„Jetzt mach das Ding doch mal aus!“, „Beim Essen kommt das Smartphone weg!“, „Schau, wo du hinläufst, und nicht aufs Display!“, „Erst die Hausaufgaben, dann spielen!“.
Es ist ohne Frage ungemein praktisch, dass schon jüngere Kinder dank Smartphone unterwegs immer erreichbar sind. Es ist gut, dass sie ganz selbstverständlich umgeben von Technologien groß werden, die sich im fortgeschrittenen Alter mitunter viel mühsamer aneignen lassen. Und es ist wunderbar, dass der Jugend dank Smartphone die Welt offen steht, dass jegliches Wissen jederzeit für sie abrufbar und im wahrsten Sinne grenzenlose Kommunikation mit Gleichaltrigen möglich ist.
Und trotz allem:
Manchmal nervt das kleine Ding einfach nur, ohne das manch ein Kind keinen Schritt tut und das für viele Jugendliche gefühlt so unverzichtbar zum Leben gehört wie die Luft zum Atmen! Es mag als sehr anstrengend empfunden werden, dass man als Eltern stets am Puls der Zeit bleiben muss, um Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg durch den Internet-Dschungel begleiten und vor potentiellen Gefahren warnen und schützen zu können, obwohl man selbst vielleicht wunderbar ohne Smartphone auskäme. Und wenn ein gutes Gespräch, ein geselliges Spiel oder eine andere gemeinsame Aktivität mal wieder durch eine „unglaublich wichtige“ Nachricht, ständiges Piepen oder den – fast noch nervtötenderen – Vibrationsalarm unterbrochen wird, würde man als Mama oder Papa das Handy gar mitunter am liebsten einkassieren und auf ewig im nächsten Schrank einschließen.
Damit es nicht ständig wegen des Smartphones „kracht“, können einige „Spielregeln“ helfen, die mit Kindern/Jugendliche vereinbart werden und an die sich diese selbstredend auch halten sollten. Vor einiger Zeit gab es HIER unsere Vorschläge, wie diese aussehen können.
Nur wäre es tatsächlich aber unfair und zu viel verlangt, wenn alle Verantwortung für das friedliche Zusammenleben von Eltern und Kindern samt Smartphone ausschließlich auf den Schultern des Nachwuchs‘ lasten würde. Daher heute: Einige Regeln, die Eltern beherzigen sollten, damit Kinder stets sicher im Netz unterwegs sind und das Handy nicht zum Zankapfel im Alltag wird.
1. Lassen Sie Ihr Kind nicht allein mit seinem Smartphone
Auch wenn manch ein Kind heutzutage seinen Eltern in technischen Dingen überlegen scheint: So „easy“, wie Kinder gerne tun, ist die Welt des Internets für sie eben doch nicht zu überschauen! Und nur, weil der Nachwuchs mit dem Smartphone älterer Geschwister oder guter Freunde bereits spielend zurecht kommt, heißt es nicht, dass es mit dem ersten eigenen auch so gut klappt. Daher: Machen Sie sich zusammen in aller Ruhe und Ausführlichkeit mit einem neuen Gerät und seinen Funktionen vertraut, auch wenn Ihrem Kind dies „natürlich“ viel zu lange dauert! Laden Sie Apps nur gemeinsam herunter. Schauen Sie zusammen an, was sich alles auf dem Smartphone befindet und welche Apps aktiv sind. Und entfernen/deaktivieren Sie guten Gewissens auch alles, bei dem der Nutzen (oder der Spielspaß) zweifelhaft erscheint. Bedenken Sie stets: Während ein Erwachsener vielleicht eher skeptisch und zögerlich Neues testet, sind die Neugier und Entdeckerfreude von Kindern grenzenlos – und ohne langes Nachdenken wird mitunter alles angeklickt werden, das attraktiv erscheint.
2. Sorgen Sie für Sicherheit
Beispielsweise gibt es Apps, die die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen an Tablet oder Smartphone erhöhen können. Deaktivieren Sie Funktionen, die Kosten verursachen können, zum Beispiel die mobile Datennutzung oder In-App-Käufe, bevor Ihr Kind das Smartphone erstmals in die Hände bekommt. Stellen Sie durch entsprechende Einstellungen beispielsweise sicher, dass es ausschließlich daheim übers eigene WLAN im Netz surfen kann. Nutzen Sie darüber hinaus alle Möglichkeiten der Kindersicherung, die Smartphone oder Tablet bieten.
3. Behalten Sie das Prepaid-Guthaben im Blick
Es ist möglich, dieses automatisch nachladen zu lassen, wenn es zu neige geht. Ratsam ist dies nicht unbedingt, denn schnell können Kosten außer Kontrolle geraten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind einen bestimmten Kostenrahmen, den Sie monatlich übernehmen, und treffen Sie gemeinsam Regelungen für den Fall, dass dieses vorschnell verbraucht ist.
4. Seien Sie Vorbild!
Regeln wie „Beim Essen bleibt das Smartphone aus“ oder „Das Handy wird nicht sichtbar in der Hosentasche draußen spazieren getragen“ sind nur glaubwürdig, wenn sich auch die dran halten, die sie aufgestellt haben.
5. Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie das Gefühl habe, dass das Smartphone einen übergroßen Stellenwert einnimmt!
Immer erreichbar sein, nichts im Klassenchat verpassen, keine News versäumen, noch schnell den Punktestand beim Online-Game erhöhen…: Der ständige Blick aufs Handy kann zur Sucht werden und dazu führen, dass „echte“ Kontakte, Hausaufgaben und Hobbys vernachlässigt werden. „Medien ohne Ende – Wann ist viel zu viel?“ – Die Internetseite des „Projektbüro SCHAU HIN!“ hat unter dieser Überschrift viele wertvolle Informationen zum Thema für Eltern zusammengefasst.
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