Ein wenig „Nasch-Obst“ im Garten ist für Jung und Alt eine wunderbare wie lehrreiche Sache.
Einfach nach Lust und Laune zugreifen, sobald reife Früchte locken, und genießen: das ermöglichen Obststräucher, die nicht nur reiche Ernte liefern, sondern auch sehr pflegeleicht und somit auch für Hobbygärtner ohne ausgesprochen „grünen Daumen“ ideal sind.
Sehr beliebt ist da zum Beispiel die Johannisbeere. Je nachdem, wann und wie groß die Pflanze gekauft wird, kann gleich im ersten Jahr, spätestens in der Regel aber zum Sommerbeginn des Folgejahres geerntet werden.
Die Vorteile dieses beliebten Beerenstrauchs?
- Er wächst an einem geeigneten Standort schnell, aber dabei stets kompakt. Eine Leiter wird man nie zum Pflücken der reifen Beeren brauchen, sodass auch schon die Kleinsten zum Naschen eingeladen werden.
- Er liefert vitaminreiche Snacks. Johannisbeeren enthalten viel Vitamin C – und darüber hinaus weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen und Ballaststoffe.
- Er liefert Früchte, die äußerst vielseitig verwendbar sind. Johannisbeeren lassen sich entsaften. Sie sind ideale Zutat für sommerliche Kuchen und Torten, sie ergeben schmackhafte Konfitüre, leckeren Likör und köstliche Milchshakes, sie veredeln Eis und andere Desserts. Und auch in der herzhaften Küche können sie zu Fleisch einen fruchtigen Akzent in der Sauce oder als Chutney setzen.
Die richtige Pflege: So macht der Johannisbeerstrauch viele Jahre Freude
Ein gutes Plätzchen
Dazu, dass die Johannisbeere zuverlässig und viele Jahre Früchte trägt, ist einerseits ein gut gewählter Standort essentiell. Ein nährstoffreicher, nie zu trockener Boden an einem sonnigen Plätzchen liefert beste Bedingungen.
Dieser muss übrigens nicht unbedingt in einem Beet sein! Auch in Kübeln gedeiht die Johannisbeere wunderbar, sofern man stets darauf achtet, dass der Boden ein wenig feucht ist.
Eine Abdeckung des Bodens, beispielsweise durch eine dicke Schicht Rindenmulch, schützt besonders an heißen Tagen vor Austrocknung der Erde und immer vor Unkraut.
Verjüngungskur: Der Sommerschnitt
Nicht minder wichtig für reiche Ernte ist der richtige, regelmäßige Rückschnitt!
Tatsächlich führt es nicht dauerhaft zu einer größeren Ausbeute, den Johannisbeerstrauch unkontrolliert über Jahre einfach drauflos wachsen zu lassen.
Die folgenden Schritte gelten für rote und weiße Johannisbeeren:
1. Schauen Sie sich Ihren Johannisbeerstrauch gleich nach der Ernte an: Wie viele Haupttriebe gibt es, die aus dem Boden wachsen? Sollten es mehr als (maximal) 12 sein, entfernen Sie die überzähligen unmittelbar über dem Boden.
Dabei gilt es stets, in einem ausgewogenen Verhältnis die ältesten Triebe zu entfernen (erkennbar an der Dicke und der Rinde), aber auch ganz frische.
Faustregel: Jedes Jahr sollten etwa 3 bis 4 neue Haupttriebe wachsen, entsprechend viele von den ältesten entfernt werden, sodass der Strauch immer 8 bis 12 Haupttriebe umfasst.
Lassen Sie dabei von den neuen Trieben jene stehen, die kräftig und möglichst senkrecht wachsen.
2. Der Strauch bildet üblicherweise so viele Früchte, dass die Haupttriebe sich unter der Last biegen? Kürzen Sie die Haupttriebe um etwa ein Drittel ein.
3. Entfernen Sie anschließend die sogenannten „Konkurrenztriebe“, die aus den Haupttrieben senkrecht nach oben wachsen. Sie nehmen Licht und kosten die Pflanze unnötig Kraft.
4 Entfernen Sie Verzweigungen an den verbliebenen Haupttrieben, die etwa unter Ihrer Kniehöhe liegen. In diesen Bereich kommt meist zu wenig Sonne, sodass auch solche Triebe die Pflanze unnötig Energie kosten.
5. Kürzen Sie die Seitentriebe, die Früchte trugen, auf rund einen bis maximal zwei Zentimeter Länge ein.
6. Entfernen Sie Seitentriebe, die zu dicht aneinander wachsen, damit im nächsten Jahr alle Früchte reichlich Sonne tanken können.
Am 24. Juni ist Johannistag
Genau zwischen zwei Heiligabenden ist alljährlich der Johannistag*), der Gedenktag von Johannes dem Täufer.
Und damit an einem Datum, das wirklich kinderleicht zu merken ist.
Endet traditionell die Spargelernte an diesem Tag, sollten dafür rund um diesen die (ersten) Johannisbeeren erntereif sein.
Da dies de facto aber von vielen Faktoren abhängt – das Wetter spielt eine Rolle, aber auch die Beerensorte und der Standort der Pflanze – ist dies lediglich als Anhaltspunkt zu betrachten.
Um Kinder jedoch vom frühzeitigen Pflücken noch unreifer und viel zu saurer Beeren abzuhalten, kann man sie aber natürlich vor dem 24. Juni immer wieder daran erinnern, das schließlich noch nicht Johannistag sei!
Man öffnet ja auch nicht vorm 24. Dezember die Weihnachtsgeschenke … .
*) Ein Stichtag übrigens auch für Freunde des Glühwürmchens! Da dies in warmen Nächten im Juni und Juli vielerorts zu beobachten ist, ist es auch als „Johanniskäfer“ bekannt.