Für Jugendliche ist sie ein ungemein spannendes Erlebnis, das sicherlich ein Leben lang in Erinnerung bleibt. Die erste Jobsuche, die mit Erfolg gekrönt ist! Manch einer kommt dabei unverhofft und zufällig zu einem Job, der ihm Freude macht und Geld bringt. Für andere heißt es zunächst, ganz klassisch Bewerbungen zu schreiben, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten und eventuell auch mal eine Absage zu erhalten.
Wie auch immer: Ist diese erste Hürde genommen, der Arbeitsvertrag unterzeichnet, ist der erste Arbeitstag natürlich eine ungemein spannende Herausforderung für einen Teenager. Egal, ob dieser künftig regelmäßig Regale im Supermarkt auffüllt oder in der Nachbarschaft Babys sittet. Ob er Zeitungen austrägt oder in einem Café bedient. In aller Regel bedeutet ein Job die Bekanntschaft mit neuen Gesichtern. Und sich am Anfang erst einmal zurecht zu finden, bevor man immer routinierter übertragene Aufgaben zuverlässig erledigt.
Idealerweise macht die Arbeit dabei so viel Freude, dass man das eine oder andere währenddessen ganz vergisst. Einerseits die Zeit, die bei einer erfüllenden Tätigkeit gerne wie im Flug vergeht. Und andererseits das Geld, das später im wahrsten Sinn Einsatz und Mühe beLOHNt.
Doch wenn er dann da ist, der erste Gehaltseingang, zaubert er garantiert ein riesengroßes Lächeln aufs Gesicht! Schließlich ist es ein unbeschreiblich schönes Gefühl, dass jemand die eigene Arbeit – nicht nur, aber auch – finanziell anerkennt.
Das erste selbstverdiente Geld ist für viele ein echtes Vermögen
Für Schüler stellt der Lohn beispielsweise eines Minijobs eine enorme Summe dar. Schließlich dürften eine dreistellige Summe im Monat für manchen das Vielfache dessen sein, was er bis dato als monatliches Taschengeld erhalten hat.
Das sorgt einerseits sicherlich für eine gewisse Euphorie angesichts der neuen Möglichkeiten, die sich mit diesem „Reichtum“ plötzlich auftun. Andererseits werden viele Jugendliche garantiert nicht ernsthaft daran denken, das Geld einfach zu verprassen. Das mag ihnen oftmals zwar leichtfallen mit geschenktem Geld. Das – mehr oder weniger hart – selbstverdiente Geld hingegen ist ein Schatz, in dem doch Herzblut steckt! Da stellt sich deutlich eher die Frage, ob man den Lohn so und so vieler Stunden leichtfertig für etwas ausgibt, das einem im Grunde nicht viel Freude macht.
Doch wohin mit den Euros, damit sie idealerweise Basis eines selbst erarbeiteten Finanzpolsters werden? Wir haben einige Ideen aus Erfahrung und Elternsicht zusammengetragen.
Ein bisschen Luxus darf durchaus sein!
Vorneweg: Arbeitet ein Teenager für sein Geld, sollte das gelten, was auch aufs Taschengeld zutrifft. Er sollte über das Geld weitgehend bis ganz frei verfügen können. Und Eltern tun gut daran, sich herauszuhalten, damit Jugendliche die Chance haben, Erfahrungen in Sachen Finanzen – positive wie negative – zu machen. Keinesfalls sollten Eltern ständig mahnen, mäkeln, entscheiden wollen, wofür Geld gut oder schlecht angelegt ist.
Ein Beispiel: Wenn diese eine besondere Handtasche nun einmal der Wunsch der Tochter ist und diese gerne tage- oder wochenlang dafür arbeitet, dann soll es so sein. Auch wenn sie für deutlich weniger Geld eine nicht unbedingt minder schöne (aus Elternsicht…), aber eben nicht so namhafte Tasche hätte kaufen können… .
Dazu kommt: Jeder, der arbeitet, kennt womöglich das Gefühl, sich im Ausgleich dafür auch etwas gönnen zu wollen. Für das Weniger an Freizeit, das Plus an Stress und Müdigkeit. Und „Sich gönnen“ bedeutet eben oft auch „Geld ausgeben“. Ob für Kleidung, eine Pizza oder den Kinobesuch. Das sollte man auch Jugendlichen natürlich zugestehen.
Kurzum: Sparen, Zukunftspläne machen, Geld sinnvoll zu investieren ist gut. Aber niemand kann oder sollte erwarten, dass ein Jugendlicher sein eigenes Geld künftig nur „vernünftig“ und nachhaltig ausgibt.
Absprachen innerhalb der Familie bezüglich „Was soll der Nachwuchs fortan selbst bezahlen?“ kann man jedoch durchaus treffen. Vor allem, wenn Eltern bis dato oft ein Auge zugedrückt und vieles übernommen haben, für das ohnehin eigentlich das Taschengeld gedacht war. Kinokarten, Konzertbesuche und Geschenke für Freunde beispielsweise können solche Ausgaben sein, für die der Jugendliche mit seinem Lohn künftig vermehrt selbst aufkommt.
Spätestens jetzt ist die Zeit für das erste eigene Girokonto
Manche Teenager zahlen schon früh so gerne wie möglich alles „mit Karte“. Andere können Technik und elektronischen Zahlmethoden wenig abgewinnen und setzen auf Bargeld. Mit dem ersten Job ist jedoch ein guter Zeitpunkt gekommen, spätestens dann ein Konto zu eröffnen. Dorthin können natürlich auch Eltern künftig das Taschengeld mittels Dauerauftrag überweisen. Das erspart allen das Hantieren mit Bargeld und der Jugendliche kann – bei Bedarf noch mit elterlicher Unterstützung – alles rund um Onlinebanking und Co. lernen.
Eltern können wertvolle Unterstützung in Sachen „Finanzberatung“ sein
Für manche Jugendliche ist der Lohn des regelmäßigen Jobs oder der Ferienbeschäftigung ein willkommener Zuschuss zum Taschengeld. Andere arbeiten vielleicht auf ein konkretes Ziel hin. Sei es beispielsweise der Führerschein oder eine Reise nach dem Schulabschluss.
Dann ist es natürlich gut, wenn Geld nicht auf dem Girokonto „herumdümpelt“. Denn hohe Zinserträge sind dort einerseits nicht zu erwarten. Und zweitens kann es besser sein, wenn man größere Summen zeitnah „aus den Augen, aus dem Sinn“ bringt, bevor sie womöglich für Spontankäufe draufgehen.
Eine gute Möglichkeit, das Geld zu „parken“, ist beispielsweise ein Tagesgeldkonto. So bleibt das Geld „in Reichweite“, steht aber nicht ständig zum spontanen Ausgeben zur Verfügung. Sparbriefe mit fester Laufzeit hingegen bewahren Spareinlagen üblicherweise für deutlich längere Zeit vor kurzfristigem Zugriff. Auf ihnen sollte daher nur das Geld landen, das der Teenager ganz sicher für Monate oder Jahre entbehren kann.
Vertraute erste Anlaufstelle für viele Jugendliche kann natürlich die Bankfiliale sein, die bereits seit Kindheitstagen Sparbuch und andere Geldanlagen verwaltet. Dort sollten Eltern und Kinder im persönlichen Gespräch idealerweise ein Finanzprodukt oder mehrere finden, das der aktuellen Lebens- und Finanzsituation des Nachwuchs dienlich ist.
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