So immer wieder überraschend und beinahe unvorstellbar klein ist ein Baby, wenn es auf die Welt kommt. Alles an ihm ist so zart und winzig: Die Händchen und Füßchen und erst recht die kleinen Finger und Zehen, die dazu gehören.
Noch kleiner, dabei oft aber umso verletzungsträchtiger: Die Fingernägel!
Viele Babys, vor allem die, die etwas „spät dran sind“, kommen bereits mit recht langen Nägeln auf die Welt, die nicht nur manche Mama unangenehm – beispielsweise beim Stillen – zu spüren bekommt, sondern mit denen das Baby sich auch selbst Verletzungen zufügen kann, die dann gerne als Kratzer im Gesicht unübersehbar sind.
Aber darf man dann zur Nagelschere greifen? Wo es doch sooft heißt, dass Babys in den ersten Lebenswochen die Nägel nicht geschnitten werden sollen?
Warum Babys Nägel in den ersten Wochen nicht geschnitten werden sollen
Der einfachste Grund: Es ist nicht nötig! Wenn die Nägel kurz sind, nicht stören und keine „Gefahr“ von ihnen ausgeht, besteht schlichtweg kein Anlass, sie in Form zu bringen.
Schaut man sich die kleinen Fingernägel an, sieht man, dass sie sich deutlich von denen von älteren Kindern oder Erwachsenen unterscheiden. Sie sind sehr weich, sehr dünn und oft lässt sich gar nicht so genau sagen, wo der Nagel überhaupt aufhört, weil die Nagelhaut den Nagel anfangs noch überzieht.
Schneidet man trotzdem, ist dadurch einfach eine Verletzungsgefahr gegeben, der man dem Baby natürlich nicht unnötig aussetzen sollte.
Aber was tun, wenn Baby sich kratzt?
Manche Babys fügen sich mit den Nägeln selbst unschöne Kratzer und damit natürlich auch immer potentiell entzündungsgefährdete Hautverletzungen zu.
Um dies zu verhindern, bietet es sich für die ersten Wochen an, die kleinen Finger kurzerhand in passende Handschuhe zu stecken. Sind keine solchen vorhanden, erfüllen auch Babysöckchen mit langem Schaft diesen Zweck.
Hat man so die erste Zeit überbrückt, ohne zur Schere zu greifen, hat sich das „Problem“ vielleicht auch schon von allein erledigt. Die noch sehr dünnen, weichen Spitzen der Nägel reißen häufig ein und lösen sich dabei manchmal sogar von selbst ab.
Wenn der Nagel dann kräftiger nachwächst und das Baby schon einige Wochen auf der Welt ist, ist die Babypflege bereits zur Routine geworden, Mamas und Papas sind viel ruhiger und selbstbewusster im Umgang mit ihrem kleinen Schatz und das Schneiden der Nägel vermutlich schon gar keine große Sache mehr.
Der süße Nachwuchs schlummert nach wie vor wahrscheinlich noch sehr viel und in aller Ruhe lassen sich dabei die Nägel mit einer abgerundeten speziellen Babynagelschere kürzen.
Wer Angst hat, das Baby dabei womöglich in die kleinen Finger zu schneiden, wenn es eine unerwartete Bewegung macht, greift zu einer (Baby)Nagelfeile, um die Nägel sicher, „wohldosiert“ und präzise in Form zu bringen.
Wann und wie oft sollten Babys Nägel geschnitten werden?
Ideal ist natürlich ein Zeitpunkt, zu dem das Baby tief und fest schläft, denn festgehalten zu werden mögen viele Babys aus Prinzip nicht und ein strampelndes, auf dem Rücken liegendes Baby – auf dem Schoß von Mama oder Papa sitzen kann es ja mit einigen Wochen auch noch nicht – mit nur einer freien Hand zu „bändigen“, ist nun wahrlich kein Leichtes!
Wachsen die Nägel erst einmal, legen sie dabei mitunter beachtliches Tempo vor. Ein bis zweimal pro Woche ist die Prozedur des Nägelkürzens dann nötig und lässt sich dabei wunderbar mit einem abendlichen Bad verbinden.
Frisch aus dem warmen Wasser sind die Nägel schön weich, das Baby hoffentlich zufrieden und im besten Fall so schläfrig, dass ihm das bisschen Nägelschneiden egal ist.
Schneiden Sie die Fingernägel dabei immer in einer leicht runden Form der Fingerkuppe entsprechend, Fußnägel, die seltener geschnitten werden müssen, hingegen gerade, damit diese an den Seiten nicht einwachsen.
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