Jetzt noch den Frühjahrsputz starten? Dafür ist es aktuell in den letzten Tagen vorm Sommeranfang wahrlich schon ein wenig spät. Zum Glück, ist dies doch eine Aufgabe, vor der man sich womöglich gerne drückt. Vor allem, wenn – wie in den letzten Wochen sooft – die Sonne warm vom Himmel lacht und sich damit durchaus angenehmerer Zeitvertreib anbietet.
Aber: Ordnung an sich ist schon eine feine Sache, ermöglicht sie doch generell und überall einen sicheren Überblick über Vorhandenes. Und hat daher auch etwas ungemein Beruhigendes! Das gilt für die Wohnung genauso wie für die Garage, für den Werkzeugkoffer ebenso wie für den Kleiderschrank.
Und ist es nicht wunderbar, morgens einen Schrank im Kinderzimmer zu öffnen, in dem man nicht redensartlich „Kraut und Rüben“ erblickt? In dem statt dessen alles in bester, übersichtlicher Ordnung ist? Und in dem sich idealerweise nur Dinge finden lassen, die der Nachwuchs wirklich noch gerne trägt?
Dauerhaft solch eine Ordnung zu pflegen, ist zugegebenermaßen allerdings gar nicht so leicht. Denn erstens wachsen Kinder. Anfangs kontinuierlich, später gefühlt schubweise. Da immer auf dem Laufenden zu bleiben, was noch passt oder schon zu klein ist, ist wahrlich eine kleine Kunst.
Zweitens verfügt nicht jedes Kind über einen allzu ausgeprägten Ordnungssinn. Da wird morgens ohne Rücksicht auf Verluste und in Mangel an Zeit das liebste Stück aus dem Schrank gerupft. Und zurück bleibt ein undefinierbares Durcheinander von einst so sorgsam gebügelten und aufeinander gestapelten T-Shirts.
Und drittens kann der spärlich bemessene Platz in kleinen Kinderzimmern ein Problem sein. Wenn dort dann noch Sommer- und Winterkleidung Platz in einem Schrank finden müssen, wird es schnell eng. Und führt leider manchmal dazu, dass gute, tragbare Stücke aus den Augen, aus dem Sinn geraten.
Steht dann der Urlaub an, kann es ein böses Erwachen geben, wenn es ans Kofferpacken geht. Dachte man doch angesichts des vollen Schranks, der Nachwuchs hätte genügend Shirts, um problemlos die Reisetasche für den zweiwöchigen Urlaub zu füllen. Tatsächlich sind jedoch einige „plötzlich“ zu klein, andere nicht mehr schön. Und so bleibt am Ende womöglich nur eine Handvoll Lieblingsshirts für die Reise über. Jene, die auch im Alltag am häufigsten Verwendung finden und den immerwährenden Zyklus Anziehen – Waschen – Bügeln – Anziehen usw. durchleben.
Auch einige Hosen, die im letzten Jahr noch reichlich schienen, gehen kaum mehr zu? Die Badehose fiel doch kürzlich noch deutlich geräumiger aus? Und leichte Pullis für warme Sommerabende scheinen auf einmal ebenfalls Mangelware zu sein? Das kann echten Last-Minute-Stress vor der Abreise bedeuten, wenn dann erst mal Shopping auf dem Plan steht.
Daher am besten jetzt und damit hoffentlich noch rechtzeitig vorm Urlaub:
1. Alles raus aus dem Kinderkleiderschrank und durchprobieren!
Zugegeben ist das kein Tagesordnungspunkt, zu dem ein Kind „Hurra!“ schreien wird. Anziehen, Ausziehen, Warten – das ist lästig! Es geht aber auch (fast) ohne Kind. Suchen Sie gemeinsam einen Pullover, ein Shirt, eine Jeans aus, die perfekt passen. Anhand dieser Stücke können Sie den Rest im Schrank auf die richtige Größe testen. Und das, ohne dass das Kind in jedes Teil hineinschlüpfen muss.
2. „Inventur“ machen!
Shirt um Shirt, Hose um Hose, Schlafanzug um Schlafanzug wandert dabei auf den Stapel „ausrangiert“? Da kommt kurz vor einer Reise womöglich Panik auf beim Anblick des großen Bergs nicht mehr tragbarer Klamotten. Besser jedoch als sich dann mit dem Gedanken „Der Nachwuchs hat nichts mehr zum Anziehen!“ in Spontankäufe zu stürzen? Erst einmal durchzählen und den Bestand mittels Strichlisten realistisch erfassen.
Was hat das Kind tatsächlich – und nicht nur gefühlt – noch im Schrank? Wie viele T-Shirts, wie viele lange und kurze Hosen, bei Mädchen Röcke und Kleider? Wie steht es um Unterwäsche, Socken („normale“ und Sneaker-Socken), Sportzeug, Regenjacke? Dabei Stücke im Wäschekorb und in der Bügelwäsche nicht vergessen! Vielleicht ist es unterm Strich dann doch gar nicht so wenig, wie man zwischenzeitlich befürchtete.
3. Neukäufe maßvoll kalkulieren!
Denn wie viel braucht das Kind wirklich an Kleidung im Urlaub? Das hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Wie lange dauert die Reise? Und was ist geplant? Relaxen am Strand und Wandern in den Bergen bedürfen selbstredend komplett unterschiedlicher Ausstattungen im Gepäck. Im Hotel wiederum möchte man, dass das Kind sauber und gepflegt zu den Mahlzeiten erscheint. Im Ferienhaus stören Grasflecken auf den Hosenbeinen beim Abendessen hingegen kaum.
Vor allem aber ist die Antwort auf folgende Frage entscheidend: Gibt es im Urlaub die Möglichkeit, die Wäsche zwischendurch zu waschen? Manchem mag der Gedanke, auch im Urlaub die Waschmaschine anstellen zu müssen, zwar alle Ferienfreude verderben. Für andere ist es dagegen eine Selbstverständlichkeit, beim Buchen einer Unterkunft auf eine Waschmaschine wert zu legen.
Denn im letzteren Fall kann das Reisegepäck deutlich kleiner und leichter ausfallen. Und kommt das Kind derzeit im Alltag wunderbar mit seiner vorhandenen Garderobe aus, dann braucht man sicherlich nicht extra noch mehr für den Urlaub zu kaufen. Vorausgesetzt, man kombiniert beim Packen idealerweise viele schlichte Basics, bei denen praktisch jede Hose zu jedem Shirt passt.
4. In aller Ruhe shoppen!
Denn erstens führt Hektik oft zu unliebsamen Fehlkäufen. Und zweitens rechnet es sich doppelt und dreifach, planvoll vorzugehen. Wer gezielt nach den besagten Basics schaut, die sich immer wieder zu neuen Outfits zusammenstellen lassen, schlägt damit mehrere Fliegen mit einer Klappe. Zum einen lieben Kinder nämlich Abwechslung und viele legen bereits in jungen Jahren Wert auf Vielseitigkeit und Flexibilität im Kleiderschrank. Zum anderen muss man selten etwas separat waschen, wenn man bei Stücken aus wenigen Farbfamilien bleibt. Vereinzelte knallrote, pinke oder schneeweiße Stücke hingegen? Die liegen mitunter lange im Wäschekorb, bis man genug anderes zusammen hat, das sich damit in der Waschmaschine „verträgt“.
Praktische Basics leisten überdies beste Dienste über den Sommer hinaus. Vielseitige Jeans-Shorts ergeben zusammen mit einer Leggings ein cooles Outfit auch für erste Herbsttage. Das schlichte Langarmshirt ist praktisch zu jeder Jahreszeit unverzichtbar. Denn Kinder können es in den kalten Monaten nicht nur über einem T-Shirt tragen. Umgekehrt ergibt diese Kombi den angesagten Lagenlook, der stylischen T-Shirts auch im Herbst und Winter einen großen Auftritt beschert.
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