Wenn wundervolle Feste hinter einem liegen, möchte man im Bild eingefangene Erinnerungen daran gerne in einem würdigen Rahmen bewahren und mit Anderen teilen.
Gemeinsam die Bilder von der Foto-CD oder der Festplatte auf dem Laptop angucken? Oder gar kleinformatig auf dem Smartphone betrachten?
Zweckmäßig? Ja.
Aber wirklich schön? Eher nicht.
So sehr moderne Technik in unseren Alltag Einzug gehalten hat und zweifelsohne ihre zahlreichen Vorzüge hat: Manchmal ist ein bisschen „Old School“ doch auch ganz hübsch!
Bilder, die man abgezogen in Händen halten kann.
Raschelndes Papier zwischen Fotoalbenseiten.
Und als „neue“ Ergänzung dazu: Fotobücher! Dank multimedialer Möglichkeiten heutzutage praktisch für jeden kinderleicht realisierbar und dazu erschwinglich.
Fotobücher bieten unendliche Optionen und belohnen die viele Arbeit und Zeit, die zweifelsohne in ein „perfektes“ Exemplar gesteckt werden muss, mit dem Gefühl, später etwas Wertvolles, Zeitloses in den Händen zu halten.
Warum es aber nicht immer ein Fotobuch sein muss, wie ein schönes Fotobuch gelingt und warum man stets mit viel Zeit und Geduld ans Werk gehen sollte: Aus persönlicher Erfahrung im Folgenden drei wichtige Aspekte bei der Gestaltung eines Fotobuchs.
1. Weniger kann mehr sein!
Alles macht nur Spaß, solange es aus Freude geschieht. Wenn man wirklich Lust verspürt, kreativ zu sein, etwas Neues zu schaffen und sich nicht dazu überwinden muss, weil man Zeit und Elan aktuell lieber für andere Aktivitäten nutzen würde.
Sprich: Wer sich vornimmt, in Zukunft jedes denkwürdige Ereignis, jede Feier, jeden Urlaub, jedes Weihnachtsfest, jeden Jahresrückblick in einem Fotobuch zu verewigen (und womöglich gleich noch ein zusätzliches für die Verwandtschaft zu gestalten…), der wird mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit im Laufe der Zeit die Lust daran verlieren.
Daher: Lieber weniger Fotobücher zu wirklich besonderen Anlässen kreieren, die man wirklich auch wieder zur Hand nimmt und gerne zeigt, als mit der Zeit immer liebloser zusammengestellte Werke zu schaffen, die weitgehend unbeachtet im Regal verstauben.
Das bedeutet gleichzeitig: Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn es Ihnen durchaus auch einmal genügt, Urlaubsfotos auf dem kleinen Smartphone-Display mit Anderen zu teilen!
Schließlich hat auch schon das einfachste Fotobuch im Gegensatz zu „losen“ Abzügen durchaus seinen Preis, schon das schnell gestaltete Exemplar bedeutet zeitlichen Aufwand und oft im Leben haben – berechtigterweise! – eben mal andere Dinge Priorität.
2. Lassen Sie sich Zeit!
Gut Ding will Weile haben…– das Sprichwort kennt wohl jeder.
In Sachen Fotobücher lassen sich viele Nerven, jede Menge Zeit und sogar bares Geld sparen, wenn man das Projekt mit Bedacht angeht:
Vergleichen Sie verschiedene Anbieter bezüglich Preisen, Versandkosten, Zahlungsoptionen und Gestaltungsmöglichkeiten etc., um im Vorfeld nicht unnötig – in der Regel sehr umfangreiche – mehrere Programme herunter zu laden und zu installieren, mit denen Fotobücher erstellt werden können.
Machen Sie während des Bearbeitens immer mal wieder eine Pause und gönnen Sie sich Zeit bei der Bildauswahl und beim Feinschliff.
Ein Fotobuch kann tatsächlich etwas fürs Leben sein, da kommt es doch auf den einen Tag nicht an, den das Buch früher oder später bei Ihnen im Briefkasten liegt!
Mit frischem Elan hat man nach einigen Stunden oder am nächsten Tag einen ganz neuen Blick auf bereits Erarbeitetes und kann mit neuem Schwung an die oft mühevolle und Zeit raubende, penible Feinarbeit gehen, damit das Buch später einen rundum guten Eindruck macht.
Meist nicht auf die Schnelle gefällt sind schließlich Entscheidungen wie:
Welches Format soll das Buch haben? Hoch oder quer?
Welche Art von Bindung erscheint sinnvoll?
Was soll aufs Cover?
Wie viele Bilder sollen auf eine Seite?
Dürfen sich Bilder überschneiden?
Welche Farben bilden den Hintergrund?
Ist der Hintergrund auf allen Seiten gleich oder jeweils auf die Bildmotive abgestimmt?
Gibt es ein Hintergrundbild oder werden die Fotos auf einer schlichten, unifarbenen Fläche präsentiert?
Welche Schriftarten, -farben und -größen werden verwendet?
Wird das Buch eher „kunterbunt“, wenn man sich durch die Bilder der jeweiligen Seite zu Farben und Schriftarten inspirieren lässt, oder soll es ein einheitliches Gesamtbild zeigen?
3. Der letzte Blick
Nichts ist ärgerlicher als Fehler erst dann zu entdecken, wenn sie sich nicht mehr beheben lassen. Oder später beim Durchblättern des fertigen (kostspieligen) Fotobuchs das Gefühl zu haben: „Hier und da hätte es noch besser aussehen können und etwas mehr Ruhe und Sorgfalt hätten gut getan“.
Worauf beim letzten Durchsehen besonderes Augenmerk gelegt werden sollte:
– Reicht die Qualität der Bilder aus?
Besonders, wenn diese großformatig im fertigen Buch erscheinen sollen, ist diese Frage von Bedeutung! Verkleinern Sie die Fotos lieber ein wenig, als dass Sie sich später über unscharfe, pixelige Bilder ärgern müssen.
– Wirken Doppelseiten harmonisch?
Abstände zu den Seitenrändern sollten auf beiden Seiten identisch sein.
– Wirken die Bilder nicht „gequetscht“ auf den Seiten?
Auch wenn der Wunsch besteht, „möglichst viel Motiv“ auf eine Seite zu bekommen: Lieber eine Doppelseite mehr anlegen und die Bilder „locker“ verteilen als dass man später beim Anschauen das Gefühl hat, der Platz hätte irgendwie nicht so recht für alle Bilder gereicht.
– Ist genügend Abstand zur Bindung?
Je nach Bindungsart sollte mehr Abstand zur Mitte der Doppelseite eingehalten werden, bevor die Bilder quasi ohne Abstand an der Spiralbindung liegen.
– Wie schaut es mit Rechtschreibfehlern aus oder Zahlendrehern?
Schauen Sie sich jede Seite möglichst groß im Vorschaumodus an und lassen Sich auch andere drüber gucken. Mehr Augen sehen bekanntlich mehr als zwei!
Auch wenn dies die Gefahr birgt, dass Kritik am Layout laut wird, der Eine sich andere Farben, der Andere sich ein originelleres Deckblatt und der Dritte sich eine andere Schriftart gewünscht hätte…
Wer meint, es besser zu können, kann einem beim nächsten Mal ja gerne ein wenig Arbeit abnehmen…