Wer im Winter aus der Kälte heimkommt, verspürt oft den dringenden Wunsch, sich erst einmal richtig aufzuwärmen, innerlich wie äußerlich.
Eine Wohltat ist es dann, kalte Finger über dem warmen Heizkörper wieder auf angenehme Temperatur zu bringen oder sich gleich vor den Kamin zu kuscheln.
Von innen wärmen heißer Tee oder Kakao Leib und Seele. Und auf dem Esstisch sind die herzhaften Klassiker der Winterküche an solchen Tagen ein Hochgenuss, der sein Übriges für das Wohlbefinden tut.
Besonders beliebt im Winter: Speisen aus dem Backofen – ob süß oder herzhaft – die schon während der Zubereitung herrlichen Duft verbreiten, während der Ofen angenehme Wärme ausströmt.
Schnell und unkompliziert zubereitet sind viele Speisen aus dem Backofen (außer Pizza und Pommes…), die bei Kindern erfahrungsgemäß gut ankommen.
Zum Beispiel die folgenden drei einfachen Familien-Gerichte, die wenig kosten und Winterfrösteln nach langen Rodelpartien und Schneemannbauen zuverlässig vertreiben:
1 Nudelauflauf
So schnell, so einfach, so lecker:
Nudeln in ausreichender Menge passend zur Größe des Familienhungers und der vorhandenen Auflaufform vorkochen und währenddessen in einer großen Pfanne eine Tomatensauce „al gusto“ zubereiten, beispielsweise aus ein bis zwei angedünsteten Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenmark, Wasser, Salz, frischem Pfeffer, italienischen Kräutern und Tomatenketchup.
Wer es cremiger mag, ersetzt einen Teil des Wassers durch Milch, Sahne oder Crème fraîche.
Einen intensiveren Geschmack erhält die Sauce durch Zugabe von Gemüsebrühe statt reinen Wassers.
Die fast bissfest gegarten Nudeln frisch abgeschüttet in die gefettete Auflaufform geben, die Sauce darüber verteilen sowie einige Scheiben Käse, die der Kühlschrank hergibt, beispielsweise Gouda oder Emmentaler.
Anschließend heißt es: „Ab in den Ofen damit!“, bis nach kurzer Zeit der Käse schön verlaufen und ein wenig kross gebräunt ist.
Dadurch, dass alle Zutaten schon heiß in den Ofen kommen, geht es besonders schnell. Und dank der vorgekochten Nudeln besteht nicht die Gefahr, dass sie noch arg al dente sind, wenn der Auflauf servierfertig zu sein scheint.
2 Toast „Hawaii“
Beim Gedanken an diesen – etwas aus der Mode geratenen? – Klassiker werden bei vielen gewiss Erinnerungen an Partys im Elternhaus oder Kindergeburtstage geweckt!
Was früher schon gut war, ist es heute natürlich immer noch! Und die meisten Zutaten lassen sich üblicherweise ohnehin in Speisekammer oder Kühlschrank finden.
Man nehme pro Portion eine leicht im Toaster angeröstete Toastscheibe, belege diese mit einer Scheibe gekochtem Schinken, einer Scheibe Ananas und Käse, der gut und schnell im warmen Ofen (etwa auf 175°C vorgeheizt) verläuft.
Optisches Highlight: Die Cocktailkirsche in der Mitte der Ananasscheibe, an deren Fehlen der Genuss – ein gelungener Mix aus alt bewährtem Schinkenbrot und einem Hauch Exotik – jedoch gewiss nicht scheitern wird.
Kommen die Kinder auf den Geschmack, ist Nachschub an dieser kultigen Köstlichkeit schnell produziert!
3 Pfannkuchen mal anders
Viele Kinder lieben Pfannkuchen! Eltern manchmal weniger.
Abgesehen davon, dass der Mix aus Ei, Milch und Mehl – zum Servieren gerne obendrein versüßt mit Schokocreme, Zimt und Zucker oder Apfelmus – nicht unbedingt das ist, was man sich unter einem vollwertigen Mittagessen vorstellt.
Zudem hat die Pfannkuchen-Großproduktion am eigenen Herd einen entscheidenden Nachteil: Der typische Geruch erinnert im Haus noch stunden- bis tagelang an die heißbegehrte Süßspeise.
Vitaminreicher werden Pfannkuchen zwar nicht, wenn man sie mal anders – nämlich im Backofen – zubereitet, aber immerhin kommen sie ohne das Fett für die Pfanne aus und der typische Küchenduft hält sich deutlich in Grenzen:
Für ein großes Backblech wird der Pfannkuchenteig wie gewohnt zubereitet (beispielsweise aus 4 Eiern, 270 Gramm Mehl, 350 Millilitern Milch, einem Schuss Mineralwasser, einer Prise Salz, einem Esslöffel Zucker und etwas Backpulver), auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben und vor dem Backen im Ofen bei 170°C nach Wunsch mit Apfelscheiben oder Kirschen belegt.
Wer mag, streut vor dem Backen noch etwas Zimt und Zucker drüber.
Sehr lecker schmecken diese „Kuchen“ noch heiß mit Vanillesauce serviert.
Was sonst noch üblicherweise in der Pfanne brutzelt:
Backofenpommes? Klar, die kommen in den Backofen. Kroketten auch.
Vieles andere kann man ebenso im Backofen zubereiten, ohne zusätzliches Fett, mit viel weniger Aufwand, weil der Bratvorgang in der Pfanne nicht kontrolliert und das Zubereitete nicht gewendet werden muss!
Rösti-Ecken zum Beispiel, Fischstäbchen oder panierte Schnitzel aus der Tiefkühlabteilung werden auf Backpapier im Backofen mühelos verzehrfertig.
Auch die im Handel erhältlichen, tiefgefrorenen Bratwürste, frisches, unpaniertes Geflügel-Filet, gekaufte oder selbst zubereitete Frikadellen, Reibekuchenteig oder die für Kindergeburtstage beliebten „Hamburger-Klopse“ lassen sich in großer Anzahl unkompliziert im Backofen zubereiten – sofern einem persönlich das Fett und die typischen Röst-Aromen aus der Pfanne später am Geschmack nicht fehlen!