Wie schön, wenn dicke Schneeflocken sanft vom Himmel rieseln und die Welt mit einer makellosen, scheinbar blitzsauberen, weißen Decke überziehen.
Und wie unschön hingegen das, was häufig dank ausgebrachtem Streusalz auf den Straßen und/oder Tauwetter nach kürzester Zeit davon noch übrig ist: Graue, mehr oder weniger gefrorene Matschklumpen an Gehweg- und Straßenrändern, gepaart mit Splitt und anderem Streugut, das Wege zwar sicher begehbar macht, sich gerne jedoch auch unter Schuhsohlen festsetzt und von da aus überall mit hin wandert. Ins Haus oder ins Auto beispielsweise.
Zieht man im Eingangsbereich seiner Wohnung dann kurzerhand die Schuhe aus, stellt diese auf eine Wanne zum Abtropfen und schwingt hin und wieder den Wischmopp über Fliesen oder Parkett, wird man diesen unschönen Nebenwirkungen des Winters schnell Herr.
Im Auto stellt sich die Situation schon anders und komplizierter da, wenn die auftauende Brühe auf Poster und Teppich gerät und unschöne Spuren hinterlässt, die nur aufwändig wieder zu entfernen sind.
Vor allem jene von dicken Kinderwinterstiefeln mit ordentlich profilierten Sohlen, die zuvor jeden Schneehaufen „mitgenommen“ haben.
Nun muss das Familienauto vielleicht nicht stets tipptopp daher kommen und dies lässt sich vor allem bei mehreren und noch kleinen Kinder üblicherweise auch kaum bewerkstelligen.
Einige einfache Regeln, einige kleine Helfer an Bord und einige Gewohnheiten tragen jedoch dazu bei, dass das „Großreinemachen“ im Auto seltener angegangen werden muss und weniger aufwändig ausfallen kann:
1.) Schnee stets abklopfen oder abbürsten
Bevor ins Auto eingestiegen wird, wird grober Schnee von Schuhen und Kleidung, aber auch vom Schlitten oder dem Kinderwagen bestmöglich entfernt.
Für die Schuhsohlen reicht manchmal bereits beherztes Auf- und Abspringen an einer schneefreien Stelle – eine schöne sportliche Herausforderung für Kinder!
Für Schlitten, Kinderwagen oder hartnäckige Eiskrusten an Schuhen empfiehlt es sich, einen kleinen Besen oder eine robuste Schuhbürste speziell für diesen Zweck griffbereit im Fußraum vor dem Beifahrersitz oder im Kofferraum mitzuführen.
2.) Nasses in den Kofferraum
Manchmal nützt alles Hüpfen, Bürsten und Klopfen nichts. Wenn Kinder voller Leidenschaft im Schnee getobt haben, sitzt der Schnee einfach überall oder hat im ungünstigen Fall bereits begonnen, Kleidung, Jacken und Schneehose zu durchnässen.
Am besten dann: Raus aus den feuchten Sachen und ab damit in eine Wanne im Kofferraum, in der sich Tauwasser und Schmutz von Schneestiefeln und Kleidung sammeln kann.
Eine alte Babybadewanne aus Kunststoff kann beispielsweise diesen Zweck erfüllen.
Damit bei der anschließenden Fahrt niemand frieren muss, bis der Motor warm gelaufen ist: Einige Decken, vielleicht sogar trockene Socken sollten sich während der Winterzeit immer im Auto befinden.
Schließlich kann es immer mal zu einem unvorhergesehen, langen Stau, einem Unfall oder einer Panne kommen.
Der Sicherheit zuliebe ist es übrigens auch ansonsten ratsam, Kinder nicht in dicker Jacke im Kindersitz anzugurten!
3.) Kunst an beschlagenen Scheiben?
Ganz ehrlich: Wer hat noch nie eine beschlagene Scheibe als Einladung betrachtet, mit dem Finger etwas Gemaltes oder Geschriebenes darauf zu hinterlassen?
Gerade im Winter und in der Dunkelheit bieten feuchte Fensterscheiben perfekte „Leinwände“ für die mehr oder weniger künstlerische Entfaltung.
Ob dies im eigenen Auto erlaubt ist, sollte mit den eigenen Kindern geklärt sein, schließlich verschwinden solche an sich kurzlebigen Kritzeleien anschließend häufig nicht spurlos.
Stattdessen muss hin und wieder zu Glasreiniger und Lappen gegriffen werden, um auch verbliebene fettige „Fingerpatscher“ und andere Spuren von oft nun mal nicht porentief reinen Kinderfingern restlos zu entfernen. Sicherlich nicht dramatisch, aber eben Zeit kostend, die man sicherlich schöner und sinnvoller mit der Familie verbringen kann.
Daher: Kinder sollten wissen, wenn sie bei Freunden mitfahren, dass womöglich nicht alle anderen Eltern Malereien in ihren Autos ebenfalls gutheißen … .
4.) Eine kleine Mülltüte immer an Bord
Auf dem Weg von der Weihnachtsfeier nach Hause wird noch schnell der Muffin verspeist? Und häufig laufen eben im Winter die Nasen.
Damit krümelige, fettige Kuchenpapierchen und benutzte Taschentücher sich nicht irgendwo im Auto sammeln, ist ein kleines Müllbehältnis im Grunde immer, im Winter aber besonders sinnvoll, da nach Fahrten in der Dunkelheit solche Hinterlassenschaften im Auto bei eher schummeriger Beleuchtung nur schwerlich aufzuspüren sind und sich in Folge dessen gerne ansammeln.
5.) So hinterlassen Winterstiefel keine Spuren
Nicht für jede kurze Fahrt lohnt es sich natürlich, das Kind von seinen dicken Winterschuhen zu befreien.
Regelmäßig gereinigte Schmutzfangmatten aus Gummi können schon viel Schmutz und Tauwasser aufnehmen. Empfindliche Stoffe hingegen sollten extra geschützt werden, beispielsweise mit einem kurzerhand unter den Füßen ausgebreiteten Müllsack, der anschließend mitgenommen und entsorgt wird.
Nicht immer lässt es sich selbstredend vermeiden, dass Kinder mit ihren Schuhen die Vordersitze berühren. Im Handel erhältliche, leicht zu reinigende Schoner für Rückenlehnen verhindern jedoch, dass diese dabei schmutzig werden oder gar Schaden nehmen, und bieten mitunter sogar Platz für Bücher, Spielzeuge und anderes, das der Langeweile effektiv entgegenwirkt.
6.) Öfter mal zum Staubsauger greifen
Auch wenn es bei Minustemperaturen kein pures Vergnügen ist, das Auto von innen zu reinigen: Je öfter grober Schmutz entfernt wird, desto weniger verteilt er sich in alle Ritzen. Letztes hinein getragenes Herbstlaub sollte zum Beispiel stets entfernt werden, bevor die Blätter trocknen und zerfallen. Splitt und Sand ebenso regelmäßig.
Saugen Sie das Wageninnere jedoch nur, wenn der Schmutz im Auto wirklich trocken ist. Ansonsten verteilen sich beispielsweise noch feuchter Matsch oder Schokokrümel auf klammen Polstern erst recht und hinterlassen Flecken, die womöglich ungleich schwieriger zu entfernen sind.
Da sich das gründliche Lüften im Frühjahr bei höheren Temperaturen besser bewerkstelligen lässt, die Arbeitsbedingungen und Lichtverhältnisse insgesamt angenehmer sind und feuchte Sitze in der Wärme schneller trocknen, sollte man die feuchte Reinigungen beispielsweise von Sitzpolstern jedoch besser auf den Frühling vertagen.
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