(Gastbeitrag): Für mich als Alleinstehende war die Balance zwischen Arbeit und Kindererziehung wie die zwei Glieder einer Schere. Dazwischen befand ich mich. Aber der angestrebte Zustand, die Vater-Mutter-Kind-Konstellation, kannte ich ebenfalls noch aus den ersten Lebensjahren meiner Tochter. Diese konnte ich erst recht nicht bewältigen. So viel Balance als Frau, sowohl sein eigenes Geld zu verdienen, das kranke Kind zu versorgen und den Haushalt zu betreuen, vielleicht auch noch dem Ehemann bei der Doktorarbeit zu helfen … von mir war nichts mehr übrig. Und das zeigte sich in Form eigener Beschwerden, für die ich dann auch noch zusätzlich „bestraft“ wurde in Form von Abwendung der Menschen, die mir am nächsten stehen sollten.
Für sich selbst einen Zustand der Ruhe finden
Wo lag die Lösung? Für mich war durch meine eigene Krankheit klar geworden, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich hatte einfach zu viele Verpflichtungen auf dem eigenen Tisch. Und so musste mein Ehemann „über die Klinge“ springen. Ich habe mich von ihm scheiden lassen. Die Folge davon war, dass es weniger Beschimpfungen, Beleidigungen oder überhaupt Degradierungen irgendwelcher Art gab. Ich kam erst einmal etwas zur Ruhe und konnte versuchen, mich neu aufzubauen. Für meine Tochter war diese Situation nicht gut. Sie vermisst ihren Vater bis heute. Meine einseitige Sicht und Denkweise empfand sie immer als belastend.
Erst dann kann man einen Halt für Kinder bieten
Wie habe ich sie am besten auf die Schule vorbereitet? Ich merkte, dass sie sehr lernbegierig wurde mit den Jahren, mir viele Fragen stellte und viel wissen wollte. Ich erinnerte mich, dass mich meine Mutter in den ersten Schuljahren sehr unterstützt hatte. Und ähnliches wollte ich auch bei meiner Tochter erreichen. Nach den ersten disziplinarischen Schwierigkeiten in der ersten Klasse kündigte ich meinen Job und machte mich selbständig. Das hatte ich mir schon lange gewünscht, und die freie Zeiteinteilung kam meiner Tochter auf jeden Fall zugute. So konnten wir gemeinsam Hausaufgaben machen oder ich konnte sie zumindest kontrollieren. Sie erhielt regelmäßige Mahlzeiten und lebte nach einem regelmäßigen Tagesablauf. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, wie anders oder besser ich die Kindererziehung und das Geldverdienen hätte bewerkstelligen sollen, ohne in noch viel größere Schwierigkeiten zu geraten. Meine Erfahrung ist, dass Kinder besonders in den ersten Schuljahren einen Halt und auch ein gewisses Maß an Disziplin brauchen. Denn allein sind sie noch nicht in der Lage, sich zu ordnen und zu strukturieren. Hier finden Sie hilfreiche Tipps, wenn Sie sich vorab informieren möchten.
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