Eigentlich sollte einem die Aussicht auf baldiges Mutterglück süße Träume bescheren.
Das gute Gefühl, dass das Baby im Bauch sicher aufgehoben und rundum versorgt heran wächst, einen bestens schlafen lassen.
De facto gibt während einer Schwangerschaft jedoch vieles, das einem den so wichtigen Schlaf rauben oder zumindest die Erholung in der Nacht gründlich verhageln kann:
– Übelkeit und Sodbrennen beispielsweise
– Probleme, mit größer werdendem Bauch die richtige Schlafposition zu finden
– Vor allem im Sommer: Hitze im Schlafzimmer und damit verbunden unangenehm schwere Beine
– Typische unerfreuliche Begleiterscheinungen der Schwangerschaft wie Wadenkrämpfe oder Rückenschmerzen
– Sorgen ums Kind und Zukunftsängste, die einen keinen Schlaf finden lassen, oder böse Träume
Oder auch: Eher „banale“ Gründe wie die Tatsache, dass das Kind nachts besonders lebhaft ist und/oder auf die Blase drückt, mit denen man sich wohl oder übel arrangieren muss.
Und das alles in dem Wissen, dass guter Schlaf während der Schwangerschaft noch möglich wäre, im Gegensatz zu der kommenden Zeit nach der Geburt, in der Baby erst einmal die Nacht zum Tag machen oder zumindest mehrmals zwischen Abend und Morgen lautstark Milch-Nachschub einfordern wird!
Wege aus der Schlaflosigkeit
Nicht alle Ursachen schlafloser Nächte lassen sich aus der Welt räumen.
Auch mit bester Vorbereitung auf die nächtlichen Stunden wird nicht jede Nacht in der Schwangerschaft pure Erholung bedeuten.
Dank folgender Tipps und Tricks können Sie aber vielleicht ein wenig entspannter in den neuen Tag starten:
– Gegen Übelkeit und Sodbrennen
Übelkeit lässt sich – vor allem in den ersten Wochen der Schwangerschaft – nicht immer vermeiden, Sodbrennen hingegen manchmal gut umgehen.
Achten Sie darauf, was Ihnen gut tut – und was nicht.
In der Schwangerschaft kann es ganz plötzlich sein, dass Lebensmittel, die sonst immer ihren festen Platz auf dem persönlichen Speiseplan hatten – Schwarzer Tee oder Kaffee beispielsweise, scharf gewürzte Gerichte, kohlensäurehaltige Getränke, Fettiges wie Gebäck oder Schokolade –, nicht mehr gut vertragen werden.
Notieren Sie sich, was Sie gegessen haben, wenn Sie akut unter Sodbrennen leiden, um die Auslöser heraus zu finden und diese bis nach der Geburt meiden zu können.
Tee (Pfefferminz, Kamille, Fenchel, Kümmel, Anis) kann den Magen beruhigen, Hausmittel wie ein Glas Milch Entlastung bringen, das Zerkauen von Mandeln oder Haselnüssen Linderung verschaffen.
Oft sind auch die Umstände, unter denen gegessen wird, förderlich für Unwohlsein:
Essen Sie nicht hektisch und im Stehen, auch wenn Sie in Eile sind.
Verschieben Sie die Mahlzeit nach hinten, wenn Sie irgendetwas wütend gemacht hat oder Ihnen schlechte Nachrichten sprichwörtlich auf den Magen geschlagen sind.
Zwingen Sie sich nicht zum Essen, wenn Sie eigentlich weder Hunger noch Appetit verspüren, und verzichten Sie besser auf allzu spätes Essen kurz vor dem Schlafengehen, selbst wenn der Heißhunger Sie packt!
Überfordern Sie Ihren Magen nicht mit großen Portionen. Schwanger zu sein bedeutet nicht, für Zwei essen zu müssen.
Stellt sich dennoch keine Linderung ein, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Hebamme, bevor der Leidensdruck (vielleicht unnötig!) groß wird.
Nehmen Sie jedoch keine Medikamente in der Schwangerschaft ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein!
– Die richtige Schlafposition finden
Auf Bauchschläferinnen und Rückenschläferinnen kommen mit fortschreitendem Verlauf der Schwangerschaft notgedrungen Veränderungen des üblichen Schlafverhaltens zu. Der Babybauch macht es erforderlich, mehr oder weniger auf der Seite zu schlafen.
Um dabei eine angenehme Position zu finden, heißt es mitunter, erfinderisch zu sein und sich mit reichlich Material zum perfekten Drapieren einzudecken: Das Stillkissen kann dabei erstmals gute Dienste leisten, ebenso wie kleine Kissen, aufgerollte Decken etc. .
– Sommerhitze und Schweregefühl in den Beinen
Schwüle Sommernächte können per se anstrengend und belastend sein. Im schwangeren Zustand werden sie schnell zur wahren Qual.
Halten Sie Schlafräume tagsüber dunkel und kühl und setzen Sie vorm Schlafengehen auf alles, das Leichtigkeit, Luftigkeit und Erfrischung verspricht: Stecken Sie kleine Kissen in den Stunden vorm Schlafengehen in den Kühlschrank oder in die Kühltruhe, so werden Sie zu angenehmen Kältespendern in den Abendstunden.
Bringen Sie Fliegengitter an, damit sie nachts bei weit geöffneten Fenstern schlafen können, ohne juckende Andenken von heimsuchenden Mücken davon zu tragen.
Gehen Sie im Sommer häufig schwimmen. Die Bewegung im kühlen Wasser ist eine Wohltat, die darüber hinaus schweren Beinen entgegen wirkt.
Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, stecken Sie die Beine in ein Planschbecken, in einen Eimer mit kaltem Wasser oder lassen Sie dieses frisch aus dem Gartenschlauch knie-abwärts über Ihre (hochgelegten) Beine laufen.
Nehmen Sie vorm Schlafengehen eine erfrischende Dusche ohne viel anschließendes Abtrocknen. Auch feuchte Haare können in der Nacht angenehm kühlend wirken.
Auch wenn es auf den ersten Blick kontraproduktiv erscheint, die nackte Haut in sommerlicher Wärme zusätzlich zu verhüllen: Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme, ob das Tragen von Kompressionsstrümpfen angeraten ist, wenn Sie unter schweren, geschwollenen oder gar schmerzenden Beinen leiden.
Diese können ungeahnte, wunderbare Erleichterung verschaffen, die den zusätzlich wärmenden Effekt der Strümpfe wett macht.
– Körperliche Begleiterscheinungen der Schwangerschaft wie Wadenkrämpfe oder Rückenschmerzen
Erste Ansprechpartner für alle körperlichen Beschwerden in der Schwangerschaft sollten Arzt und/oder Hebamme sein! Sie kennen typische Schwangerschaftsleiden samt deren Ursachen am besten und können gezielt raten, wenn beispielsweise Mineralstoffmangel oder ein eingeklemmter Nerv als mögliche Ursachen für Krämpfe und Schmerzen in Frage kommen.
Vorbeugen kann man diesen typischen Schwangerschaftsbeschwerden jedoch oft bereits mit einfachen Mitteln: Vermeiden Sie langes Stehen oder Sitzen, setzen Sie statt dessen auf regelmäßige, leichte und abwechslungsreiche Bewegung zum Beispiel bei Spaziergängen, beim Schwimmen, Yoga, Radfahren, Walking oder bei der (Wasser)Gymnastik.
Massagen sind ja immer eine Wohltat und das gilt natürlich auch in der Schwangerschaft.
Und: Auch wenn Sie Ihre Highheels lieben, wählen Sie die Absatzhöhe Ihrer Schuhe während der Schwangerschaft (deutlich) geringer. Den ohnehin während der Schwangerschaft belasteten Füßen, den Waden und dem Rücken zuliebe und ebenso in Hinblick auf Ihre Sicherheit und die Ihres Babys.
– Sorgen ums Kind und Zukunftsängste, die einen keinen Schlaf finden lassen, oder böse Träume
Unsicherheit und Ängste gehören vielleicht ein Stück weit zu jeder Schwangerschaft dazu, schließlich krempelt das erste Baby das ganze Leben um und das bedeutet naturgemäß Unsicherheit vor dem Neuen, das damit einhergehen mag.
Einige Unsicherheiten und Unklarheiten lassen sich aus dem Weg räumen.
Nutzen Sie beispielsweise die Möglichkeit einer Klinikführung, um sich mit den Räumlichkeiten Ihrer Geburtsklinik vertraut zu machen und alle Fragen zu stellen, die Ihnen auf der Seele brennen.
Lesen Sie hingegen nicht allzu viel im Internet! Ausführliche Geburtsberichte in Foren können sehr rührend und ermunternd sein, manche Erzählungen über plötzliche Kreißsaal-Notfälle, bedrohliche Beinahe-Katastrophen und stundenlanges Leiden in den Wehen muss man sich jedoch nicht antun!
Haben Sie die Sorge, dass Ihr „neues“ Leben mit Baby so ganz anders sein wird als das, das man bisher lebte, kannte und liebte, schauen Sie nach vorn: Suchen Sie im Internet nach Angeboten für Mutter und Kind in Ihrer Stadt, freuen Sie sich neue Erfahrungen und das, was da kommen mag!
Schreiben Sie Ihre Gedanken auf, auch wenn Tagebücher nie Ihr Ding waren!
So ein Tagebuch der eigenen Schwangerschaft hilft nicht nur, die eigenen Gedanken zu sortieren und negative durch das Schreiben quasi aus dem Kopf zu verbannen, indem man sie auf dem Papier „ablegt“.
Es führt Ihnen im weiteren Verlauf der Schwangerschaft auch eindrucksvoll vor Augen, wie viel des Weges bereits hinter Ihnen liegt, wie viel Sie schon geschafft und bravourös gemeistert haben, und wie wenig Zeit im Verhältnis dazu nur noch bis zur Geburt verbleibt! Das kann ungemein aufbauen wirken, wenn die letzten Tage und Wochen sich ziehen wie Kaugummi.
Und für den Rest des Lebens ist es natürlich ein wunderbares Erinnerungsstück an eine ganz besondere Zeit.
Zu guter Letzt: Bevor Sich sich die ganze Nacht hin und her wälzen und nicht in den Schlaf finden, nutzen Sie die ruhelos Zeit für etwas Sinnvolles!
Sei es, an der Babydecke weiter zu stricken oder eine ganze Kollektion Ringelsocken für den Nachwuchs anzufertigen, im Nestbautrieb den Kühlschrank auszuwaschen oder ganz genüsslich auf dem Sofa die verpassten letzten Folgen der Lieblingsserie anzuschauen.
Manchmal sind diese nächtlichen Momente, in denen alles um einen herum so still ist, auch die einzige Zeit im Alltag, in der man in aller Ruhe die ungeteilte Aufmerksamkeit dem Baby im Bauch schenken kann!
Erleben und gestalten Sie diese magischen Momente ganz bewusst, sprechen Sie mit Ihrem Kind, streicheln Sie den runden Bauch, setzen Sie sich ins (fast) fertig eingerichtete Babyzimmer, lassen Sie die Gedanken schweifen und genießen diese Augenblicke anstatt über fehlenden Schlaf zu hadern.
Dieser lässt sich vielleicht zu anderer Zeit nachholen!
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