Ist es nicht wunderbar zu sehen, mit welchem Enthusiasmus kleine Schulanfänger in ihren neuen Lebensabschnitt starten? Sie wollen so viel lernen – und das am liebsten ganz schnell! Sie können es kaum erwarten, erste Zahlen zusammenrechnen und den Sinn erster Wörter erfassen zu können! Wissen saugen sie begehrlich auf wie ein Schwamm. Und ihre Begeisterung beschränkt sich wahrlich nicht auf die reine Unterrichtszeit. Vielmehr möchte sich manch ein Kind gar gleich nach der Schule mit leerem Magen auf die Hausaufgaben stürzen. Um zu zeigen, was es schon wieder Neues kann und mit Freude seine neuen Fähigkeiten zu vertiefen.
Keine Frage: Diese Euphorie wird sich früher oder später legen. Und der Tag wird früh genug kommen, an dem das Kind sehr gerne erst einmal etwas isst. Um danach viel lieber gleich zu spielen, anstatt sich an den Schreibtisch zu setzen. Doch was muss, das muss. Und so heißt es: Bevor es rausgeht mit Freunden, zumindest erst die Hausaufgaben erledigen!
Doch spätestens, wenn der Tag zu Enge geht, wartet da noch eine Aufgabe. Und zwar eine, die manch einem Kind mit der Zeit zunehmend lästig erscheint. Das Packen des Ranzens für den nächsten Schultag nämlich.
Ranzen packen? Am Anfang ist dies „Familiensache“…
Den fröhlich bunten Schulranzen für den nächsten Tag bestücken? Das wollen viele Kinder am Anfang unbedingt alleine machen, kriegen es aber noch nicht unbedingt hin. Später dann könnten sie alleine, haben aber selten mehr Lust dazu… . Und dann sollte man als Eltern aufpassen, nicht in die berüchtigte „Verwöhnfalle“ zu tappen. Und sich schleichend wie selbstverständlich zum Alleinverantwortlichen für diese Aufgabe zu machen.
Wie dies gelingt? Indem man anfangs gemeinsam ans Werk geht! Und dabei nie das Ziel vor Augen verliert, dass das Kind bald allein diese Aufgabe übernehmen kann.
… doch möglichst bald schon sollte der Nachwuchs alleine die Verantwortung dafür übernehmen.
Neigen Sie als Eltern auch dazu, ihrem Kind einiges abnehmen zu wollen? Und tun dies gerne, ist der Nachwuchs schließlich heutzutage ja tatsächlich auch ansonsten gut eingespannt mit Hobbys und Co.? Dann sollte das Ranzenpacken trotzdem seine „Arbeit“ sein. Weil es eben in seinen Aufgabenbereich fällt und dabei nebenbei viele „Soft Skills“ trainiert.
Selbst sein Arbeitsmaterial zu organisieren beispielsweise. Darüber hinaus: Erledigungen im Blick zu behalten und früh genug, strukturiert und routiniert anzugehen. Und nicht zuletzt: Früh Verantwortung zu übernehmen für eigene Aufgaben. All dies zu meistern ist letztlich eine lehrreiche, motivierende Erfahrung fürs ganze Leben. Und das Gefühl „Das kann ich schon ganz alleine!“ macht schlichtweg jedes Kind stolz und stärkt dessen Selbstbewusstsein.
Wie kann man es schon Schulanfängern so einfach machen, dass sie Tag für Tag selbstständiger ihren Ranzen packen können? So!
1.) Bunte Farben statt verwirrender Worte
Manch eine Lehrkraft in der Grundschule gibt ein cleveres System vor, dank dessen Kinder die Übersicht behalten. Selbst Erstklässler, die noch nicht lesen können. „Farbe“ ist das Zauberwort!
Das Deutschheft bekommt vielleicht einen blauen Schutzumschlag, das Matheheft einen roten, Sachkunde ist grün usw. . Bezieht sich dies nur auf die Hauptfächer? Oder nur auf Hefte und/oder Schnellhefter? Dann führen Sie daheim das System doch konsequent fort. Anderes Material wie Bücher, Arbeitshefte etc. kann ebenfalls entsprechend farblich markieren. Beispielsweise mit einem dicken, aufgeklebten Punkt oder mittels farbiger Buchfolie. Und man kann dies auf alle unterrichteten Fächer ausweiten. Farben gibt es schließlich genug von Lila über Orange bis hin zu Schwarz, Weiß und Gelb.
Hilfreich ist dabei, den Stundenplan noch einmal abzutippen und die Fächer darin entsprechend farblich zu markieren. So sieht der Nachwuchs beispielsweise auf einen Blick: Morgen sind „Orange“, „Blau“ und „Grün“ an der Reihe. Und kann entsprechend das Material für den Folgetag im Ranzen zusammenstellen.
2.) Kleine Zahlen als kleine Hilfestellungen
Nun ist es natürlich so, dass Kinder in der Regel über mehr Material verfügen als über Bücher und Hefte. Und bei all dem, was so zusammenkommt, können schließlich sogar Eltern mal die Übersicht verlieren. Denn da gibt es zusätzlich womöglich Karteikästen, Lernhefte, begleitende Arbeitshefte. Überdies Mappen für lose Blätter, das Kästchen mit den Materialien aus dem Mathebuch und einiges mehr. Bis ein Kind angesichts dessen verinnerlicht hat, was es stets Tag einpacken muss, kann es eine ganze Weile dauern!
Markieren Sie im Stundenplan darum jedes Fach mit einer kleinen Zahl in Klammern, zum Beispiel „Mathe (4)“. Dann weiß das Kind: Vier Teile muss es für dieses Fach in den Ranzen stecken. Zum Beispiel Buch, Schulheft, Arbeitsheft und den Schnellhefter mit den Arbeitsblättern.
Größeren, die schon gut lesen können, kann man zu diesem Zweck einfach die Materialliste in übersichtlicher Form zur Verfügung stellen. Diese gibt es für die Jüngeren meist am Schuljahresbeginn von der Schule. Diese druckt man aus und klebt sie dahin, wo das Kind seine Schulsachen zu Hause aufbewahrt. So kann es jedes Mal beim Ranzenpacken nachlesen, was für welches Fach in die Tasche muss. Und nichts sollte mehr daheim versehentlich daheim liegen bleiben.
3.) Regelmäßig: Großputz!
Nimmt das Kind abends immer nur die Schulsachen vom aktuellen Tag heraus und steckt die stattdessen benötigten hinein? Dann kann so ein Schulranzen ganz schön „verlottern“. Dann wächst so ein „Bodensatz“ heran, der spätestens am Schuljahresende für wenig Freude sorgen dürfte. Woraus dieser üblicherweise besteht? Aus leere Tintenpatronen beispielsweise. Zusammengeknüllten Blättern und vergessenen Infozetteln. Aus Krümeln, dem Inhalt aufgegangener Anspitzerbehälter, aus leeren Süßigkeitentüten vom Kiosk und vielem mehr.
Besser als nur tägliches Umpacken daher: Mindestens einmal in der Woche – vielleicht sonntagsabends? – alles heraus nehmen, das sich im Ranzen befindet. Diesen kräftig über Kopf ausklopfen, nachdem man zuvor auch alle Innen- und Außentaschen geöffnet hat. So schleppt das Kind keinen überflüssigen Ballast mit sich herum. Und nichts (Stichwort: „Apfelkitsch“) gefährdet Ordnung und Sauberkeit von Schulmaterialien.
Bildquelle: © bigstock.com/ OlgaZ
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