Viele starten bereits heute zum ersten Schultag im neuen Jahr, andere dürfen noch einmal ausschlafen und sich über die letzten Ferientage freuen, bevor der Alltagstrott wieder Einzug hält.
Der Jahreswechsel ist geschafft. Genau einen Monat (und eine gefühlte Ewigkeit) ist es heute her, dass die Kinder mit großen Augen trotz früher Stunde zu ihren Nikolausstiefeln tapsten.
Und heute, am Dreikönigstag, daher doch ein schöner Moment, um noch einmal den Blick über die vergangenen Wochen schweifen zu lassen.
Erstes Resümee: „Schön war sie mal wieder, die Weihnachtszeit!“
Natürlich lief – mal wieder – nicht alles so reibungslos wie erhofft, natürlich kam es zu dezenten Verzögerungen beim Schreiben der Weihnachtskarten, die ersten Plätzchen waren entgegen der guten Vorsätze nicht schon pünktlich zum ersten Adventssonntag gebacken, natürlich wurde die letzte Kleinigkeit erst am Heiligen Abend in Geschenkpapier gewickelt und hin und wieder machte sich Unmut über die allgemeine Weihnachtshektik und die nicht enden wollende To-do-Liste breit – aber allzu perfekt wäre ja auch langweilig, oder?
Was sonst noch bewegte, erfreute, erstaunte, überraschte, gelassen stimmte: Einige, ganz persönliche und besondere Momente aus der Weihnachtszeit
Es ist immer der „erste Weihnachtsmoment des Jahres“, wenn bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen im Kaufhaus, Möbelhaus oder Supermarkt die frühen Weihnachtsvorboten entdeckt werden können.
Die einen natürlich wieder kalt ließen und auch in diesem Jahr allerhöchstens eines verstohlenen Blickes gewürdigt wurden.
„Pah! Weihnachten ist doch noch ewig hin!“
Auf wundersame Weise schien wieder genau ab jenem Moment die Zeit zu rasen – und wie alle Jahre wieder kam Weihnachten dann doch so plötzlich.
Daheim zum Beispiel schon recht früh in Form von Weihnachts-CDs mit Liedern und Geschichten, wobei die kühne, elterliche Behauptung „Och nö, es ist doch noch viel zu früh für Weihnachtsgeschichten“ auch in diesem Jahr kein Kind beeindruckte oder gar davon abhielt, schon im Oktober das liebste Weihnachtshörbuch im Kinderzimmer in den CD Player zu legen. Und sich anzuhören. Und nochmal, und nochmal, und nochmal… .
Dachte man nun „Hm, blöd! Wenn die Zeit dann wirklich für Weihnachtsgeschichten gekommen ist, mag’s ja keiner mehr hören“, wurde man jedoch eines Besseren belehrt. Denn pünktlich zum Dezemberanfang stand eben diese Geschichte immer noch ganz hoch im Kurs.
Aber dann bitte nicht mehr als Hörbuch, sondern „richtig“ vorgelesen, aus dem echten Buch, mit Kerzenschein und dabei rundherum alles schön weihnachtsgemütlich gefälligst!
Kurz darauf folgte der wohl alljährlich wichtigste Meilenstein: Alle Wunschzettel waren fertig geschrieben!
„Wirklich? Ganz fertig? Nicht noch einmal drüber schlafen? Nichts vergessen?“
„Nein!“
„Prima!“
Schnell eingesammelt, nach der Devise „Aus den Augen, aus dem Sinn“ zeitnah „ans Christkind geschickt“, um sich – als alles friedlich schlief – wenig himmlisch und zauberhaft an den Computer zu setzen, Tabellen anzulegen und mit den Herzenswünschen Schwarz auf Weiß so richtig mit der Planung loszulegen.
Endlich konnten Wünsche weitergegeben und der Versuch, das Budget bestmöglich mit der Wunschliste ein Einklang zu bringen, unternommen werden, endlich erste Einkäufe geplant und erste Onlinebestellungen aufgegeben werden.
Endlich! Denn sobald erst einmal alle Wünsche – in verschiedenen Schriftfarben für „Erledigt“, „Ausstehend“, „Rücksprache mit…“ – ordentlich in Spalten und Zeilen notiert waren, versehen mit allerlei Anmerkungen, Sternchen und Fragezeichen, machte sich wohlige Gelassenheit breit.
Das Gefühl von „Aaaagh, das ist bis Weihnachten alles gar nicht zu schaffen!“ war (für einen kurzen Moment) passé, das leicht gequälte „Jedes Jahr derselbe Marathon bis zum Heiligen Abend…“ verraucht und durch Euphorie ersetzt.
Mit einem konkreten Plan vor Augen hieß es statt dessen „Ach, wird schon!“ – wie alle Jahre davor schließlich auch irgendwie… – und aller Stress wich kurzzeitig der großen Vorfreude auf die glücklichen Gesichter unterm Weihnachtsbaum.
Der Weg bis dahin ist zum Glück ja heutzutage ein Leichtes, denn: So schön ein Stadtbummel auch ist, Onlineshopping ist bei großer Familie schlichtweg nicht zu verachten, wenn man nicht direkt in der City wohnt und wenig Lust verspürt, samstäglich mit Geschenken beladen aus der Innenstadt wieder im Bus nach Hause zurück zu fahren.
Weiterer Pluspunkt der ach so bequemen Bestellungen vom Sofa aus: Die Möglichkeit des schnellen Preisvergleichs.
Hurra! Hurra! Da lachte des öfteren das Schnäppchenjägerinnenherz, denn auch in diesem Jahr wartete wieder das eine oder andere unverhoffte Super-Angebot auf die glückliche Käuferin.
Und so wurden nicht nur Wünsche erfüllt; es blieb sogar „Luft“ für kleine Extra-Überraschungen, die nicht auf den Wunschzetteln standen.
Ein kleines Highlight war in den Wochen vorm Heiligen Abend natürlich wieder der Weihnachtsbaumkauf am dritten Adventswochenende, von dem fortan jeder Blick nach draußen auf das eingenetzte Grün ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Nun war es wirklich nicht mehr lange hin bis zum Heiligen Abend!
Denn: Weihnachten ohne Baum? Undenkbar!
Ist der Heilige Abend schließlich vorbei, das neue Jahr eingeläutet, darf der geschmückte Baum dann auch gerne noch ein Weilchen stehen bleiben. Und die sonstige Deko bleibt auch erst einmal an Ort und Stelle.
Weil es schön ist und … ja, weil das Einräumen in die Weihnachtskisten naturgemäß viel weniger Freude macht als das Auspacken.
Hier ein einzelner Kugelaufhängehaken, dort ein vergessener Stern am Fenster, hier noch ein verirrtes Ausstechförmchen im Küchenschrank…
Da heißt es „Augen zu und durch“ und viel Disziplin an den Tag zu legen beim Alles-wieder-an-seinen-Platz-schaffen, beim gefühlt ewig dauernden Sortieren der farblich bunt gemischten Mini-Christbaumkugeln, die den Adventskalender verzierten, beim ordentlichen Reinigen des Adventskerzenhalters von Wachsspuren, beim Einrollen glitzernder Dekozweige in große Papierbögen und so weiter und so fort.
Der schöne Moment dabei, um den es hier eigentlich gehen sollte? Lediglich die Vorfreude auf das Glücksgefühl im nächsten November, wenn man dann voller Stolz in die (ziemlich) ordentlich beschrifteten Weihnachtskisten blicken kann, in die rund zehn Monate zuvor alles (fast) perfekt einsortiert wurde…
Zum Schluss noch ein Moment, der ganz allein genossen wurde – im Gegensatz zu anderen wie dem ersten Plätzchenduft im Haus, der Rührung beim Krippenspiel, dem feierlichen Anstoßen mit dem Sektgläschen vorm Tannenbaum.
Der Moment nämlich, in dem in oben erwähnter Tabelle das letzte Geschenk als „erledigt“ abgehakt werden konnte. (Genauer gesagt war es wenig romantisch der Augenblick, in dem das letzte online bestellte Geschenk ebenso online bezahlt wurde…)
Nachdem sich wochenlang die Gedanken um kaum etwas anderes drehten als um die Weihnachtsvorbereitungen, hieß es sich nun endlich einmal entspannt zurück zu lehnen, sich insgeheim gedanklich doch einmal selbst auf die Schulter zu klopfen und sich sogar mit einer Kleinigkeit selbst dafür zu belohnen (das Rest-Budget erlaubte dies zum Glück …), dass es am Ende wieder einmal vielleicht kein „perfektes“, aber ein glücklich machendes Weihnachtsfest wurde.
Das Einzige, das diesmal übrigens fehlte bis zum Heiligen Abend: Das Glücksgefühl beim Anblick des ersten richtigen Schnees. Aber der Winter ist ja noch lang…
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