Für frisch gebackene Mütter und Väter ist die Elternzeit eine besonders angenehme und wertvolle Erfahrung ihres Lebens. Schließlich gibt es nichts schöneres, als stundenlang dem Nachwuchs zuzusehen und ihn in den eigenen Armen zu halten. Im Lebenslauf kann sich die Elternzeit allerdings negativ auswirken. Die Tatsache, dass man in dieser Zeit an betrieblichen Entwicklungen und Prozessen nicht teilgenommen hat, wirft auf die Weiterbeschäftigung oder auf eine Bewerbung in einem neuen Unternehmen kein gutes Licht. Dem lässt sich aber gezielt gegensteuern.
Viele sehen es so: Die Elternzeit bietet eine hervorragende Gelegenheit zur Fortbildung, um der Karriere neuen Schwung zu verleihen. Moderne Lernmethoden und Digitalisierung sind dabei eine große Hilfe. Mit ihnen ist es möglich, an Kursen und Seminaren teilzunehmen, ohne das Hause verlassen zu müssen. Davon profitieren besonders Mütter und Väter in ländlichen Regionen, da dort Volkshochschulen und anderen Bildungseinrichtungen weniger verfügbar sind als in Großstädten.
Die Zeit nach der Elternzeit
In der Regel sind es die Frauen, die die Kinderbetreuung übernehmen. Danach kehren sie an ihren alten Arbeitsplatz zurück – sofern dies möglich ist. Denn die ursprüngliche Stelle wird nicht selten durch eine andere Person besetzt oder wurde mittlerweile sogar ganz eingespart. Ein weiteres Problem, welches sich aufgrund längerer Abwesenheit vom Arbeitsplatz einstellt, ist die Entfremdung. Der Anschluss an alte Kollegen kann verloren gehen und neue Angestellte haben sich bereits im Unternehmen etabliert. Unter diesen Bedingungen benötigt es eine gute Vorbereitung, um seinen Platz im Betrieb wieder zu finden.
Es besteht zwar grundsätzlich ein juristischer Anspruch auf Weiterbeschäftigung nach der Elternzeit, doch allein darauf sollte man bei einem Wiedereinstieg nicht bauen. Die sogenannte Behaltefrist ist zeitlich begrenzt und danach darf der Arbeitgeber kündigen. Daneben gibt es noch weitere Einschränkungen. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, den Arbeitsplatz unverändert zu bewahren. Wie in jedem anderen Unternehmen auch, wird jeder Unternehmensbereich von einer beständigen Entwicklung geleitet, womit sich Arbeitsabläufe verändern. Das kann beispielsweise durch Einführung einer neuen Software erfolgen.
Elternzeit als Chance auf Weiterbildung nutzen
Mütter und Väter sollten daher die Elternzeit als Chance für eine Weiterbildung nutzen, um ihre beruflichen Perspektiven zu verbessen. Eine Weiterbildung kann darin bestehen, sich für seinen Beruf neue Kenntnisse zu verschaffen oder um in einer anderen Branche neu durchzustarten. Weiterbildung ist übrigens kein Thema, welches nur Mütter und Väter in der Elternzeit betrifft. Lebenslanges Lernen ist längst Standard und die Grundlage des Broterwerbs. Die Elternzeit bietet eine optimale Gelegenheit, Kindergeburtstag und Fortbildung unter einem Hut zu bringen, sogar mit staatlicher Hilfe.
Planung und staatliche Hilfe für gezielte Weiterbildung in der Elternzeit
Neben der Babypflege zusätzlich eine Weiterbildung zu absolvieren, das erfordert viel Organisation. Die Fortbildung durch Onlinekurse bietet flexible Unterrichtseinheiten, ohne das Eigenheim verlassen zu müssen. Nur zu Prüfungen und anderen wichtigen Terminen treffen sich Teilnehmer und Vortragende in der Bildungseinrichtung. Zudem haben Mütter und Väter kaum eine vergleichbare Auszeit vom Beruf, um sich einer Weiterbildung zu widmen. So lassen sich Kinderbetreuung, Lernen und Prüfungen während der Elternzeit optimal miteinander kombinieren.
Bei der Finanzierung der Kurskosten helfen der Bund und die Länder. Je nach Voraussetzungen werden bis zu 100 Prozent der Kurskosten ersetzt. Wer seine Chancen auf eine staatliche Förderung prüfen möchte, sollte sich mit den Beratern der Bundesagentur für Arbeit zusammensetzen und entsprechend informieren lassen.
Bildquelle: © pixabay.com/ 1041483