Für Schulkinder, selbst für durch regelmäßige Besuche bei Freunden bereits „Übernachtungs-Erprobte“ und Reise-Erfahrene, ist sie ein großes Abenteuer: Die erste Fahrt zusammen mit der Schulklasse, die nicht nur von morgens bis nachmittags dauert, sondern auch (mindestens) eine Übernachtung beinhaltet!
So viele Fragen gibt es da im Vorfeld zu klären!
Zwischen Eltern und Klassenlehrer(in) wird sicherlich alles Wesentliche bei den zuvor stattfindenden Elternabenden erläutert und beraten, die wichtigen Eckdaten – Reisezeitraum, Kosten, Unterbringung, Rahmenprogramm – werden vorgestellt beziehungsweise entschieden.
Kinder machen sich da oft ganz andere, weiter reichende Gedanken. Für sie ist es wichtig, auch über vermeintliche Kleinigkeiten im Vorfeld Bescheid zu wissen, um sich auf die Tage in der Jugendherberge einstellen zu können.
Die Klassiker sicherlich: Die Zimmeraufteilung und die Verpflegung!
Wie viele Kinder schlafen in einem Zimmer?
Wer schläft im Etagenbett oben und wer unten?
Klappt es auch ganz sicher, mit dem allerbesten Freund zusammen ein Zimmer zu teilen?
Gibt es wirklich jeden Abend Tee zum Essen?
Und was, wenn mir das Essen nicht schmeckt?
Diese und viele kleine Fragen sowie wichtige einzuhaltende Regeln, damit die Fahrt für alle Beteiligten zu einem schönen Erlebnis wird, werden sicherlich im Vorfeld der Fahrt zwischen Grundschullehrer(in) und Schülern geklärt werden.
Darüber hinaus ist es für Kinder sicherlich spannend zu hören, welche Anekdoten und Erinnerungen den eigenen Eltern Eltern von deren Klassenfahrten – lang, lang ist es her – in Erinnerung geblieben sind!
Kurz vor der Abreise wird es dann endlich richtig spannend! Die Reisetasche oder der Trolleykoffer werden hervor geholt und das große Packen beginnt!
Generell gilt beim Packen:
– Packen Sie in Ruhe und mit Bedacht das Nötige ein, aber auch nicht mehr. Kann man dem Kind bei der Abreise gegebenenfalls noch behilflich sein, die Tasche bis zum Bus zu bugsieren, ist das Kind bei der Ankunft vermutlich alleine für den Transport seines Gepäcks verantwortlich.
– Packen Sie zusammen mit Ihrem Kind. Es muss schließlich wissen, was es überhaupt dabei hat und wo es was findet.
– Wählen Sie einen Koffer, im dem ohne zu quetschen alles seinen Platz findet, der aber auch nicht zu viel Luft lässt, sprich: unnötig groß und sperrig ist. Für das Kind ist der Koffer umso einfacher zu handhaben, je kleiner er ist, und auch der Busfahrer wird es zu schätzen wissen, wenn alle Eltern das Gepäckvolumen auf ein Minimum zu reduzieren versuchen.
– Verteilen Sie alles Benötigte auf Rucksack und Reisetasche. In den Rucksack kommen natürlich primär die Dinge, die für die Fahrt benötigt werden, aber auch anderes kann darin seinen Platz finden, um Volumen und Gewicht sinnvoll auf mehrere Taschen zu verteilen.
Was im Gepäck nicht fehlen sollte
Snacks und Getränke:
Eine wiederverwendbare, robuste Trinkflasche ist umweltfreundlicher als jede Einweg- oder Mehrwegalternative. Darüber hinaus ist sie ihrem Besitzer eindeutig zuzuordnen, wenn beispielsweise beim gemeinsamen Picknick in einer Wanderpause viele Trinkflaschen ausgepackt werden.
Bei recht kurzen Fahrten kann die Dauer zwischen Frühstück und nächster Mahlzeit am Ziel vielleicht ohne zusätzlichen Proviant überbrückt werden, zumal der Verzehr von Speisen während der Fahrt eventuell ohnehin nicht gestattet ist.
Werden Snacks eingepackt, sollten sie möglichst wenig Abfall produzieren und verzehrt werden können, ohne Krümel und klebrige Finger zu verursachen oder andere Spuren zu hinterlassen.
Zum Verpacken empfiehlt sich die klassische, wiederverwendbare Frühstücksdose, um möglichst wenig (Plastik)Müll mit auf die Reise zu schicken.
Hygieneartikel:
Bei einer zweitägigen Fahrt wird wohl nicht jedes Kind duschen.
Ein übliches Handtuch (sofern dieses nicht von der Unterkunft zur Verfügung gestellt wird), dazu eventuell ein kleines Gästehandtuch sollten zum Hände- und Gesichtwaschen und zum Zähneputzen ausreichen.
Seife, Zahnpasta und was sonst benötigt wird, gibt es in Drogeriemärkten üblicherweise in kleinsten Mengen in „Probiergröße“ zu kaufen.
(Bewahren Sie diese Fläschchen nach der Klassenfahrt auf, denn sie eignen sich wunderbar, um sie zum Beispiel später mit Shampoo neu zu befüllen, wenn Schulschwimmen auf dem Stundenplan steht!)
Mädchen brauchen in der Regel eher als Jungs noch Kamm oder Bürste und Haargummis.
Schlafanzug und Hausschuhe
Und natürlich sollte auch ein vertrauter Begleiter wie ein Kuscheltier bei Übernachtungen fernab von daheim nicht fehlen!
Ob Bettlaken und Bettwäsche mitgebracht werden muss, wird ganz sicher vorher kundgetan werden.
Tageskleidung
Dazu müssen wohl ebenfalls nicht viele Worte verloren werden. Der Reisedauer entsprechend ausreichend Unterwäsche und Socken, dazu dem Wetter angepasste Oberbekleidung (T-Shirts, Jeans, Pullover, Jacke etc.), Letztere möglichst praktisch und nicht zu empfindlich, denn mit Sicherheit stehen viele „Outdoor“-Aktivitäten auf der Programmliste.
Festes Schuhwerk
Ballerinas und sehr offene Sandalen sind bei Touren durch „Wald und Wiese“ eher fehl am Platz.
Deutlich besser geeignet sind feste Sportschuhe, robuste Trekkingsandalen bei schönem Wetter oder für jedes Terrain und jede Witterungsbedindungen geeignete Wanderschuhe.
Alle am besten schon ausreichend lange vor der Klassenfahrt erprobt und eingelaufen, damit keine Blasen an den Füßen drohen!
Regensachen
Gummistiefel (im Zweifelsfall in eines neues Paar investieren, wenn die alten nicht mehr zuverlässig dicht halten, denn im Gegensatz zu zu Hause ist es unterwegs schwierig mit Trocknen und ausreichenden Ersatzsocken) sind Gold wert, damit schlechtes Wetter dem Spielspaß unter freiem Himmel nichts anhaben kann.
Auch bei Regenkleidung besser zu viel als zu wenig ansetzen! Eine Regenhose, die im Alltag vielleicht selten bis gar nicht zum Einsatz kommt, kann in diesem Falle ideale Dienste leisten, bevor Hosenbeine bei einer Wanderung durch hohes Gras und Nieselregen später ewig zum Trocknen brauchen und starr vor Schmutz sind.
Regenjacke und -hose gibt es als federleichte, kompakt zusammenfaltbare Sets zu kaufen, die sich in jedem Rucksack bei Nichtgebrauch klein machen.
Wäschebeutel
Gibt es für kleines Geld zu kaufen, ist robuster als eine Tüte, leicht zu verschließen und mit hohem Wiedereinerkennungswert ein sinnvoller Begleiter für viele Jahre nicht nur auf Klassenfahrten.
Dennoch ist zusätzlich gerade bei zu erwartendem Regenwetter ein kleines Sortiment an Plastiktüten/Müllbeuteln nicht verkehrt, um schlammige Gummistiefel und noch feuchte Regenjacken nicht einfach so zur – vielleicht zum Teil noch sauberen – Wäsche in die Reisetasche stecken zu müssen.
Für gesellige und ruhige Momente
Ob das Kind wirklich zum Lesen kommen und im allgemeinen Trubel Zeit für das Spielen von Gesellschaftsspielen bleiben wird, wird sich heraus stellen. Ein Buch (es muss ja nicht der dickste Wälzer sein…) und ein kompaktes Reisespiel dabei zu haben, werden jedenfalls nicht schaden und bedeutet nur wenig Gewicht im Koffer.
Garantiert werden aber zum Einsatz kommen: Bälle, ggf. Tischtennisschläger und anderes handliches Sportgerät, das von Kindern in größeren Gruppen genutzt werden kann.
Damit nicht jedes Kind ein Gummitwist und einen Ball im Gepäck hat, sind vorherige Absprachen sinnvoll!
Wichtiges!
Zum Beispiel die Krankenversichertenkarte des Kindes, sollte einmal eine ärztliche Behandlung vonnöten sein. Diese sollte jedoch nicht irgendwo lose in die Reisetasche gesteckt werden, wo sie im Bedarfsfall vielleicht nicht vermutet wird und kaum gefunden werden kann.
Gibt es keine Vorgaben seitens der Klassenleitung, sprechen Sie selbst das Thema an: Ist es beispielsweise möglich, dass eine Lehrkraft bei der Abreise erforderliche Dokumente von allen Kindern einsammelt?
Sprechen Sie ebenfalls im Vorfeld – und nicht in den hektischen Minuten vor Abfahrt des Reisebusses! – an, falls Ihr Kind mitgenommene Medikamente benötigt.
Weitere Dokumente, die eventuell nicht vergessen werden dürfen: Reisepass/Personalausweis, Einverständniserklärungen der Eltern für Aktivitäten vor Ort und weitere, die auf der ausgegebenen Packliste zu finden sein werden.
Sportzeug/Schwimmzeug
Wird dieses benötigt, werden sicherlich ebenfalls (detaillierte) Informationen gegeben, was die Kinder dabei haben sollten (Hallenschuhe, Schwimmzeug, Sportsachen für drinnen und/oder draußen, etc.), um nicht unnötig viel Gepäck mitzunehmen.
Schreibzeug
Vielleicht möchte ein Kind eine Postkarte schreiben oder sich Stichpunkte zum Erlebten notieren? Es ist im Grunde ja nie verkehrt, einen (Blei)Stift und ein kleines Notizheft im Rucksack zu haben. Vielleicht gibt es auch eine (angekündigte) Klassenaktion, bei der die Kinder eine umfangreichere Ausstattung aus ihrem Federmäppchen benötigen?
Ist dies der Fall und Schere, Klebstoff, Buntstifte etc. werden benötigt, werden Eltern sicherlich im Vorfeld eine Mitteilung erhalten. Ansonsten dürfen sämtliche Schulsachen gerne zu Hause bleiben!
Bei sommerlichem Wetter
Damit keiner mit einem Sonnenbrand heimkehrt, ist eine kleine Flasche Sonnencreme und eventuell eine Sonnenbrille im Gepäck ratsam, wenn mit T-Shirt-Wetter zu rechnen ist.
Taschengeld
Halten Sie sich im Sinne alle an eventuell gegebene Vorgaben bezüglich der Taschengeldhöhe, um Neid und Missgunst innerhalb der Klassengemeinschaft zu vermeiden.
Ist beispielsweise ein Maximum von 5 Euro oder 10 Euro vereinbart, geben Sie Ihrem Kind lieber Kleingeld mit als einen Schein, das sicher vestaut in einem Portemonnaie (idealerweise mittels eines Karabinerhakens am Rucksack oder an der Hose zu befestigen!) statt lose in der Hosentasche seinen Platz findet.
Sonstiges
Sinnvoll kann beispielsweise eine Taschenlampe für eine eventuell geplante Nachtwanderung sein! Taschentücher im Rucksack sind immer ratsam, vielleicht auch einige Frühstücksbeutel, um gefundene Schätze schmutzsicher zwischen Regenjacke und Brotdose verstauen zu können, und weitere kleine Dinge, die HIER in unserem Artikel zum Thema „Ein Tagesausflug mit der Schulklasse“ aufgelistet sind.
Was zu Hause bleiben darf!
Handy, Tablet, Spielkonsole und anderes elektrisches Gerät. In einer Grundschulklasse wird Langeweile auch ohne solches „Spielzeug“ das geringste Problem sein!
Der mp3-Player, der sonst auf langen Autofahrten mit der Familie für Kurzweil sorgt, ist in diesem Fall vermutlich nicht nur unnötig, weil für Unterhaltung in großer Gruppe nicht zusätzlich gesorgt werden muss, sondern auch fehl am Platz, denn jegliches technische Geräte wird garantiert für Neid und Missgunst sorgen (vor allem bei denjenigen, deren Eltern sich aus guten Gründen gegen die Mitnahme ausgesprochen haben) und kann zu allem Unglück noch verloren oder kaputt gehen!
Ist das kleine Gerät bis dato dann durch viele Hände gegangen, wird es schwierig werden, einen Verursacher zu finden – und Tränen verderben unnötigerweise fröhlich angedachte Tage!