Ein verstecktes Kabel, ein wackeliger Stuhl, eine erreichbare Schublade voll spitzem Besteck – in einem normalen Haushalt findet sich eine Vielzahl an Gefahrenquellen für unsere Kleinsten. Das Problem ist, dass wir uns als Erwachsene häufig nicht in die Lage des Kindes hineinversetzen und somit gefährliche Ursachen für Unfälle im Haushalt übersehen. Aus diesem Grund finden auch die meisten Vorfälle mit Verletzungen der zwischen einem Jahr und 17 Jahren alten Kinder und Jugendlichen nicht wie gedacht auf der Straße statt – sondern in den eigenen vier Wänden.
Es ist besonders wichtig, dass sich werdende Eltern gründlich mit diesem Thema beschäftigen und sich Zeit nehmen, ihre Wohnung zu durchstreifen auf der Suche nach Gefahrenquellen für ihr Kind. Dieser Artikel bietet wertvolle Tipps für Eltern, denen das Wohlergehen ihrer Kinder am Herzen liegt.
Die Checkliste
Die folgende Checkliste soll Ihnen helfen, in aller Kürze einen Überblick über mögliche Gefahrenquellen zu erhalten.
1. Elektrogeräte, Steckdosen und Kabel
Kabel sollten immer hinter Möbeln versteckt werden, oder sogar in die Bodenleisten eingebaut werden. Freiliegend können sie bei Berührung gefährliche Stromschläge geben. Ein Erwachsener kann dies meist verkraften, ein Säugling jedoch nicht.
Für Steckdosen gilt die gleiche Gefahr. Deshalb sollten Sie auch diese immer gut verstecken. Es gibt spezielle Kindersicherungen oder einfache Stecker, welche das Kind schützen.
Auch einzelne Elektrogeräte wie der Föhn, Wasserkocher oder Toaster sollten immer von der Steckdose genommen werden, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Außerdem sollten sie sich in jedem Fall außerhalb der Reichweite Ihres Kindes befinden.
2. Fenster und Türen
Davon abgesehen, dass das Kind aus einem geöffneten Fenster klettern könnte, finden sich auch hier noch weitere Gefahren. Das Kind kann sich im Fenster- oder Türrahmen die Finger einklemmen oder gegen eine Glasscheibe laufen, welche es nicht gesehen hat. Für letzteres empfehlen sich große bunte Aufkleber für Fenster- und Glasscheiben. Diese bieten auch gleichzeitig optische Lernmöglichkeiten. Außerdem sollten Sie Türstopper benutzen und auch weit geöffnete Fenster vor dem plötzlichen Zufallen schützen. Beim Thema Gardinen können Sie Ihr Kind beobachten und entscheiden, ob es sich lohnt, diese zu entfernen oder zumindest auf eine Höhe zu kürzen, die für das Kind nicht erreichbar ist.
3. Kippgefahr Möbel
Kleine und große Möbelstücke sind toll zum Herum klettern, können jedoch leicht kippen. Um die Kippgefahr Möbel zu vermeiden, befestigen Sie große Regale oder auch Tische an der Wand oder sorgen Sie zumindest dafür, dass sie kippsicher stehen. Lampen, welche umfallen könnten, sollten hinter anderen Möbelstücken versteckt und gesichert werden. Da Tische, Stühle und Schränke auch oftmals spitze Ecken und Kanten aufweisen, sollten diese in jedem Fall durch spezielle Schützer entfernt werden.
4. Schubladen
In Schubladen kann sich das Kind ebenfalls leicht die Finger einklemmen. Auch hier sollte an einen Schutz gedacht werden. Außerdem bietet der Inhalt von Schubladen oft viele Gefahrenquellen. Bewahren Sie spitze Gegenstände immer in den oberen Fächern auf.
5. Das Kinderbett
Damit das Kind und auch Sie ruhig schlafen können, sollten auch alle Gefahrenquellen im Kinderbett gesichert werden. Die Matratze sollte möglichst niedrig sein, sodass das Kind nachts nicht allein hinausklettern kann. Einstiegshilfen ebenfalls entfernen. Wenn die Zeit zum Schlafen gekommen ist, sollten auch alle Spielzeuge aus dem Bettchen entfernt werden und sobald das Kind in der Lage ist, sich auf allen Vieren zu bewegen, sind auch hängende Spielzeuge und Mobiles in der Nacht tabu.
6. Der Wickeltisch
Mit dem Neugeborenen werden Sie auf dem Wickeltisch noch wenig Probleme haben, doch sobald sich das Kind drehen kann, genügt es schon, sich als Elternteil kurz wegzudrehen, damit das Kind hinunterrollen könnte. Die Auflage zum Wickeln sollte aus diesem Grund abgegrenzt sein, und zwar in jede Richtung. Außerdem sollten sich die benötigten Hygieneartikel zwar in ihrer, aber außerhalb der Reichweite des Kindes gelagert werden.
Beherzigen Sie diese Tipps für Eltern, um Ihr Kind optimal zu schützen und Unfälle im Haushalt zu vermeiden. Versetzen Sie sich bei der Suche nach Gefahrenquellen auch einmal in die Lage Ihres Kindes: Gehen Sie auf alle Viere und versuchen Sie, die Welt mit Kinderaugen zu sehen.
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