicht der Dinge, die realistische Hinterfragung Wie viel wäre ich bereit, dafür auszugeben? beim jedem einzelnen Stück, kann dabei helfen, Preise auf üblichem Flohmarkt-Niveau festzulegen.
Auch dabei können wiederum die Erfahrungen derer hilfreich sein, die in Sache Flohmarkt schon „Alte Hasen“ sind.
4.) Preise sichtbar anbringen
Auch, wenn das Feilschen zweifellos den Spaßfaktor beim Verkauf erhöht: Es gibt viele Gründe, sich im Vorfeld über Preise Gedanken zu machen und diese auch an den einzelnen Stücken zu vermerken, beispielsweise in Form kleiner Klebeetiketten.
Manchen Käufern ist es schlicht unangenehm nach Preise zu fragen, sie machen sich lieber im Stillen ein Bild.
Oft ist auch der Andrang so groß, dass mehrere Kunden bedient werden müssen. Manch einer hat dann vielleicht nicht die Geduld, solange auf eine Preisauskunft zu warten.
Über den Preis zu verhandeln, mehrere Stücke gemeinsam günstiger zu verkaufen – das alles ist natürlich trotzdem noch möglich!
5.) Ein gepflegter Gesamteindruck
Oft sind es die kleinen, liebevollen Details, die den eigenen Flohmarkt-Stand so charmant und damit attraktiv für potentielle Käufer machen.
Auch, wenn es bessere Planung und mehr Aufwand erfordert: Eine schöne Tischdecke bietet einen schöneren Untergrund für die Ware als ein „nackter“ Tapeziertisch. In kleine Körben und Kästchen oder auf bunten Servietten sind Kleinigkeiten ansprechender präsentiert als in Pappkartons.
Selbstredend sollte Kleidung gewaschen und gebügelt und am besten nach Größen sortiert ordentlich und Platz sparend gestapelt sein, Stücke aus Silber werden vorher noch mal auf Hochglanz poliert und jedes Teil für sich noch einmal so behandelt, dass es sich von seiner besten Seite zeigt.
6.) Schon von weitem gut präsentiert
Gut ist es natürlich, wenn Käufer schon von weitem den Eindruck bekommen „Dort lohnt es sich zu gucken!“. Idealerweise fühlen sich dabei viele potentielle Kunden angesprochen.
Auf Kinderflohmärkten kann es beispielsweise von Vorteil sein, wenn Mütter und Väter rasch erkennen können, dass Kleidung bestimmter Größen oder begehrtes Spielzeug im Angebot sind. Kinder werden sicherlich eher von Stofftieren, bunten Holzketten und ähnlichem angezogen sein.
Stets sollte der vorhandene Platz so gut wie möglich für eine attraktiven Auftritt genutzt werden. Manchmal ist es beispielsweise möglich, im Hintergrund des Standes einige „Eye-Catcher“ aufzuhängen, oder Kleidung übersichtlich und knitterfrei an einem Kleiderständer zu präsentieren.
7.) Für alle Fälle gerüstet
Jemand interessiert sich gleich für einen ganzen Stapel von Büchern, hat aber ein Transportproblem? Wie gut, wenn man dann eine Plastiktüte anbieten kann!
Jemand hat sein Kleingeld bereits ausgegeben und möchte mit einem größeren Schein bezahlen Wie gut, wenn man dann das passende Wechselgeld parat hat!
Damit bei den Bezahlvorgängen nicht jedes Mal lange gekramt werden muss, das Geld am besten in einer kleinen, übersichtlichen Kasse mit mehreren Fächern für Kleingeld aufbewahren.
Noch sicherer ist in der Regel allerdings aufgehoben in einem Portemonnaie, das nah am Körper getragen wird.
Vielleicht gibt es irgendwo im Haushalt noch eine Gürteltasche, die bei dieser Gelegenheit mal wieder um Einsatz kommen kann?
Oft finden Flohmärkte im Freien statt. Wenn das Wetter dann nicht mitspielt, sollte man sich vorher gründlich Gedanken machen, wie die Ware im Falle eines kurzen oder längeren Regenschauers geschützt ist, aber in der Zwischenzeit dennoch zum Verkauf angeboten werden kann.
Die Möglichkeiten dazu hängen natürlich immer von den Gegebenheiten vor Ort ab.
8.) Damit die gute Laune bleibt!
Keine Frage: Flohmarkt macht Spaß, ist aber auch eine stressige Angelegenheit. Parkplatzsuche, schnelles Auspacken und Aufbauen, Kontakt mit vielen fremden Menschen, vielleicht ein gewisser Geräuschpegel – da ist es gut, wenn Körper und Seele bestens versorgt sind.
Was daher nicht fehlen sollte: Eine Sitzgelegenheit, eine Thermoskanne mit heißen Getränken oder einige Wasserflaschen sowie einige Snacks für den kleinen Hunger.
9.) Bestens verpackt
Der nächste Flohmarkt kommt bestimmt und dann ist es natürlich perfekt, wenn die Kisten zwischendurch praktisch gar nicht mehr ausgepackt werden müssen.
Beschriftete Behältnisse, die nicht allzu voll gepackt werden, sind eine gute Hilfe, um stets den Überblick zu behalten.
Auch, wenn abends hoffentlich statt voller einige leere oder wenigstens nur noch halbvolle Kisten mit nach Hause genommen werden können!
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Bildquelle: © bigstock.com/ schapinskaja
4 Kommentare
Sehr schöne Article. Hätte ich früher gelesen, warscheinlich hätte ich besser verkauft an unserem Kinderflormarkt.
Es wird auch schön irgendwelche Tipps geben welcher Betrug mit dem Geld ist und wie kann man sich schützen.
Oder nur ich bin ein einzige Pechbär??? Erste mal in mein Leben was verkauft, erste mal am Kinderflormarkt nur zwei Sachen sehr serh billig verkauft und war betrogen!!!!!! Dei Frau hat gesagt kommt später, habe für sie ein Spielzeug ab Seite gelgt. Echt gekommen. Habe Sache zuerst genommen und mir Geld 3€ in die Hand gegeben, aber sehr kommisch. Sie hat wie eine Gimnastin in diesem Moment gedreht und ich hab nur ihre Rücken gesehen, habe Geld gefangen Es war nur 2€ , und die Frau schon weggegangen. Ich kann noch schreien , da die Frau nur 1-2 Meter von mir weg war, aber ich habe davon verziehtet. Na ja. Wenigstens Stand von dem Geld teilweise bezahlt.
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