Mit dem Start in der Grundschule beginnt für Kinder ein Lebensabschnitt, der viele Veränderungen mit sich bringt, von denen die meisten mit Spannung und Vorfreude erwartet werden.
Der Ranzenkauf – ein großes Abenteuer!
Der erste Schultag – ein echter Meilenstein!
Die ersten Hausaufgaben – (noch) mit Elan und Begeisterung erledigt…
Die ersten Zahlen und Buchstaben – mit großem Ehrgeiz und ebensolcher Ehrfurcht zu Papier gebracht
… und in der Regel mit einem Bleistift, der gut in der Hand liegt.
In der Grundschule geht es für kleine Schreibanfänger mit dem Bleistift schlichtweg am schnellsten und einfachsten. Und wenn mal nicht alles so wird, wie es sollte, sind kleine Fehler mit dem Radiergummi im Handumdrehen unsichtbar gemacht.
Irgendwann – früher oder später – lernen Kinder während ihrer Grundschulzeit mit großer Wahrscheinlichkeit ein neues Schreibgerät kennen, das bei heutigen Eltern nicht unbedingt nur positive Erinnerungen an die eigene Schulzeit wecken wird.
Spontane Assoziationen vielleicht:
Ständig blaue Finger!
Verhunzte Mäppchen dank ausgelaufener Patronen!
Unangenehm kratzige Minen auf Papier!
Zu farb-arme Striche – oder alternativ dicke Kleckse!
Verlaufene oder verschmierte Schrift, wenn ein Tropfen Wasser aufs Papier fiel oder es beim Schreiben besonders hektisch zuging.
Kappen, die irgendwann nicht mehr richtig halten wollten oder unauffindbar im Klassenraum verschwunden waren!
Modelle anderer Kinder, der irgendwie immer schöner, angesagter, besser waren…
Und im schlimmsten Fall Panik vor einer Klassenarbeit, weil (mal wieder) vergessen wurde, für einen ausreichenden Tintenvorrat zu sorgen!
Die Rede ist natürlich vom Füllfederhalter!
(Wer an dieser Stelle weiter in Erinnerungen schwelgen möchte, sollte diesen Link einmal anklicken.)
Manche Eltern mögen sich da fragen: Warum überhaupt noch der Füller? Warum nicht weiter Bleistift, alternativ Kuli oder Tintenroller? Denn ganz ehrlich: Wenn man heute als Erwachsener überhaupt noch mit der Hand schreibt, dann doch kaum mit dem Füller! Jedenfalls nicht im Alltag. Vielleicht, wenn es um einen ganz besonderen Brief geht oder um eine wichtige Unterschrift. Aber Kalendereinträge, Notizen, Einkaufszettel und Unterschriften unter Klassenarbeiten der Kinder werden doch eher mit dem Kuli erledigt. Nicht unbedingt schön, aber schnell und effektiv.
Warum also der Füller?
Der Füller ist und bleibt etwas Besonderes!
Diese Aussage mag vielleicht nicht ganz objektiv sein, schwingt bei der Frage, ob man den Füller liebt oder eher ablehnt, doch auch immer eine Portion eigener Erfahrung und persönlicher Vorliebe mit.
Dennoch ist es sicherlich nicht verkehrt zu sagen: Für viele Kinder ist der erste Füller ein wahrer kleiner Schatz!
Etwas, das zuvor den bewunderten, großen Geschwistern vorbehalten war! Etwas, dessen Gebrauch man sich vielleicht durch erfolgreiches Ablegen einer „Füller-Prüfung“ oder ähnlichem zunächst redlich verdienen musste!
Haben Kinder erst mit Bleistift geschrieben, wird mit dem Füller in der Hand der Prozess des Schreibens noch einmal ganz neu und bewusst wahrgenommen. Die blaue Tinte soll besonders schön aufs Papier kommen, die Motivation dazu ist in der Regel groß und höchste Konzentration wird an den Tag gelegt, erfordert es doch Feingefühl, den Füller in der richtigen Haltung, mit dem passenden Druck übers Papier zu führen. Eine Aufgabe, die mitunter Geduld erfordert, dafür im besten Fall mit Erfolgserlebnissen und einem besonders ansehnlichen und klaren Schriftbild belohnt wird!
Auch schreibt es sich mit dem Füller mitunter gewissenhafter als zuvor mit einem Bleistift, sind Fehler im Text oder auf dem Matheblatt nicht „mal eben“ spurlos beseitigt. Positiver Effekt: Es wird nicht mehr „drauflos geschrieben“, sondern sich im Vorfeld Gedanken gemacht wird, ob „ss“ oder „ß“ , „ie“ oder „ih“ in einem Wort die richtige Wahl sind und ob es groß oder klein geschrieben wird.
Ab wann wird in der Schule mit dem Füller geschrieben?
Das wird generell sehr unterschiedlich gehandhabt und lässt sich daher pauschal nicht beantworten. Fakt ist: Ist auf der Anschaffungsliste für das erste Schuljahr kein Füller zu finden, hat es mit dem Kauf keine Eile. Es kann durchaus bis zum Beginn der zweiten Klasse und länger dauern, bis der Füller als Schreibgerät zum Einsatz kommt. Ebenso kann der Füller gar kein Muss sein, sondern beispielsweise auch durch einen Tintenroller ersetzt werden. Ein Kauf sollte daher erst getätigt werden, wenn das Thema akut wird. Keine Sorge muss man jedoch haben, dass man den „Füller-Start“ des Kindes verpasst, ebenso wenig wie in der Schule plötzlich und unvorbereitet voraus gesetzt werden wird, dass Kinder den Umgang mit dem Füller perfekt beherrschen.
Was beachten beim Füllerkauf?
Ein Füller muss „sitzen“ und „passen“, ein ausführliches Ausprobieren verschiedener Modelle seitens ist Kinds ist daher unbedingt ratsam. Große Schreibwarenhandlungen halten in der Regel eine enorme Auswahl von Füllern speziell für Kinder und Schreibanfänger bereit, die natürlich auf Herz und Nieren getestet werden können und sollten. Einige Füller werden dabei vermutlich gar nicht erst in die engere Wahl kommen, weil sie optisch nicht gefallen. Für Kinder ein ganz bedeutender Faktor, der darüber mitentscheiden wird, ob ihr Herz später für ihren Füller schlagen wird oder nicht!
Ein Blick aufs Preisschild sollte getätigt werden, bevor es um die Entscheidung zwischen weiteren potentiellen Kandidaten für die „Endausscheidung“ geht! Vielleicht verabschieden sich dadurch weitere Modelle aus der engeren Wahl. Dann stellt sich die Frage, ob die verbleibenden Füller passend fürs Kind als Rechts- oder Linkshändermodell vorrätig sind. Ist dies der Fall, geht es ans Ausprobieren. Lassen Sie Ihr Kind in aller Ruhe probieren und abwägen. Bei schonender Behandlung ist der erste Füller schließlich eine Investition für eine lange Zeit, vor allem einer, bei dem bei Bedarf später die Feder ausgetauscht werden kann, die am Anfang in einer Kinderhand großen Strapazen ausgesetzt sein kann.
Bildquelle: © bigstock.com/ v74
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