Die Nase läuft, Husten stört den erholsamen Schlaf?
Das sind sie mal wieder, die untrüglichen Anzeichen der Erkältungszeit, die typischen Begleiterscheinungen von Infektionen, wie sie besonders gerne im Winter auftreten und sich im Kindesalter mitunter die Klinke in die Hand zu geben scheinen.
In der Regel zum Glück harmlos, aber eben lästig!
Solange keine Krankheitssymptome auftreten, bei denen einen Arztbesuch unbedingt angeraten ist (beispielsweise Ohren- oder andere Schmerzen, auffälliger, hartnäckiger Husten und/oder anhaltendes und/oder hohes Fieber), lautet die Devise in der Regel: Abwarten und dem kleinen „Patienten“ die Tage, bis die Erkältung überwunden ist, so angenehm wie möglich zu gestalten!
Was man als Eltern in der Erkältungszeit – die prinzipiell das ganze Jahr über herrscht – parat haben sollte
Jeder hat bestimmt so seine „Geheimrezepte“, die einen Schnupfen erträglicher machen oder kürzer erscheinen lassen:
Bewährte, sanfte Heilmittel aus der Apotheke, der Drogerie, aus dem Teeregal oder auch etwas, das sich eigentlich immer im Haushalt finden lässt, das baldige Linderung verspricht, das das Wohlbefinden steigert oder Seelen-schmeichelnden Genuss an Tagen verspricht, an denen man dank verstopfter Nase, Abgeschlagenheit und Fröstelgefühl so „Lust auf gar nix“ hat.
Bewähren kann sich bei leichten Infekten vieles, das sogar völlig kostenfrei ist, wenn die Viren mal wieder zugeschlagen haben, zum Beispiel:
Ablenkung
Wer krank ist, dem vergeht die Zeit besonders langsam!
Auch wenn es im Alltag vielleicht nicht leicht zu organisieren ist: Machen Sie es Ihrem Kind besonders schön, nehmen Sie sich noch mehr Zeit als sonst und sorgen Sie für Kurzweil mit Vorlesen, gemeinsamen Brettspielen oder Bastelbeschäftigungen, wenn es sich zu schlapp zum Spielen und Herumtoben fühlt.
Ein kleines, neues Spielzeug oder eine Hörspielkassette im eigens angelegten „Krankheits-Notfall-Fundus“ ist dabei für alle eine schöne Abwechslung.
Bewegung (auch an der frischen Luft)
Solange das Kind nicht fiebert, solange es sich selbst fit fühlt, keinen kranken Eindruck macht und/oder sich nicht selbst ruhebedürftig zurück zieht, besteht nur aufgrund einer laufenden Nase oder leichten Hustens kein Anlass, das Bett zu hüten.
Einem Spaziergang an der frischen Luft – sofern nicht gerade eisige Temperaturen herrschen – steht ebenso etwas entgegen wie dem Spielen mit Freunden oder auch dem Kindergartenbesuch samt Bewegung im Freien.
Frische, kühle Luft wird oft als Wohltat empfunden und das Spielen lässt alle Schnupfen-Symptome gerne vergessen.
Vertrauen Sie immer auf Ihr Bauchgefühl und Ihrer Erfahrung bei der Frage, wann Drinnen-bleiben und/oder Bettruhe und/oder gar ein Arztbesuch angezeigt sind.
Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, wie sehr ihm Erkältungen zusetzen können oder wie leicht es diese „wegsteckt“, können seinen Zustand und den möglichen Krankheitsverlauf einschätzen und wissen, was ihm gut tut!
Erholsamer Schlaf
Husten kann ein echter Schlafräuber sein! Eine leicht erhöhte Position des Oberkörpers dank eines verstellbaren Lattenrosts kann dem ständigen Hustenreiz entgegen wirken.
Ebenso kann ein Luftbefeuchter bei trockener Heizungsluft für ein angenehmes Raumklima sorgen, das sich beruhigend auf gereizte Atemwege auswirkt.
Verstopften Nasen hilft ein befreiendes Nasenspray oder Nasentropfen.
Frösteln und kalte Füße erschweren erfahrungsgemäß das Einschlafen. Eine heiße, leichte Gemüsesuppe oder ein warmer Tee mit Honig wärmen am Abend von innen, warme Socken oder ein Kirschkernkissen von außen.
Ein wohltuendes, warmes Bad oder Fußbad vor dem Schlafengehen machen außerdem müde und lassen Ihr Kind hoffentlich gut in den Schlaf finden.
Hausapotheke
Erkältungen kommen und gehen, wann es ihnen passt. Und gefühlt besonders gerne an Wochenenden und Feiertagen. Um nicht weite Wege zur Notfall-Apotheke für ein Fläschchen Hustensaft fahren zu müssen, sollte die Hausapotheke immer in Bezug auf Vollständigkeit und Haltbarkeit der Arzneimittel im Blick gehalten werden.
Mögliche „Basics“, die darin zu finden sein sollten, können je nach Alter des Kindes sein:
– altersgerechte Schmerz- und Fiebermittel in Form von Zäpfchen, Saft oder Tabletten
– Hustensaft
– ein Fieberthermometer
– altersgerechtes, abschwellendes Nasenspray, wenn Meerwassernasenspray nicht ausreicht
– Halstabletten (Mindestalter für die Anwendung in der Packungsbeilage beachten!)
Inhalationsgerät
Inhalieren, beispielsweise von Kochsalzlösung, löst hartnäckigen Schleim und erleichtert so das Abhusten.
Da „klassisches“ Inhalieren über heißem Wasser für Kinder jedoch eine (zu) gefährliche Angelegenheit ist, sollte auf ein Inhalationsgerät zurück gegriffen werden.
Kirschkernkissen
Ein Kirschkernkissen ist die wohltuende und sichere Alternative zur Wärmflasche, das schnell einsatzbereit ist und dort wärmt, wo es gut tut.
Meersalz
Die unangenehme Erfahrung einer verstopften Nase hat wohl jeder schon einmal machen müssen. Erste, effiziente Hilfe kann ein Nasenspray leisten.
Meerwassernasensprays sind so günstig nicht nur in Apotheken, sondern auch in vielen Supermärkten, Drogerien und Discountern erhältlich, dass sich die eigene Herstellung kaum lohnt.
Wenn der hauseigene Vorrat jedoch keines mehr hergibt und die Läden bereits geschlossen sind, ist aber auch schnell selbst eine Lösung hergestellt, die sich zum Befeuchten der Nase eignet, sofern man über das nötige Zubehör für die Anwendung (ein kleines, ausgekochtes Glasfläschchen mit passendem Sprühaufsatz) verfügt:
Neun Gramm Meersalz (ohne weitere Zusätze) werden in einem Liter frisch gekochten Wasser gelöst. Damit die Lösung während des Abkühlens nicht durch Staub oder anderes verunreinigt wird, sollte sie in ein sauberes Gefäß gefüllt oder zumindest abgedeckt werden.
Da in der eigenen Küche nie sterile Bedingungen herrschen, sollte das Spray sicherheitshalber jeden Tag frisch zubereitet werden.
Zinksalbe oder Dexpanthenol-haltige Heilsalbe
Wo ständig Tränchen aus Schnupfen-Augen fließen, Mundwinkel spröde werden, weil oft über die Lippen geleckt wird, oder Schnupfennasen vom ständigen Putzen eine hochrote Färbung angenommen hat, braucht die Haut Pflege!
Schnelle Linderung verschaffen Dexpanthenol-haltige Salben oder Zinksalbe.
Zwiebelsäckchen
Ohrenschmerzen sind generell ein Fall für den Kinderarzt.
Als „Erste Hilfe-Maßnahme“ – beispielsweise in der Nacht – ist ein Zwiebelsäckchen der Klassiker gegen schmerzende Ohren, der angenehm wärmt und entzündungshemmend wirken soll.
So ist es im Nu einsatzbereit: Eine Zwiebel in kleine Stücke schneiden, das Ganze in beispielsweise in eine weiße, natürlich saubere Baumwollsocke stecken und bei geringer Hitze kurz auf angenehme Temperatur erwärmen. Das Säckchen wird lose aufs Ohr gelegt, nachdem die Wärme sich gleichmäßig verteilt hat und die Temperatur als angenehm empfunden wird, und bei Bedarf wieder aufgewärmt.
Weitere Hausmittel gegen speziellere Beschwerden wie Husten, Fieber oder Halsweh finden sich in schier unendlicher Fülle im Internet und in Elternratgebern.
Ob deren Anwendung sinnvoll ist, bei dieser Frage sollte Ihr bester und erster Ansprechpartner Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin sein, die über einen großen Erfahrungsschatz besitzen, was sich in der Praxis tatsächlich bewährt und gefahrlos angewendet werden kann!
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