Die Kinder wachsen – keine Frage! Und wie schön wäre es da doch, wenn auch das Kinderzimmer im gleichen Maße mitwachsen würde?
Tatsache ist: Größer wird der Raum zwar – leider – nicht im Laufe der Jahre, aber natürlich verändert er sein Gesicht, schafft neue Gestaltungsmöglichkeiten, stellt einen aber auch vor neue Herausforderungen in puncto Einrichtung.
Ein großes Bett beansprucht mehr Platz als das Babybett zuvor, ein Schreibtisch sollte spätestens mit dem Schulalter seinen Platz im Kinderzimmer finden – und darüber hinaus wächst naturgemäß im Laufe der Jahre, mit jedem Geburtstag, jedem Weihnachtsfest die Anzahl der Dinge, die das Kind besitzt.
Immerhin: Wo anfangs die Wickelkommode stand, ist später Platz für ein hohes Regal mit viel Stauraum für Bücher, Spiele und Co. .
Generell wird in einem nicht allzu großzügig geschnittenen Kinderzimmer aber immer mit dem vorhandenen Platz gehaushaltet werden müssen, um das Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden und das Ordnunghalten gut gelingen zu lassen.
Vieles vom einst geliebten Hab und Gut davon wird dazu seitens der Kinder sicher bereitwillig aussortiert, wenn das passende Alter vorüber ist.
Manches hat viele Jahre lang gute Dienste geleistet und kann guten Gewissens entsorgt werden, wenn die Zeit daran ihre Spuren hinterlassen hat.
Oft fällt das Platzschaffen im Kinderzimmer aber auch schwer.
Sei es, weil Kinder – und vielleicht auch Eltern – sich nur schwerlich von Liebgewonnenem trennen.
Sei es, weil einfach die Zeit fehlt, um die Sache mal „richtig“ anzugehen und einmal wieder ordentlich Grund in Schränke und Schubladen zu bringen, ohne halbherzig hier und da ein wenig herum zu sortieren,
Einige Tipps aus Elternsicht, die es vielleicht ein wenig leichter machen, Platz für Neues zu schaffen:
Kritisch das Vorhandene sehen
Keine Frage: An manchen Dingen hängt das Herz! Aber Hand auf eben dieses: Vieles steht doch auch nur noch aus Gewohnheit herum!
Der Teddy zum Beispiel, der vor langer Zeit von einem lieben Menschen geschenkt wurde, aber nie wirklich die Liebe des Kindes erobern konnte.
Oder die Kindergartentasche, die seit Jahren vor sich hin verstaubt und schon längst keine sentimentalen Erinnerungen mehr zu wecken vermag.
Der Wecker, der so schick aussieht, aber schon vor langer Zeit seinen Geist aufgegeben hat.
Und so weiter und so fort…
Auch, wenn es viel, viel Arbeit ist und jede Menge Zeit kostet.
Ideal ist es, wenn man wirklich jedes Teil in die Hand nehmen und auf seinen Nutzen, seinen ideellen Wert und seine Notwendigkeit hin überprüfen kann.
Vieles erledigen die Kinder dann vielleicht kurz und schmerzlos ganz allein: Brettspiele sind plötzlich „Babykram“, manche CDs ebenso, die Puppenküche kann genauso weg wie die Bauklötze, die schon ewig nicht mehr aus ihrem Eimer geholt werden.
Dann gibt es da natürlich noch die „Müssen auf jeden Fall bleiben!“-Dinge und die „Weiß nicht so genau“-Abteilung.
Bevor man sich an Letzteren lange aufhält, diese am besten zusammen in einen Karton stecken und vorerst im Keller oder auf dem Dachboden lagern.
Mit großer Wahrscheinlichkeit gilt für sie: „Aus den Augen, aus dem Sinn“ und nach ein, zwei Jahren gibt auch das Kind grünes Licht zum endgültigen Ausrangieren.
Anreize schaffen, wenn es mit dem „Ausmisten“ nicht klappen will
Vielen Kindern fällt es richtig leicht sich zu trennen.
Was nicht mehr benötigt wird, kann weg – manchmal so überraschend kurz und schmerzlos, dass umgekehrt die Eltern kritisch – vielleicht auch ein bisschen von Wehmut ergriffen – zu hinterfragen beginnen, ob der Teddy wirklich weg könne und die Kunstwerke aus dem Kindergarten ganz sicher nicht länger aufgehoben werden sollen.
Es kann aber natürlich auch ganz anders aussehen: Nichts darf weg, alles könnte schließlich noch einmal einen Nutzen haben und woher soll man vor dem Aussortieren wissen, ob man das eine oder andere später nicht schmerzlich vermissen wird?
Hier und da ist in solchen Fällen ein wenig Motivation gefragt.
Zum Beispiel die vielversprechende Aussicht, den gewonnenen Platz mit etwas Neuem füllen zu können! Vielleicht mit der schon so lange gewünschten Autorennbahn? Vielleicht mit dem Sessel, der beim letzten Möbelhausbummel so gut gefiel?
Eine tolle Motivation: Rechtzeitig Abnehmer finden
„Ausmisten“ ist schön und gut, aber niemandem ist geholfen, wenn die Sachen nachher (im Keller oder auf dem Dachboden) ebenso im Wege herum stehen wie vorher (im Kinderzimmer).
Es trennt sich viel leichter, wenn man weiß, wohin mit den Sachen. Wenn man die Aussicht hat, dass sich jemand vielleicht noch darüber freuen wird. Und auch der bereits erwähnte Gedanke an den frisch gewonnenen Platz kann eine große Motivation darstellen.
Damit die Sachen dann auch wirklich schnell ihrem weiteren Bestimmungszweck zugeführt werden können, am besten schon beim Ausräumen der Schränke und Regale in entsprechend beschriftete Kartons („Freunde“, „Verwandte“, „Secondhand“, „Flohmarkt“, „Kleidercontainer“, „Soziale Einrichtung“ etc.) sortieren und den Aufräum-Termin so legen, dass sie Sachen danach auch kurzfristig ihrer weiteren Bestimmung zugeführt werden können.
Alles bestens verstaut: Behältnisse für dieses und jenes
Wer Ordnung hält, behält auf Dauer leichter den Überblick.
So findet man nicht nur alles Gesuchte schneller, man erkennt auch früher, was im Schrank nicht mehr benötigt wird.
Was gestapelt wird (Gesellschaftsspiele beispielsweise), ist besser in einem Schrank mit Einlegeböden aufgehoben als in einer großen Schublade unter dem Bett.
Kleinteile passen gut in kleine und flache Schubladen, in denen man auf den ersten Blick einen Überblick hat.
Für sortierte Kleinteile (Bügelperlen, Bastelmaterial, Spielfiguren etc.) eignen sich Aufbewahrungsbehältnisse mit kleinen Schubladen oder Fächern, die sich gut beschriften lassen.
Gut ist es natürlich, wenn die Größe des Behältnisses zum Inhalt passt.
Fast leere Fächer sind Platzvergeudung, vollgestopfte führen auf Dauer praktisch immer zu Unordnung und Aufräum-Unlust.
Einen aufgeräumten, freundlichen Eindruck macht ein Zimmer in der Regel, wenn möglichst viel hinter (hellen) Schranktüren verschwindet, während offene Regale ein größeres Maß an Ordnung und Disziplin beim Aufräumen erfordern.
Hoch hinaus für mehr Stauraum: Das Zimmer in seiner ganzen Höhe nutzen
Wenn die Kinder wachsen, ergeben sich oft völlig neue Möglichkeiten, ein Zimmer einzurichten. Für die Kleinen musste alles bodennah verstaut sein, damit sie ohne gefährliche Kletterpartien an ihre Schätze kamen.
Je größer die Kinder werden, desto höher können jedoch auch Regale angebracht werden, können sich Schränke an der Wand hoch erstrecken und vielleicht ist auch ein Hochbett eine gute Platzspar-Option?
Denn oft ist nach oben hin noch Platz, der mit dezenten Regalen in hellen Farben rein optisch auch dann nicht verloren geht, wenn er sich als Stauraum statt leerer Fläche präsentiert.
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