Ostern ist schon seit einigen Wochen vorbei. Und damit auch die Fastenzeit.
Vielleicht haben auch Sie diese sieben Wochen genutzt, um umzudenken, Neues zu wagen, bewährte und gewohnte Wege zu verlassen und neue zu beschreiten?
Wenn nicht, ist es dafür natürlich auch jetzt noch nicht zu spät!
Verzichten kann man auf vieles – und wird häufig dafür belohnt!
Weniger Süßigkeiten kommen der Gesundheit und der schlanken Linie zugute, weniger Alkohol und Nikotin schaden nie und auch der Verzicht auf Fleisch ist ein überlegenswerter Vorsatz, der viel Gutes bewirken kann.
Eine andere begrüßenswerte Tendenz, um sich nicht nur selbst gesundheitlich und in Hinblick auf den eigenen Geldbeutel etwas Gutes zu tun, sondern auch der Umwelt und der Fitness der ganzen Familie dienlich zu sein, ist das sogenannte „Autofasten“, das vielerorts bereits auf eine längere Tradition zurückblicken kann und zur Erfolgsgeschichte geworden ist.
Natürlich ist der Verzicht aufs Auto nicht immer und überall möglich!
Wenn es aber prinzipiell möglich wäre, das Auto zugunsten des Fahrrads manchmal/regelmäßig/immer (!?) stehen zu lassen, kommt es oftmals nur auf einen Versuch an!
„Unmögliches“ wird bei genauerem Hinsehen vielleicht doch zu einer Option, die sogar Freude bereiten kann.
Im Folgenden einige typische „Hindernisse“, die einen bislang eventuell davon abgehalten haben, das Rad statt des Autos zu benutzen. Und wie man sie vielleicht überwinden kann!
- Radfahren im „Großstadtdschungel“: Kein wahres Vergnügen!?
Schmale Radwege, die sich vielleicht nicht im besten Zustand befinden und/oder die von unzähligen Einmündungen und Garagenausfahrten gekreuzt werden?
Vielbefahrene Straßen, neben denen das Radfahren aufgrund von Lärm und Abgasen nicht wirklich angenehm ist?
Kombinierte Rad- und Fußwege, die für einen Erwachsenen allein mitunter schon die Herausforderung ständigen Slalomfahrens mit sich bringen, die mit Kindern vor oder hinter einem jedoch ein wirklich nervenraubendes Unterfangen, einhergehend mit ständigen Ermahnungen, bedeuten?
Wenn so der Weg zum Kindergarten aussieht, Kinder die Situation auf dem Radweg gar als unsicher oder bedrohlich empfinden, ist es kein Wunder, dass man das Kind lieber ins ruhige Auto setzt, in dem man es sicher aufgehoben weiß.
Vielleicht empfindet Ihr Kind aber völlig anders und hat Spaß an dem ihm bislang selten ermöglichten „Abenteuer“, unterwegs wie die Großen auf dem Fahrrad zu sein? Vielleicht kann es alltägliche, aber auch unerwartete Situationen schon viel besser einschätzen und meistern, als ihm zugetraut wird?
Klar ist: Kinder werden stetig größer, älter, vernünftiger, weitsichtiger. Ein Lebensjahr mehr oder weniger kann einen großen Unterschied in Sachen Verkehrssicherheit bedeuten!
Liegt der letzte Versuch, den Weg zum Kindergarten mit Fahrrad oder zu Fuß zu meistern, schon in weiterer Vergangenheit, ist vielleicht jetzt im Frühjahr der Zeitpunkt gekommen, einen neuen Anlauf zu wagen, der – hoffentlich! – entspannter, unkomplizierter, viel einfacher ausfällt als erwartet!
Wenn es gut läuft, Sie selbst das Radfahren mit Kind plötzlich stress- und sorgenfrei erleben, ist vielleicht eine gute Basis geschaffen, das Auto in Zukunft öfter am Straßenrand, unterm Carport oder in der Garage stehen zu lassen und aufs Zweirad umzusteigen!
Ansonsten lohnt es sich vielleicht, nach einer ruhigeren, wenn auch längeren Ausweichroute Ausschau zu halten, die weniger Autos, mehr Grün und entspannteres Unterwegssein bedeutet.
- Bei Regen aufs Rad?
Da wäre man doch tatsächlich gerne mal mit dem Rad gefahren und dann das: Vom Himmel regnet es Bindfäden!
Zugegeben: Um starkes Regenwetter unbeschadet – sprich: minimal bis gar nicht durchweicht – zu überstehen, bedarf es einer guten Regenausrüstung. Hat man diese nicht zur Hand, wird das Radfahren in der Tat kein Vergnügen werden.
Leichter Regen oder kurze, nicht allzu kräftige Schauer sollten dagegen kein Hindernis bedeuten!
Kinder sind in Matschhose, Gummistiefeln oder Regenschuhen und einer Regenjacke schon gut „eingepackt“. Gegen die Tropfen von oben schützt sie ohnehin der Fahrradhelm.
Vermutlich wird die Kleinen ein bisschen Regen und grauer Himmel am allerwenigsten stören. Ganz im Gegenteil wird es für sie ein Heidenspaß sein, mit ordentlichem Tempo durch Pfützen zu düsen!
- Zu viel „Gepäck“ dabei?
Wo ein Wille, da auch ein Weg! Sicherlich ist es einfacher, Taschen, Einkäufe, Schulranzen einfach in den Kofferraum des Autos zu befördern.
Aber: Eigentlich lässt sich für jede logistische Herausforderung eine Lösung finden! Spanngurte fürs Fahrrad bieten eine sichere Befestigung auf dem Gepäckträger, wenn mal ein sperriges Paket zur Post gebracht werden muss.
Wetterfeste Fahrradtaschen bieten mehr Platz für Allerlei und Einkäufe, als man zunächst vielleicht vermutet hätte! Statt in der Sporttasche können die Sachen fürs Fußballtraining am Nachmittag die Sachen vielleicht in einem altersgerechten Rucksack auf dem Rücken des Kindes verstaut werden.
- Wenig Begeisterung, wenn es heißt „Heute lassen wir das Auto mal stehen“?
Sind Sie von der Idee überzeugt, dann lassen Sie nicht locker, wenn die Kinder Sie überreden wollen, doch lieber das Auto zu nehmen.
Seien Sie ruhig hartnäckig, denn Bequemlichkeit hat viel mit Gewohnheit zu tun und lässt sich mit etwas Konsequenz auch wieder „abgewöhnen“.
Wie dies gelingt?
- Nutzen Sie „Attraktionen“, die am Fußweg liegen. Für Jüngere kann dies die Brücke sein, an der sich die Zeit genommen wird, ein auf der einen Seite in den Bach geworfenes Stöckchen auf der anderen wieder auftauchen zu sehen. Für Größere vielleicht die Aussicht, sich am Kiosk einmal die Woche eine Zeitschrift kaufen zu dürfen.
- Wird nur ein-, zweimal die Woche beim Schulweg aufs Auto verzichtet, lassen Sie jeweils aufs Neue die Kinder entscheiden, an welchen Wochentagen sie laufen möchten, abhängig vom Stundenplan, vom Wetter, von Plänen am Nachmittag etc. .
- Nutzen Sie die Bewegungsfreude ihrer Kinder, solange diese noch klein sind! Je jünger die Kinder, desto mächtiger stolz und Feuer und Flamme werden sie dafür sein, in der Freizeit das Fahrrad (oder Laufrad) oft nutzen zu dürfen!
- Sammeln Sie sachliche Argumente, auch wenn Sie ältere Kinder und Jugendliche damit nicht unbedingt begeistern oder überzeugen können! Zum Beispiel:
Zum einen bedeutet es nicht selbstverständlich, schneller am Ziel zu sein, wenn man das Auto statt des Fahrrads nimmt! Selten kann man mit dem Auto so schön direkt irgendwo vor der Tür parken wie mit Fahrrad.
Weniger Autofahrten bedeutet außerdem, mehr Geld für anderes zu haben, zudem vielleicht entspanntere Eltern, weil die lästige Parkplatzsuche entfällt, und: keine langen Fußmärsche vom Auto bis ans eigentliche Ziel, wenn sich das Finden einer Parklücke mal wieder schwierig gestaltete.
Außerdem tut man etwas für seine Fitness und wird vielleicht sogar zum Vorbild für andere, weil Radfahren sportlich ist, gut für die Umwelt -und einfach Spaß macht!
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