Woran denken Sie zuerst beim Stichwort „Kinder im Auto sicher unterwegs“?
Vermutlich ans Anschnallen? Und den altersgerechten Kindersitz?
Schon bevor es soweit ist, dass das Baby in der Babyschale transportiert oder das Kleinkind im Kindersitz mitgenommen wird, sollte man einiges für die Sicherheit des Nachwuchs und natürlich auch die eigene beherzigen.
Und selbstredend auch danach immer…:
1.) Schutz für das Ungeborene
Selbst wenn die Schwangerschaft sich bereits dem Ende zuneigt und der Bauch langsam, aber sicher zu sperrig zum Autofahren erscheint, lässt es sich nicht immer vermeiden, sich als werdende Mutter selbst hinters Steuer setzen zu müssen.
Anschnallen ist auch dann generell weiterhin Pfliht.
Achten Sie dabei darauf, dass der waagerecht führende Gurt des Dreipunktgurtes möglichst tief unter dem Babybauch herführt anstatt quer darüber.
Ansonsten gilt: Auf langen Fahrten idealerweise anderen das Steuer überlassen und Zeit für gelegentliche Pausen einplanen, um nach längerem Sitzen etwas Bewegung zu bekommen.
Und: Führen Sie immer – auch auf kurzen Fahrten – den Mutterpass bei sich.
Im Falle eines Unfalls gibt dieser behandelnden Ersthelfern, Rettungsdienst und Ärzten einen umfassenden Überblick über den bisherigen Verlauf der Schwangerschaft.
2.) Türen und Fenster
Elektrische Fensterheber sind eine praktische Angelegenheit. Sie können jedoch Gefahr speziell für Kinder bedeuten, wenn bei Widerstand – beispielsweise durch aus dem Fenster heraus gestreckte Arme und Finger – die Scheibe nicht stoppt oder sich wieder öffnet.
Überprüfen Sie daher den Einklemmschutz an Ihrem Auto.
Generell ist zu überlegen, ob es Kindern überhaupt erlaubt sein sollte, die Fenster während der Fahrt zu öffnen. Gerade bei mehreren Kindern an Bord werden die Fensterheber schnell zum beliebten Spielzeug gegen Langeweile, führen nicht selten zu Streitigkeiten und für fahrende Eltern kann dies nicht nur strapazierte Nerven, sondern auch unerwünschte Ablenkung vom Verkehrsgeschehen bedeuten.
Machen Sie sich mit den Möglichkeiten der Sicherung der Türen Ihres Autos vertraut.
Die klassische „Kindersicherung“ verhindert, dass Kinder die Türen von innen öffnen können.
Dies ist nicht nur in Bezug auf die Sicherheit des Kindes wichtig, sondern bringt auch durchaus praktische Aspekte mit sich: In engen Parklücken oder Garagen sinkt die Gefahr, dass eine von innen schwungvoll geöffnete Tür Schäden am eigenen Fahrzeug und anderen Autos hinterlässt; am Straßenrand könnte die vorschnell geöffnete Tür übersehene Passanten treffen und eine gar ernste Gefährdung für von hinten nahende Radfahrer bedeuten!
Haben Sie sich für die Nutzung der Kindersicherung entschieden, seien Sie anderen Mitfahrern gegenüber diesbezüglich selbstbewusst! Nehmen Sie in Kauf, dass Sie selbst hin und wieder aussteigen müssen, um auch mitgenommene Erwachsene aus Ihrem Auto zu lassen.
Zu groß ist ansonsten die Gefahr, das Wieder-Aktivieren einer für eine Fahrt ausgeschalteten Kindersicherung schlichtweg zu vergessen.
Trotz aller technischen Möglichkeiten: Das A und O für die Sicherheit aller Fahrzeuginsassen ist und bleibt jedoch, mit Nachdrücklichkeit so früh wie möglich die geltenden Regeln im Auto zu erklären und auf deren Einhaltung zu pochen: So wie nicht am Gurtschloss des Kindersitzes gespielt werden darf, sind die Griffe von Autotüren und sämtliche andere Schalter und Hebel tabu und das Aussteigen aus dem Fahrzeug erfolgt immer nur nach elterlicher Ansage!
Schließlich kann und wird es vorkommen, dass das eigene Kind in anderen Autos mitgenommen wird, deren Türen vielleicht nicht ebenso gesichert sind.
3.) Vorsicht beim Aussteigen!
Lassen Sie Kinder immer an der Seite aussteigen, die dem fließenden Verkehr abgewandt ist, beziehungsweise die beispielsweise auf Parkplätzen jeweils sicherer erscheint.
Nehmen Sie kleine Umwege und Fußwege in Kauf, wenn es dem sicheren Aussteigen dienlich ist.
Gerade in der dunklen Jahreszeit, aber auch in sommerlichen Spätabendstunden ist zudem das Tragen heller Kleidung oder einer mitgeführten Warnweste auf viel befahrenen, unübersichtlichen Parkplätzen, an Raststätten und wenig beleuchteten Straßen sinnvoll.
4.) Kindersitz
Beachten Sie vor dem Kauf eines Kindersitzes die Angaben, für welche Gewichtsklasse der Sitz verwendet werden darf, und überprüfen Sie speziell ältere Modelle dahingehend, ob diese noch gängigen Normen genügen.
Einen ausführlichen Artikel zum Thema Kindersitze gab es kürzlich HIER in diesem Blog.
Weiterführend finden Eltern auf den Seiten der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. mehr zum Thema „Kindersitz: Häufig gestellte Fragen“.
Lesenswert auch: Das dort unten auf der Seite zu findende, 6-seitige „Wissensblatt #4 – Kindersitze“ (PDF).
5.) Langweile sollte nicht sein!
Langweile ist ein sehr schlechter und leider ebenso häufiger Begleiter vor allem auf langen Fahrten oder im Stau.
Zur Sicherheit für Kinder im Auto gehört auch, dass Eltern am Steuer sitzen, die sich ganz und gar auf Straßenverhältnisse und andere Verkehrsteilnehmer konzentrieren können.
Die Auswirkungen auftretender Langeweile – Zoff unter Geschwistern, das Ausprobieren von allen möglichen Hebeln und Knöpfchen, das Erkunden von „Geheimfächern“ rund um den eigenen Sitzplatz, das rhythmische Treten und Trommeln an den Sitz vor einem – sind dem nicht förderlich.
Um entspannt und sicher ans Ziel zu gelangen, sollten daher immer einige altersgerechte Garanten gegen Langweile (Buch, DVD-Player, MP3-Player, Spielkonsole o.ä.) an Bord sein sowie einige Ideen für kurzweilige, seit Generationen bewährte Spiele, für die es keinerlei Materials bedarf.
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