Wer regelmäßig und gerne Fahrrad fährt, ist in vielerlei Hinsicht gesund unterwegs, denn Radfahren bringt einen an die frische Luft, das Treten in die Pedale stärkt Muskeln, Herz und Kreislauf, sorgt damit für eine ordentliche Portion Fitness und gilt zudem als gelenkschonende Sportart.
Wer auf kurzen wie längeren Strecken stets das Fahrrad dem Auto vorzieht, Besorgungen im Alltag sowie Einkäufe gerne mit dem Rad erledigt, der wird darauf kaum dauerhaft verzichten wollen, nachdem der erste Familienzuwachs das Licht der Welt erblickt hat.
Bei der Frage „Fahrradsitz fürs Kind oder lieber Fahrradanhänger?“ wird dabei in vielen Fällen die Wahl auf den Kinderanhänger fallen. Aus vielen guten Gründen!
- Wer es nicht abwarten kann, mit dem Kind erste Radtouren zu unternehmen, muss mit einem Anhänger weniger Geduld aufbringen. Während das Kind bereits alleine frei und sicher sitzen können muss, bevor es in den Fahrradsitz darf, erlaubt eine passende Babyschale schon sehr früh die Mitnahme im Fahrradanhänger.
- Mehr als ein Kind gehört zur Familie? Im Fahrradanhänger finden auch zwei kleine Passagiere bequem Platz, können essen, trinken und sich unterhalten, während die Landschaft an ihnen vorbeizieht.
- Entscheidet man sich für ein Fahrradanhänger-Modell, das mit wenigen Handgriffen zum Jogger umgerüstet werden kann, hat man den Kinderwagen gleich stets mit dabei. Als sehr praktisch erweist sich dies beispielsweise, wenn es bei einem Ausflug nach dem Abstellen der Räder zu Fuß weitergehen soll.
- Während das Kind im Fahrradsitz Wind und Wetter relativ ungeschützt ausgesetzt ist, ist es im Anhänger auch bei einem Regenschauer, bei Sonnenschein und in Zeiten, in denen mit Insektenflug zu rechnen ist, bestens aufgehoben.
- Gepäck fürs Picknick transportieren? Einkäufe erledigen? Kein Problem, denn der Kinderanhänger fürs Fahrrad bietet in der Regel ausreichend Stauraum, selbst wenn sich einige ungeplante Spontankäufe in den Einkaufswagen gesellt haben.
- Wenn das gleichmäßige Schaukeln die Augen zufallen lässt, finden Kinder in Fahrradanhängern mit leicht nach hinten geneigter Sitzposition – optional ausgestattet mit zusätzlicher Sitzstütze oder speziellem Schlafkissen für Auto und Fahrradanhänger – eine bequeme Schlafposition.
- Wenn nicht geschlafen wird, fällt dem Kind das Stillsitzen schwer? Auch lebhafte Bewegungen im Fahrradanhänger sollten fahrende Mütter und Väter nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
- Nichts geht (hoffentlich) verloren, wenn das Kind im Fahrradanhänger sitzt. Trinkflasche, Söckchen, Schnuller oder Lieblingskuscheltier landen vielleicht auf dem Boden des Anhängers, aber nicht unbemerkt irgendwo am Wegesrand.
- Ein wichtiges Argument ist der Sicherheitsaspekt: Der Fahrradanhänger liegt stabil auf der Straße, ist kippsicher und in ihm ist das Kind besser bei Unfällen geschützt als im Fahrradsitz.
Natürlich ist aber auch der beste Fahrradanhänger nicht für jeden das Nonplusultra und eine geeignete Alternative beziehungsweise Ergänzung zum Fahrradsitz:
Wie alles im Leben ist das Fahren mit Kinderanhänger zunächst einmal Typsache und ungewohntes Neuland, auf dem sich der eine schnell und mit Spaß zurecht finden wird, während sich manch anderer vielleicht nie so recht damit anfreunden kann.
Bei allem praktischen Nutzen, den der Fahrradanhänger bietet, soll schließlich die Freude nicht zu kurz kommen und die wird sich beim Fahren nur dann einstellen, wenn man sich wirklich sicher und wohl dabei fühlt, sich zutraut, auch Steigungen und Engpässe zu meistern – und auch der Nachwuchs Gefallen daran findet!
Nicht jedes Kind kann sich für diese Art der Fortbewegung begeistern.
Ratsam ist daher, sich selbst samt kleinem Mitfahrer ausreichend Möglichkeit zu verschaffen, das Fahren mit Rad und Anhänger auszuprobieren, bevor sich der teure Fahrradanhänger als ungenutzter Fehlkauf entpuppt.
Berücksichtigt werden muss schließlich, dass es mit dem Preis für den eigentlichen Kinderanhänger allein nicht getan sein wird, sondern auch das erforderliche Zubehör – Kupplung, Schutzhülle gegen Wind und Regen, gegebenenfalls Babyschale, Set für den Umbau zum Jogger – erstanden sein muss, bevor es endlich heißt: „Rauf aufs Rad, ab in den Anhänger und raus ins Grüne!“
Maßgeblich entscheidend dazu, ob ein Anhänger für einen persönlich eine sinnvolle Investition ist oder nicht, tragen sicherlich die Straßenverhältnisse vor Ort bei sowie die Antworten auf die Frage, wofür und wie häufig dieser genutzt werden soll.
Für die entspannte, ausgedehnte Wochenendradtour auf wenig befahrenen Wegen bei schönem Wetter ist der Fahrradanhänger eine wunderbare Sache und auch im Alltag kann er fantastische Dienste leisten.
- Wenn jedoch das Gespann aus Fahrrad und Hänger daheim keinen festen „Parkplatz“ finden kann,
- der Hänger daher für jede noch so kurze Strecke erst aus dem Keller geholt und aufgebaut
- der Weg zum Kindergarten über sehr schmale (Rad)Wege oder durch sehr enge Kurven führt,
- das Kind einfach die Nähe von Mama oder Papa auf dem Fahrrad braucht,
- das Kind die Aussicht hoch oben vom Fahrrad aus viel mehr schätzt als die niedrige Position im Hänger,
dann ist ein Fahrradsitz eine sinnvolle, kostengünstige, kompakte Alternative beziehungsweise Ergänzung zum Kinderanhänger.
Was beim Kauf eines Fahrradanhängers beachtet werden sollte, welches Zubehör sinnvoll ist und wie erste Fahrversuche gestaltet werden können: All dies und mehr gibt es hier zu lesen.
1 Kommentar
Für mich ist so ein Kinderfahrradanhänger eine der genialsten Erfindungen. Bei meinen Kindern hat es diese Geräte noch nicht gegeben – hoffe nun, dass meine beiden Enkelkinder schnell weiterwachsen, damit ich endlich mit einem Kinderfahrradanhänger sie durch die Gegend kutschieren darf …-}
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