Jedes Kindesalter bedeutet unterschiedliche Bedürfnisse – und zwar in jeder Hinsicht. Beispielsweise in Sachen Platz. Ein Baby braucht nicht viel davon – bis es denn anfängt, krabbelnd und laufend seine Umgebung zu erkunden! Ein Klein- oder Kindergartenkind kann gar nicht über genug freie Fläche verfügen. Denn es liebt, große Spielwelten auf dem Fußboden entstehen zu lassen. Und dann? Kehrt sich mit dem Schulalter der immer größer werdende Platzbedarf plötzlich wieder ins Gegenteil um!
Zwar spielen viele Kinder noch bis weit ins Grundschulalter hinein drinnen am liebsten auf dem Boden. Doch die Tendenz dazu sinkt. Und ein anderer Bereich im Kinderzimmer, der – über kurz oder lang – keinesfalls fehlen sollte, gewinnt an Bedeutung. Der Arbeitsbereich für Schulkinder nämlich, in dem diese Hausaufgaben und Co. erledigen können. Doch diesen in ein bestehendes Kinderzimmer = Spielzimmer zu integrieren, ist mitunter gar keine einfache Aufgabe.
Zum einen wächst schließlich kein Kinderzimmer, nur weil plötzlich der Platz für einen Schreibtisch her muss. Und zudem verfügen viele Kinder zu Schulbeginn eben noch über keinen ausgeprägten Ordnungssinn. (Manch einem Kind und später Jugendlichen bleibt dieser gar bis zum Schulabschluss und darüber hinaus verwehrt… .) Und so geraten Dinge im Kinderzimmer eben schnell durcheinander. Da vermischt sich Spielzeug mit Schulsachen. Da liegt das Vokabelheft abends irgendwo auf dem Boden zwischen getragenen Sportsachen.
Was Eltern da vorbeugend tun können, außer stets ans Ordnunghalten zu erinnern? Das Kinderzimmer von vornherein sinnvoll den Bedürfnissen eines Schulkinds entsprechend einrichten. Damit Platz zum Spielen bleibt einerseits und das Chaos trotzdem nicht ständig die Oberhand gewinnt. Und damit das Kind andererseits effizient und ungestört vom restlichen Familientrubel in seinem Zimmer lernen und arbeiten kann.
Das Herzstück im Kinderzimmer nach der Einschulung: Ein Schreibtisch, an dem das Kind gut und gerne sitzt
Wenn, ja wenn man denn das Gefühl hat, dass das Kind einen Schreibtisch benötigt. Ist dies (noch) nicht der Fall? Dann nützt es wenig, den modernsten, schickesten, teuersten Schreibtisch zu kaufen, den das Möbelhaus zu bieten hat. Denn dieser steht dann womöglich im Kinderzimmer herum. Aber unbeachtet, während das zugehörige Schulkind seine Aufgaben doch lieber weiterhin am Küchentisch erledigt.
Viele Kinder sind eben nicht gerne „weitab vom Schuss“. Vielmehr nehmen sie gerne am Familienleben teil, wollen wissen, was Geschwister beim Heimkommen erzählen. Da ist so ein Arbeitsplatz fernab vom häuslichen Alltagstrubel eben vergleichsweise unattraktiv.
Gehört Ihr Kind auch zu jenen, die am Familientisch konzentriert basteln und „arbeiten“ können? Oder haben Sie den Verdacht, dass es genau so kommen wird? Dann hat es mit dem Kauf eines Schreibtischs fürs Kinderzimmer womöglich keine Eile.
Wenn jedoch der Arbeitsplatz im Kinderzimmer frühzeitig seinen Platz finden soll, dann muss alles stimmen. Die Lichtverhältnisse – die natürlichen ebenso wie die künstlichen – müssen ermüdungsfreies Arbeiten ermöglichen. Der Schreibtischstuhl muss die richtige Höhe haben. Ausreichende Beinfreiheit ist zudem ganz wichtig, um gerade und entspannt vor der Arbeitsfläche sitzen zu können. Der Arbeitsplatz sollte zudem Ruhe und Ordnung ausstrahlen und wenig Ablenkung bieten. Daher kann ein aufgeräumter, kleiner Schreibtisch allemal besser sein als ein großer. Denn dieser wird mit Sicherheit schnell zur Ablagefläche für alles Mögliche im Kinderzimmer.
Für die Ordnung auf dem Schreibtisch und drumherum
Was kostet wahnsinnig viel Zeit im Alltag und nervt einfach ungeheuerlich? Suchen! Und das kann man sich in vielen Fällen zum Glück ersparen.
Schon junge Schulkinder arbeiten mit einem oft ansehnlichen Berg an Arbeitsmaterialien. Da stapeln sich schnell Bücher und Hefte, Schnellhefter und lose Arbeitsblätter. Ideal und ein gutes Rezept gegen ständiges Suchen ist es dann, wenn alles früh seinen festen Platz bekommt.
Schaffen Sie dafür in Regalen durch Buchstützen oder transparente Stehsammler schmale Bereiche, in denen Bücher ordentlich nebeneinander stehen können. Gestapelte Briefablagen für jedes Schulfach kann man farblich so markieren, wie Lehrkräfte dies auch in der Schule handhaben. Beispielsweise Rot für Deutsch und Blau für Mathematik. So können sich schon die Kleinsten an einer vernünftigen „Ablage“ versuchen.
Mit der Zeit wächst dann naturgemäß der Berg der Schulsachen, die sich so ansammeln. Ältere Schulkinder brauchen entsprechend mehr Ablagemöglichkeiten, damit die Materialien für jedes Schulfach ihren Platz finden. Praktisch sind und bleiben Stehsammler, in denen beispielsweise aktuell nicht mehr benötigte Hefte und alte Klassenarbeiten ihren Platz finden.
Auf den Schreibtisch wiederum gehört alles, das es für eine vernünftige Organisation von Papier benötigt. Beispielsweise Locher, Tacker und Heftstreifen. Am besten in übersichtlichen Körbchen, damit man alles mit einem Handgriff zum gelegentlichen Putzen anheben kann.
Unter dem Schreibtisch hingegen finden idealerweise gleich zwei Mülleimer ihren Platz. Ein Papierkorb, in den wirklich nur ausgedientes Papier kommt. Und ein Restmülleimer für alles Mögliche. So müssen Eltern nicht nachsortieren und benutztes Papier gelangt über die Papiertonne zuverlässig zurück in den Recyclingkreislauf.
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