Stellt man hierzulande einem Kind diese Frage, wird die Antwort eindeutig lauten: Der Osterhase natürlich!
Es sei denn, das betreffende Kind ist schon über das Kindergartenalter hinaus und hegt so seine ganz berechtigten Zweifel, wie so ein kleiner Hase das denn „bitteschön!?“ bewerkstelligen soll.
Denn schließlich ist erstens ein einzelner Hase viel zu klein und zu schwach dafür und selbst als flink geltendes Tier doch zu langsam, um landauf, landab Berge von Eiern und Süßigkeiten (und dazu in scheinbar zunehmendem Maße auch noch Geschenke…) zu kleinen Eiersuchern zu bringen.
Und zweitens stellt sich die Frage, wie er es dabei schaffen soll, in den x.-ten Stock auf Balkone oder durch geschlossene Wohnungs- und Zimmertüren in Wohnzimmer zu gelangen!
„Das wart doch Ihr und nicht wirklich der Osterhase, oder?“
Ist die Zeit solcher und ähnlicher Fragen gekommen, ist es gut und richtig, dass das Kind an der Existenz des Osterhasen zu zweifeln beginnt und Eltern sollten Kinder dabei unterstützen, sich ein realistisches Bild der Zusammenhänge zu schaffen, anstatt auf den Eier bringenden Hasen zu beharren.
Ähnlich wie auch bei den Fragen nach Christkind oder Weihnachtsmann braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl, Fantasie und Geschick, um dem Kind verständlich zu machen, dass es mit seinen Zweifeln nicht gänzlich verkehrt liegt, ihm andererseits vorschnell keine Illusionen zu rauben, wenn es doch gerne noch – zumindest ein bisschen – an den Osterhasen glauben möchte.
Dass es den Osterhasen so wie in Kinderbüchern und Erzählungen nicht gibt, darauf wird jedes Kind früher oder später kommen!
Aber dies allein ist schließlich kein Grund, den schönen Brauch des Eierversteckens und -suchens aufzugeben!
Kindern (und nicht selten noch Jugendlichen! Gar manchem Erwachsenen?) – egal welchen Alters – macht es schließlich Freude, geheime Verstecke zu entdecken und am Ende ein gefülltes Körbchen voller kleiner Köstlichkeiten oder anderer schöner Dinge in den Händen zu halten, vor allem, wenn die Fastenzeit den einen oder anderen Verzicht mit sich brachte.
Andere Länder, andere Eierbringer
In anderen Ländern würde die Antwort auf die Frage nach dem Eierbringer übrigens ganz anders lauten als hier, denn dort ist es nicht der Hase, sondern andere Tiere oder sogar Glocken, die am Ostersonntag für schöne Bescherungen sorgen sollen.
Warum eigentlich ein Hase?
Früher sollen auch Kuckuck, Fuchs oder Storch für die Lieferung der Ostereier zuständig gewesen sein, letzten Endes konnte sich der Osterhase hierzulande jedoch durchsetzen.
Warum? Ausführliche Artikel dazu finden sich beispielsweise hier und hier in den Weiten des Internets.