Nicht jedes schnell aufgenommene Foto überzeugt seinen Betrachter später.
Ein klassisches Beispiel: Hektik an Heiligabend unterm Tannenbaum!
Als Eltern oder Großeltern möchte man natürlich die Freude im Gesicht des Kindes sehen, wenn es seine Päckchen auspackt, dabei aufgeregt ist und ständig die Blickrichtung ändert – und gleichzeitig das Ganze so gut wie möglich im Bilde festhalten.
Im Trubel werden Aufnahmen dabei schnell unscharf, mal wird versehentlich der Blitz halb verdeckt oder eine Haarsträhne mogelt sich vor die Linse, die Augen des Kindes gehen gerade zu oder ein Stück von Arm oder Kopf entschwinden aus dem Bildrand.
Zum Glück besteht heute durch die Digitalfotografie die Möglichkeit ohne Mehrkosten und ohne Wechseln des Films gleich eine ganze Serie von Bildern zu machen.
Bevor man später aber alle Fotos gleich aussortiert und löscht, die auf den ersten Blick nicht ganz gelungen scheinen, lohnt sich oft ein weiteres Hinsehen und Überlegen, ob der Schnappschuss es nicht doch wert ist, archiviert zu werden:
„Verborgene Schätze“ im Hintergrund
Früher ließ man oft den Film entwickeln und die Fotos wurden anschließend so ins Album geklebt, wie sie eben waren.
Heute werden viele Bildern vor dem Archivieren nachbearbeitet mit dem Ziel, das eigentliche Motiv besonders schön hervorzuheben.
Bevor das Bild durch Zurechtschneiden des Randes auf die richtige Größe gebracht wird, lohnt sich ein genauer Blick, was das Foto später über dann längst vergangene Zeiten erzählen kann:
Wer kennt aus der eigenen Kindheit nicht Fotos mit witzigen und spannenden Details wie der kultigen Tapete, dem steinzeitlich anmutenden Staubsauger und der immer noch existenten Kaffeekanne im Hintergrund?
Interessant wird es auch, wenn die Wohnung einmal von Grund auf renoviert wird oder im Laufe der Kindheit ein Umzug statt findet.
Je mehr vom Hintergrund auf den Fotos erhalten bleibt, desto mehr kann man seinen Kindern später über die Umgebung ihrer ersten Lebensjahre erzählen.
„Und Action!“
Fotos von den ersten Federball-Spielversuchen, vom Toben am Strand oder der Premiere beim Fußballtraining sind später schöne Erinnerungen.
Viele Fotos zu machen erhöht dabei die Chancen, einen gelungenen Treffer zu landen und kostet im Zeitalter der Digitalfotografie im schlimmsten Fall die Zeit, um die Bilder wieder zu löschen.
Um einen lebhaften Eindruck der sportlichen Bewegung zu vermitteln, kann es eine schöne Sache sein, im Album eine ganze Serie von Fotos auf einer Seite einzukleben, die im Einzelnen vielleicht nicht perfekt sind, in ihrer Gesamtheit aber eine tolle Wirkung erzielen können, in dem sie den Spaß und die Dynamik dieses Tages vermitteln!
„Perfekt“ liegt oft im Auge des Betrachters
Familienfotos dienen der Familie und müssen keinen professionellen Gesichtspunkten genügen.
Oben fehlt ein Stück am Kopf, ein bisschen zu sehr gegen die Sonne fotografiert oder die unschöne Mülltonne im Hintergrund nicht beachtet?
Was soll’s? Wenn der Rest stimmt, das Kinderlächeln vielleicht besonders süß oder die Szene später als „typisch unser Kind“ gelten wird, ist fehlende Perfektion sicher kein Grund, einen ansonsten tollen Schnappschuss zu löschen!
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