Schon wieder läuft die Nase des Kindes? Schon wieder schmerzt sein Kopf, es fühlt sich müde und schlapp? Und ein lästiger Husten raubt ihm den Schlaf? Eindeutige Symptome dafür, dass der Nachwuchs sich eine Erkältung eingefangen hat. Aber schon wieder? Wo der letzte Schnupfen doch gerade erst auskuriert schien? Durchaus möglich. Denn im Kindesalter sind häufige, wenngleich glücklicherweise meist harmlose Infekte erfahrungsgemäß wahrlich keine Seltenheit.
Was die elterliche Erfahrung außerdem lehrt? Gerecht geht es dabei keineswegs zu! Selbst Geschwister haben mit dem Thema „Erkältung“ unterschiedlich oft und intensiv zu tun. Manche Kinder trifft es öfter, sie scheinen gefühlt ständig erkältet zu sein. Andere kommen augenscheinlich besser durchs Jahr und bleiben fit, selbst wenn alle um sie herum schniefen. Manche Kinder brauchen dazu stets eine ganze Weile, bis sie wieder richtig fit sind. Andere sind hingegen durch eine Erkältung weniger stark ausgebremst oder ignorieren diese gar quasi im Alltag.
Doch lästig ist so ein Schnupfen immer. Vermeiden kann man ihn hingegen kaum. Was bleibt da also? Die Tage bis zur vollständigen Genesung so gut wie möglich zu überstehen.
Ist dazu für jedes erkältete Kind ein Arztbesuch ratsam?
Ein Arztbesuch ist in vielen Fällen glücklicherweise nicht notwendig, denn die meisten Erkältungen kann man zu Hause auskurieren. Sinnvoll dafür ist oft ein Mix aus dem, was die Hausapotheke zu bieten hat, und aus bewährten Hausmitteln. Und natürlich allem, was dem kranken Kind eben gut tut. Dazu gehört, ihm die Zeit, bis es sich wieder rundum fit fühlt, komfortabel und erholsam zu gestalten. Doch dazu gleich mehr.
Anders sieht es natürlich aus, wenn das Kind Symptome zeigt, die einen Arztbesuch selbstredend erfordern! Dazu gehören beispielsweise ein starkes Krankheitsgefühl oder Fieber, das einem als Eltern ungewohnt bis bedenklich erscheint. Auch mit Schmerzen, auffälligem Husten oder bei einer längeren Krankheitsdauer ohne spürbare Besserung gehört das Kind zum Arzt!
Dann ist es übrigens gut, (gesunde) Geschwisterkinder – wenn möglich – gut betreut daheim zu lassen, anstatt sie mit in die Praxis zu nehmen. Denn Aufenthalte in Wartezimmern bergen immer das Risiko, dass Kinder sich bei anderen anzustecken.
Was kann bei einer Erkältung Balsam für Körper und Seele sein?
1. Streicheleinheiten und Langeweile-Bekämpfer!
Kleine Kinder finden bekannterweise häufig Trost und Beruhigung in elterlichen Armen. Immer dann beispielsweise, wenn sie sich unwohl fühlen, traurig sind oder sich verletzt haben. Und ebenso natürlich, wenn die laufende Nase nervt und ein Tag krankheitsbedingt einfach öde ist.
Richten Sie es Ihrem Kind gemütlich ein im Wohnzimmer auf dem Familiensofa, wenn es schlapp ist und liegen möchte. Denn es ist etwas Schönes, Besonderes, die Couch mal in ein Decken-Kissen-Kuschelparadies zu verwandeln. Zudem ist das Kind dort nicht vom Alltagsgeschehen ausgeschlossen.
Selbstredend ist dies nur eine gute Idee, sofern dort die nötige Ruhe herrscht für Erholung und ein Schläfchen zwischendurch. Bei mehreren Kindern, die sich im Wohnzimmer tummeln, ist das kranke Kind hingegen vermutlich besser in seinem friedlichen Kinderzimmer aufgehoben.
Doch egal wo: Kuscheln Sie mit Ihrem Kind, lesen Sie ihm vor, bleiben Sie ansonsten in seiner Hörweite. Und lesen Sie ihm jeden Wunsch von den Augen ab! Kinder wissen meist ganz intuitiv, was ihnen gut tut. Und wenn die Vitamin-C-reiche Apfelsine im wunden Hals brennt, ist der eher vitaminlose Vanillepudding die eindeutig bessere Wahl!
Zugegebenermaßen kann man jedoch als Mama oder Papa nicht alles stehen und liegen lassen, wenn das Kind leicht erkrankt ist. Was also tun, wenn zwischendurch doch die Küche oder die Bügelwäsche sehr laut rufen? Dann ist ein Hörbuch eine feine Sache gegen die Langeweile. Und ein wenig fernsehen auch in Ordnung, bis das Nötigste im Haushalt geschafft ist.
2. Frische Luft!
Im Winter bleiben die Fenster allzu häufig geschlossen. Aber ab und an muss die verbrauchte Luft raus und frische rein! Das senkt die Konzentration von Viren in der Luft. Das kann – je nach herrschender Luftfeuchtigkeit draußen – trockene Heizungsluft gegen feuchtere austauschen. Und das ist wiederum von Vorteil, denn trockene Luft begünstigt trockene Schleimhäute, auf denen Viren leichteres Spiel haben. Regelmäßig einige Minuten kräftig für Durchzug zu sorgen ist daher eine sinnvolle Maßnahme. Beispielweise, während das Kind sich im warmen Badezimmer aufhält.
Alternativ spricht natürlich auch bei einer Erkältung nichts gegen eine Runde Luftschnappen bei einem kleinen Spaziergang. Sofern der Nachwuchs sich fit genug dafür fühlt und das Wetter es erlaubt. Eine Erkältung ist schließlich per se kein Grund, konsequent im Bett zu bleiben!
3. Feuchtigkeit und Flüssigkeit
Ist die Nase verstopft, atmet man automatisch vermehrt durch den Mund. Und eine unangenehme Trockenheit von Mund und Lippen kann die Folge sein. Eins der Symptome, die an einer Erkältung besonders nerven und Kinder quengelig machen. Viel zu trinken ist daher wichtig. Und weitere Flüssigkeit – warme Suppen, frisches Obst – ist immer gut.
Die Feuchtigkeit der Raumluft kann man zudem mit aufgehängten nassen Handtüchern oder einem Luftbefeuchter erhöhen. Neigt das Kind zu häufigem Husten, kann überdies ein Inhalationsgerät eine nützliche Anschaffung sein.
4. Wohltuendes aus der Apotheke oder der Drogerie!
Abschwellende Medikamente für die Nase sorgen dafür, dass freies Durchatmen wieder möglich ist. Zinksalbe oder eine andere Wundsalbe sind eine Wohltat für rote, schmerzende, wunde Nasen und Wangen. Und ein (zuckerfreies) Bonbon zum Lutschen zwischendurch regt den Speichelfluss an. So kann es älteren Kindern, die bereits gefahrlos Bonbons lutschen können, gegen den trockenen Mund helfen.
Manches sollte zudem nie in der Hausapotheke fehlen. Altersgerechte Medikamente beispielsweise, die gute Dienste leisten, wenn der Schnupfen mit leichtem Fieber einhergeht.
5. Wärme!
Auch wenn nicht die Kälte allein für die Er-“Kält“-ung verantwortlich ist. Das Gegenteil – Wärme – hilft, um sich mit ihr besser zu fühlen. Ein wohl temperiertes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche sorgen für angenehm warme Füße. Ein – nicht zu langes – Wannenbad versorgt den Körper rundum mit molliger Wärme. Zudem macht es wunderbar müde und kann so abends zum erholsamen Schlaf beitragen.
Achten Sie bei Badezusätzen generell und speziell bei Erkältungsbädern jedoch unbedingt auf die angegebene Altersempfehlung auf der Packung! Was Erwachsenen gut tut und für sie gemacht ist, kann für Kinder ungeeignet sein. Lassen Sie sich im Zweifelsfall bei der Wahl eines geeigneten Produkts für Ihr erkältetes Kind in der Apotheke beraten. Auch bei vermeintlich harmlosen Produkten wie Badezusätzen, die ätherische Öle enthalten.
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