Es wächst überall und sprenkelt fröhlich viele naturbelassene Wiesen und Rasenflächen in unzähligen Gärten. Doch nicht jeder ist froh, wenn es sich auf seinem Grundstück im gepflegten Grün ansiedelt. Die Rede ist von einem Pflänzchen, das im wahrsten Sinne des Wortes jedes Kind kennt. Und das bei vielen Menschen zeitlebens hoch im Kurs steht. Vom niedlichen, kleinen Gänseblümchen nämlich.
Kinder pflücken es, um ihren Mamas erste Sträußchen zu schenken. Und wer sehr geduldig ist, schafft es gar, aus vielen Blümchen eine kleine Halskette oder ein Armband zu flechten. Oft tritt man das Gänseblümchen sicherlich aus Versehen platt, wenn man über eine Wiese läuft. Manches landet unbeachtet im Rasenmäher. Doch zum Glück ist das Gänseblümchen ein „Stehaufmännchen“, das sich so schnell nicht vertreiben lässt.
Womit wir schon beim ersten Punkt der Dinge sind, die man über das beliebte Gänseblümchen vielleicht noch nicht wusste.
1. Das Gänseblümchen beweist viel Ausdauer!
Denn es blüht nicht wie andere Blumen in unseren Gärten nur wenige Wochen oder Monate im Jahr. Sondern bei milden Bedingungen und in schneearmen Wintern bei gemäßigten Temperaturen fast rund ums Jahr.
Das heißt jedoch nicht, dass es nicht wählerisch ist und immer und unter allen Bedingungen seine hübschen weiß-gelben Blüten zeigt. Nachts schließt es sich und auch wenn es regnet, klappt es seine Blüte zu. Und wenn die Sonne wieder scheint? Dann reckt es seinen Kopf in die Richtung, aus der die wärmenden Strahlen kommen.
2. Es hat weltweit viele Namen – und viele klingen einfach ganz bezaubernd!
Allein in der Deutschen Sprache findet man unterschiedliche Namen für ein und dasselbe Pflänzchen. Heißt es hier „Gänseblümchen“, ist es andernorts das „Tausendschön“ oder „Maßliebchen“. Es gibt aber noch zahlreiche Trivialnamen mehr, allein im deutschsprachigen Raum. Eine Aufzählung findet man HIER bei Wikipedia.
Auch international hat das Gänseblümchen viele wohlklingende, interessante Namen. „Daisy“ ist es im Englischen, das ist sicherlich geläufig. Aber dass das Gänseblümchen in Spanien „Maya“ heißt, ist vermutlich weniger bekannt. In vielen Sprachen findet man zudem Namen, die auf die große Ähnlichkeit zur Margerite hindeuten. Beispielsweise im Italienischen oder Russischen.
Sie kennen einen Namen des Gänseblümchens in einer anderen Sprache? Dann freuen wir uns über einen Kommentar!
3. Es ist die Heilpflanze des Jahres 2017!
Die Wirkung von Gänseblümchen auf die Gesundheit mag wissenschaftlich nicht nachgewiesen sein. Die lange, gute Erfahrung vieler Menschen damit ist jedoch nicht zu leugnen. Wichtig ist unterm Strich eben, dass man an etwas glaubt und es dann hilft. Und im Falle des Gänseblümchens hat dies eine lange Tradition. Gänseblümchentee oder Umschläge mit Gänseblümchen-Sud sollen heilen und lindern. Und wenn es nicht klappt, hat man sich wenigstens nicht in Unkosten gestürzt.
4. Seine Blüten sind nicht nur optisch ein Genuss!
Das Gänseblümchen erfreut nicht nur das Auge. Seine Blüten sind auch essbar und ergeben eine hübsche Dekoration auf Salaten, Suppen, Süßspeisen oder belegten Broten. Selbstredend lassen die kleinen Blumen aber frisch gepflückt schnell die Köpfe hängen. Und daher sind sie nur ganz frisch geschnitten und danach gründlich gewaschen zum Verzehr geeignet. Wer sie haltbar machen möchte, kann sie in Essig einlegen oder zu Gelee verarbeiten. Viele Rezepte dafür findet man „natürlich“ im Internet.
Wichtig dabei ist, dass man nur dort pflückt, wo man ein sicheres Gefühl hat. Gut ist der eigene Garten. Weniger geeignet sind Ränder an Straßen und Gehwegen. Und die zartesten Blüten haben übrigens Gänseblümchen, die im Frühling aus dem Boden sprießen.
Unbedingt noch zu erwähnen: Gänseblümchen sollten wirklich nur der Dekoration dienen! Als „Hauptspeise“ sind die keinesfalls empfehlenswert, denn sie enthalten Stoffe, die beim Verzehr größerer Mengen giftig sind. Dies kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall nach sich ziehen. Daher unbedingt den Giftnotruf kontaktieren, wenn ein Kind auf der Wiese reichlich zugegriffen hat.
5. Es gibt ein Märchen über ein Gänseblümchen…
Es gibt sooo viele Märchen. Und die meisten darunter sind leider ziemlich unbekannt, selbst wenn sie aus berühmter Feder stammen. Hans Christian Andersen hat das Märchen mit dem schlichten Titel „Das Gänseblümchen“ verfasst.
Doch leider erwartet den Leser – anders als bei vielen bekannten und beliebten „Happy End“-Märchen der Brüder Grimm – ein trauriges Ende. Wer sein Kind also nicht zum Schluchzen bringen möchte, liest ihm lieber „Dornröschen“ und Co. vor. (Und spielt anschließend mit ihm die Quizfragen in unseren Märchenfragebögen durch… 😉 )
6. … und es spielt(e) auch sonst wichtige Rollen
So klein, so unscheinbar zwischen viel prächtigeren Blumen findet es heute noch Beachtung und fand diese von je her. Beispielsweise in der Kunst und in der Mythologie.
Heute wie damals verbindet man mit dem Gänseblümchen Attribute wie Reinheit, Bescheidenheit und Treue. Und so wundert es nicht, dass es auch einen Zusammenhang zwischen dem kleinen Gänseblümchen und der Heiligen Maria gibt… .
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