Jeder hört und liest es vermutlich regelmäßig und weiß es ohnehin von klein auf. Sich regelmäßig die Hände zu waschen ist nie verkehrt. Und besonders in der Erkältungszeit ist es sinnvoll, um sich Viren im wahrsten Sinne des Wortes vom Hals zu halten.
Doch alle Eltern haben vermutlich schon folgende Erfahrung gemacht. Das Kind kommt aus dem Bad. Man fragt es: „Hast du dir auch die Hände gewaschen?“. Man bekommt ein selbstbewusstes „Ja!“ zur Antwort. Und spürt sofort, dass dies geflunkert sein muss. Die Hände des Kindes sind staubtrocken. Kein Tropfen Wasser zeugt im Waschbecken vom Waschen. Das Handtuch ist unbenutzt. Da heißt es für den Nachwuchs, gleich wieder kehrt Richtung Badezimmer zu machen, um Versäumtes nachzuholen.
Hände waschen mag zwar eben sinnvoll sein. Aber es ist mitunter auch eine recht lästige Angelegenheit. Und vor allem dort, wo es am dringendsten erforderlich ist, gerät es nicht selten zur unkomfortablen Tätigkeit. Auf öffentlichen Toiletten nämlich. Stichworte: Nur kaltes Wasser. Leere Seifenspender. Kratziges Papier zum Abtrocknen der Hände. Überquellende Papierkörbe. Oder alternativ Handtrockner, die zwar tun, was sie sollen, aber teils sehr laut die Nerven gleich mit strapazieren.
Dann ist es besonders wichtig, dass Kinder wissen, warum Händewaschen dennoch unverzichtbar ist. Und wie es richtig geht, kann man ihnen dazu gar nicht früh genug beibringen.
„Warum muss ich mir immer die Hände waschen?“
Beim Wort „Erkältung“ dürften viele Kinder glasklare Schlüsse ziehen. Eine Erkältung bekommt man, wenn es kalt ist, wenn man friert. Tatsächlich sind es aber die für uns unsichtbar kleinen Erreger, die uns krank machen. Viren, Bakterien, aber beispielsweise auch Pilze geben wir in die Raumluft ab, sie tummeln sich auf Oberflächen wie Türklinken. Und geraten schnell über die Hände in den Mund, wenn man beim Händewaschen wenig konsequent ist.
Bilder von Viren und Bakterien unterm Mikroskop lösen eine gewisse Faszination aus. Suchen Sie zusammen mit Ihrem Kind doch danach mal im Internet. Schnell werden sich alle einig sein: „Einfangen“ möchte sich diese Keime niemand!
Und wenn man gerade im Internet unterwegs ist, gibt es noch einen weiteren Tipp speziell für Kinder. Auf der Internetseite der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ gibt es HIER einen Film zum Thema Händewaschen. Titel: „Agent Blitz Blank: Bösen VIBAs auf der Spur“. Rund vier Minuten erklärt dieser, wo Viren und Bakterien lauern und warum Händewaschen darum so wichtig ist. Als i-Tüpfelchen am Schluss gibt es dazu einen eingängigen Song zum richtigen Waschen der Hände.
Richtiges Händewaschen? Ein Kinderspiel!
Hände waschen ist wahrlich keine komplizierte Angelegenheit, wenn man denn die „Grundregeln“ kennt. Aber ein paar Dinge muss man eben jedes Mal aufs Neue beherzigen, damit es auch effektiv ist. Diese sollte man dem Nachwuchs regelmäßig ins Gedächtnis rufen, wenn dieser alt genug ist, sich alleine die Hände zu waschen. Zum Beispiel?
Wenn Seife verfügbar ist, benutzt man diese selbstredend. So viel wie nötig, aber auch nicht mehr als erforderlich! Das Händewaschen sollte ausreichend lang ausfallen. Es braucht eben seine Zeit, die Hände erst gründlich nass zu machen und sie dann ordentlich einzuschäumen. Jeden Finger und den Daumen einzeln einzuseifen, Handflächen und Handrücken dabei nicht zu vergessen. Und schließlich die Seife gründlich abzuspülen.
Doch wie weiß das Kind, dass es lange genug gewaschen hat? Singen Sie beim Üben des Händewaschens doch ein Lied, das ausreichend lang ist. „Alle Vögel sind schon da“ mit seinen drei Strophen beispielsweise. Eine schöne Gelegenheit übrigens, mal wieder einige Kinderlieder anzustimmen, die langsam, aber sicher in Vergessenheit zu geraten drohen. Alternativ kann das Kind auch das Alphabet in moderatem Tempo aufsagen. Und wem das zu einfach erscheint, versucht es rückwärts.
Freundlich ist beim Händewaschen übrigens immer, an denjenigen zu denken, der das Bad regelmäßig putzt. Egal ob daheim oder aushäusig. Also bitte: Keine Wasserschlachten beim Händewaschen! Kein Herumpatschen mit schmutzigen Händen im Waschbecken. Und keine Überschwemmungen rund ums Waschbecken.
Letzten Endes gilt auch beim Abtrocknen der Hände, Sorgfalt walten zu lassen. Denn in feuchten Hautfalten haben beispielsweise Pilze leichtes Spiel, sich zu vermehren.
Bei der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ gibt es dazu auch verschiedene Infopiktogramme zum Herunterladen und Ausdrucken. Passend für jedes Alter! Diese laminiert ins Bad zu hängen, ist eine wertvolle Gedächtnisstütze, wenn man diese beim Toilettengang gar nicht übersehen kann.
Wie gelingt das Händewaschen regelmäßig und einfach?
Zähneputzen vor dem Schlafengehen? Logo! Das weiß jedes Kind. Oder sollte es zumindest wissen und beherzigen. Und auch Händewaschen kann zu einer Selbstverständlichkeit werden, wenn man es als ganze Familie pflegt. Nutzen Sie Ihre elterliche Vorbildfunktion. Und stellen Sie niemals infrage, dass Händewaschen die erste Handlung nach dem Heimkommen und Schuheausziehen ist.
Kleine Kinder brauchen dazu mitunter eine Erhöhung, damit sie problemlos ans Waschbecken gelangen können. Ein rutschfester Tritt sollte daher im Badezimmer nicht fehlen.
Wichtig ist zudem, dass das Kind mit dem Wasserhahn zurecht kommt. Eine moderne Waschtischarmatur kann dabei rundum punkten und das Leben leichter machen. Ein Sensor, der erkennt, wenn sich Hände unter dem Wasserhahn befinden, kann Wasser sparen. Und den Reinigungsaufwand reduzieren, weil man die Armatur nicht berühren muss. Bei einer voreingestellten Temperatur besteht zudem nicht die Gefahr, dass kaltes Wasser das Händewaschen vermiest. Oder gar heißes Wasser Verbrennungsgefahr bergen kann.
Praktisch mit Kindern sind zudem schneeweiße Handtücher. Sie lassen erkennen, wenn das Kind es manchmal nicht so genau mit dem gründlichen Händewaschen nimmt. Sprich: Die Hände einmal kurz anfeuchtet und dann den Schmutz am Handtuch abwischt. Zudem kann man weiße Handtücher bei hohen Temperaturen waschen, was im Alltag, aber besonders im Krankheitsfall wichtig ist.
Zu guter Letzt helfen stets kurz geschnittene Fingernägel, dass Schmutz sich nicht an Kinderhänden „verstecken“ kann
Und wie macht das Händewaschen noch mehr Spaß?
Kinder finden funktionelle Gegenstände erfahrungsgemäß viel attraktiver, wenn sie im altersgerechten Design daher kommen. Lassen Sie daher doch Ihr Kind im Drogeriemarkt einen Seifenspender auswählen. Und wechseln Sie immer mal die Handseife in der Nachfüllpackung, wenn der Nachwuchs vom Duft nicht wirklich überzeugt ist.
Warum flüssige Handseife? Es spricht prinzipiell gar nichts gegen das feste Seifenstück, was die Reinigungswirkung betrifft. Erfahrungsgemäß ist mit Kindern die flüssige Seife aber die praktischere Alternative. Denn wenn Kinder richtig dreckige Hände haben, sieht die Seife danach oftmals schmuddelig aus. Manch ein Kind mag zudem die aufgeweichte, glitschige Konsistenz nicht. Und im ungünstigsten Fall rutscht das feuchte Seifenstück aus der Hand oder springt im hohen Bogen davon. Was der Sauberkeit im Bad nicht unbedingt zuträglich ist… .
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