Keine Frage: Früher – damals, als man selbst noch „klein“ war, so etwa in dem Alter, in dem die eigenen Kinder heute sind – war nicht alles besser, nicht alles schlechter – aber vieles eben anders.
Und manchmal – oft angestoßen durch einen Blick in den Kalender oder einen Erinnerungsfitzel, der einem plötzlich in den Sinn kommt – macht es so richtig Spaß, ausführlich in Erinnerungen an die eigene Kindheit zu schwelgen. Und seine Kinder daran teilhaben zu lassen!
An Erinnerungen wie zum Beispiel dieser:
Da gab es zum Beispiel diesen Tag im Herbst, noch recht lange vor der beginnenden Adventszeit, der fast ein kleines Fest war in dieser ansonsten praktisch „festlosen“ Zeit zwischen den Sommerferien und St. Martin.
Voll freudiger Erwartung, wie viel in einem Jahr eifrigen Kleingeld-Einwerfens zusammen gekommen war, wurde die hoch befüllte Spardose kurz vor diesem Datum staunend geleert, die Münzen in geduldiger Kleinarbeit sortiert, gezählt, zu gleich hohen Türmchen aufgeschichtet und Groschen und Pfennige schließlich in buntes Rollenpapier gewickelt.
Und dann ging es mit den fertigen Rollen im Gepäck einige Tage später auf zum lokalen Geldinstitut, das an diesem Tag so viel bunter und einladender für Kinder erschien als sonst. An diesem besonderen Tag, dem „Weltspartag“ im fortgeschrittenen herbstlichen Oktober!
Die Rollen samt Sparbuch dort abgegeben, platzend vor Stolz Schwarz auf Weiß gesehen, um wie viel das ganz eigene, kleine Vermögen gewachsen war – und dann vor der Qual der Wahl gestanden: Welches Stofftier darf es sein?
Ja, ja, so war das damals.
Den Weltspartag gibt es heute noch, und ob die Bank oder Sparkasse in der Nähe eifrige Sparer zu diesem Anlass nun mit Aktionen oder kleinen Präsenten belohnt oder nicht: Er ist in jedem Fall ein schöner Stichtag im Jahr, um die Spardosen mal auszuleeren oder – sofern vielleicht noch gar nicht vorhanden – einem künftigen Nachwuchssparer den Grundstein für sein „Sparvermögen“ in Form eines Sparschweins zu schenken.
Warum? Ein paar starke Pluspunkte fürs Sparschwein:
Gut und wichtig: Das Taschengeld
Auch, wenn schon recht junge Kinder heute schon in den Genuss eines eigenen Kontos kommen können:
Das Taschengeld zu festgelegten Termin bar ausgezahlt zu bekommen, es fühlbar in den Händen zu halten statt es nur in Zahlen auf dem Kontoauszug zu sehen, ist eine gute Voraussetzung, um den Umgang mit Geld üben zu können.
Selber zu kalkulieren, zu haushalten und sich mit dem eigenen Ersparten kleine Herzenswünsche zu erfüllen ist für Kinder eine tolle Aufgabe, die sie mit Stolz erfüllt!
Aber auch mal nicht mit dem Taschengeld auszukommen, so dass Süßigkeiten mal nicht „drin“ sind oder für das ersehnte Spielzeug noch etwas länger gespart werden muss, ist eine wichtige Erfahrung!
Warum ins Sparschwein damit?
Warum nicht in ein leeres Marmeladenglas oder in eine kleine Pappschachtel?
Ein Sparschwein – wahlweise natürlich die Spardose in welcher Form auch immer – hat oft einen hohen, ideellen Wert.
Vielleicht, weil es ein Geschenk von einem lieben Menschen ist, eventuell sogar ein Familien-Erbstück von Eltern oder Großeltern?
Weil es im Haus in der Regel ein Unikat ist und damit etwas Besonderes, das oft auch einen besonderen, festen Platz zugeteilt bekommt.
So muss man nie lange suchen, um gerade nicht benötigte Münzen hinein zu werfen oder es auszuleeren, wenn akuter Bedarf an Kleingeld besteht. Um damit dann kleine oder größere Käufe zu tätigen oder das gesammelte „Vermögen“ hin und wieder aufs Sparbuch einzuzahlen.
Das Sparschwein ist in der Regel nicht transparent und somit immer für eine Überraschung gut!
Erfahrungsgemäß macht es vielen Kindern einfach Spaß, es regelmäßig hochzuheben und dabei zu staunen, wie schwer es schon wieder geworden ist.
Zu hören, ob beim Einwurf einer Münze diese noch auf dem Porzellanboden klimpert oder ob sie auf eine bereits vorhandene Schicht aus anderen Münzen fällt.
Beim Ausleeren diese kleine Flut an Geldstücken zu bewundern, die einem ganz allein gehören.
Einen fast vergessenen, klein gefalteten Schein geduldig durch die kleine Öffnung wieder ans Tageslicht zu befördern.
Und ab und an die Spardose einfach still zu bewundern und sich auszumalen, welche kleinen Herzenswünsche sich mit seinem Inhalt wohl erfüllen ließen!
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