Es gibt Gegenstände in Haus oder Wohnung, denen schenkt man im Alltag wenig Bedeutung. Solange sie denn tadellos funktionieren. Sie sind immer da, ohne dass man sie großartig eines Blickes würdigt. Und sorgen so ganz still und unscheinbar dafür, dass unser Leben schöner ist, als es ohne sie wäre.
Heizkörper gehören zu diesen Dingen der funktionellen Einrichtung, die in unzähligen Haushalten zu finden sind. Irgendjemand schraubte sie im Zuge des Hausbaus an die Wand und dort sind sie bis zum heutigen Tage verblieben. Doch von Interesse sind sie im Grunde nur in den kalten Monaten des Jahres, während sie treue Dienste leisten.
Was man dabei kaum bemerkt? Auch die augenscheinlich so glatten Flächen werden mit der Zeit stumpf. Staub und Schmutz lagern sich gleichmäßig und dadurch nahezu unsichtbar auf ihnen ab. Bedingt durch die permanente Feuchtigkeit und – vor allem in Küchennähe – durch das Fett in der Raumluft. Denn in Kombination mit diesen bilden kleine Staubteilchen, die sich permanent um uns herum befinden, eine „Patina“. Diese mag man kaum sehen. Aber die Heizkörper-Oberfläche fühlt sich eben nicht mehr so schön glatt an, wie dies einst der Fall war.
Ein anderes Bild zeigt sich hingegen, wenn man einmal hinter den Heizkörper blickt. Dort sammelt sich nämlich gerne eine beachtliche Menge Schmutz in Form der bekannten “Wollmäuse“ an. Und – je nach Bauart mehr oder weniger – verstaubt auch das Innere des Heizkörpers ganz ordentlich. Besonders gut zu beobachten bei den Heizkörpern, die innen aus sogenannten Lamellen bestehen.
Der junge meteorologische Frühling sollte da doch ein wunderbarer Anlass sein, bald den Frühjahrsputz zu starten! Und dabei in diesem Jahr auch einmal die gründliche Reinigung aller Heizkörper auf die persönliche To-do-Liste zu setzen!
Warum sollte man die Heizkörper in der Wohnung regelmäßig reinigen?
Einerseits ist es keine schöne Vorstellung, dass Heerscharen von Wollmäusen in den Heizkörpern schlummern. Und von dort aus auch immer wieder alter Staub in die Raumluft gerät.
Andererseits packt der Staub den Heizkörper quasi ein wie eine wärmende Decke. Und behindert so die effiziente Abgabe von Wärme. Dadurch können die Energiekosten während der Heizperiode unnötig steigen.
Und zum dritten trägt ein „ordentlicher“ Heizkörper zum gepflegten, modernen Erscheinungsbild eines Raums bei. Auch bei größter Umsicht kommt es schließlich vor, dass beim Streichen Farbspritzer auf dem Heizkörper landen. Im Alltag bleibt es nicht immer aus, dass man den Heizkörper touchiert. Kleine Kratzer oder Absplitterungen im Lack können die Folge dessen sein. Einen in die Jahre gekommenen Heizkörper wieder in Schuss zu bringen, bedeutet daher auch eine optische Aufwertung des gesamten Wohnraums. Idealerweise dann, wenn die Kinder bereits etwas größer und umsichtiger sind.
Doch wie man kleine „Katscher“ entfernt, dazu später mehr. Erst einmal soll das Thema „Reinigung des Heizkörpers“ im Vordergrund stehen.
Dabei stellen sich jetzt womöglich nur noch Fragen wie:
„Was benötige ich für die gründliche Heizkörperreinigung?“.
„Wie gehe ich am besten dabei vor?“.
„Wie komme ich an schwer zugängliche Stellen?“
Und: „Welche Mittel tragen dazu bei, dass der Heizkörper im neuen Glanz erstrahlt?“
„Was benötige ich für die gründliche Heizkörperreinigung?“ (Die Antworten auf alle anderen Fragen beantworten wir „nebenbei“ im Text!)
1. (Eventuell) Werkzeug
Bei Heizkörpern, auf denen oben ein Gitter aufliegt, muss man dieses zunächst entfernen. Nur so kann man zur effektiven Reinigung an die innen liegenden Lamellen gelangen.
Je nach Bauart des Heizkörpers lässt sich dieses Gitter mit oder ohne Werkzeug entfernen. Sie haben jedoch keine Ahnung, wie das Gitter zu lösen ist, ohne Schäden anzurichten? Und auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, wie und wo dieses genau befestigt ist? Dann hilft mit Sicherheit ein Blick ins Internet. Zahlreiche Tutorials in Form bebilderter Texte oder Videos zeigen, wie man bei unterschiedlichsten Heizkörpern diese Abdeckung temporär entfernen kann.
2. Staubsauger, Haartrockner und einen feuchten Lappen
Ist das Gitter runter, kann man ungehindert ins Innere schauen. Hat schon seit Langem niemand mehr den Heizkörper gereinigt? Und ist dieser regelmäßig in Betrieb? Dann sollte man sich aufs Schlimmste gefasst machen. Vielleicht kann man den Fußboden darunter gar nicht mehr erkennen, wenn man von oben durch die Lamellen schaut. Doch egal, ob nur leicht verstaubt oder dicht von Wollmäusen besiedelt. Während der Reinigung ist es erstrebenswert, nicht allzu viel des Staubs in den Raum zu pusten.
Besser daher als loszupusten oder zu bürsten? Man greift man erst einmal zum Staubsauger! Wie effektiv das wirklich ist, entzieht sich dabei natürlich dem Blick des Anwenders. Schließlich landet der Staub ohne Umwege im Staubbeutel. Aber einiges an Staub kann man auf diese Weise garantiert daran hindern, später noch in die Raumluft zu gelangen.
Von oben die Lamellen abzusaugen ist dabei ein Leichtes, doch reicht meist nicht aus. Vielmehr sollte man den Staubsauger auch von unten ansetzen. Wie das gelingt? Indem man das Rohr vom Schlauch des Staubsaugers trennt. Bei vielen haushaltsüblichen Geräten sollte dies kein Problem darstellen. Dann kann man mit dem recht flexiblen Schlauch von unten nah an die Lamellen gelangen und viel Staub absaugen.
Der Blick ins Innere lässt danach noch zu wünschen übrig? Dann kann ein Haartrockner gute Dienste liefern. Mit diesem kann man einfach und effektiv von oben den Staub aus dem Heizkörper blasen. Ganz wichtig dabei? Vorher einen feuchten, ausreichend großen Aufnehmer auf dem Boden unter dem Heizkörper platzieren! Die Wollmäuse kommen nämlich mit dem Luftstrom mitunter sehr schwungvoll heraus geschossen. Und aufgrund ihres leichten Gewichts verteilen sie sich großräumig um den Heizkörper herum, wenn man keine Vorkehrungsmaßnahmen trifft. Zudem pustet man ohne feuchten Lappen mehr als nötig Staub in die Luft. Und diesen atmet man dann nicht nur ein. Man muss ihn anschließend auch wieder von Böden und Möbeln wischen.
3. Eine spezielle Heizkörperbürste
Spezielle Heizkörperbürsten sind zum einen sehr robust. Zum anderen sind sie mit vielen Borsten dicht an dicht versehen, mit denen sich die engen Lamellen effektiv abbürsten lassen. Man kann solche Bürsten natürlich in zahlreichen Ausführungen im Internet bestellen. Erhältlich sind sie aber auch im Baumarkt oder in manch einer Drogerie.
Idealerweise kauft man natürlich eine Bürste, deren Reinigungsfläche mindestens so lang ist wie die Lamellen im Heizkörper. Gibt es diese im Drogeriemarkt nicht, ist aber jede Bürste erstmal besser als gar keine.
Lamelle für Lamelle kann man damit bearbeiten und sollte davor wiederum einen feuchten Lappen unter den Heizkörper legen. Denn auch diese Maßnahme fördert vermutlich noch einmal viel Staub zutage, den man idealerweise so gleich binden kann.
Schließlich ist es nicht verkehrt, den Heizkörper noch einmal mit dem Haartrockner durch zu pusten. Auch den Staubsauger sollte man ruhig ein weiteres Mal ansetzen. Wenn man schon mal dabei ist und sich die Mühe macht… .
4. Reinigungslösung und einen weiteren sauberen Lappen
An sich sollte ein Heizkörper zwar zu den eher robusten Einrichtungsgegenständen zählen. Dennoch kann seine Oberfläche empfindlich sein und Kratzer davon tragen, wenn man sich mit ungeeignetem Mitteln an die Reinigung macht. Der Griff zum kratzenden Putzschwamm oder gar Edelstahlschwamm ist daher auch bei hartnäckigen Verschmutzungen keine gute Idee.
Zunächst einmal sollte man für die Reinigung der Oberfläche den Heizkörper ganz abstellen, sofern noch nicht geschehen. So verdunstet das Putzwasser auf der Oberfläche nicht unnötig schnell und es entstehen keine Wasserflecken.
Mit einem weichen Lappen und etwas Spülmittellösung kann man sich dann ans Werk machen. Erfahrungsgemäß kann auch ein sogenannter Schmutzradierer gute Dienste leisten. Vor allem im Kinderzimmer, wo sich gerne Spuren von Buntstiften oder Wachsmalstiften am Heizkörper befinden. Allerdings sollte man diesen nur auf matten Oberflächen anwenden, da er glänzenden ihren Glanz nehmen kann! Im Zweifelsfall gilt die altbekannte Empfehlung: Vor Anwendung an sichtbaren Stellen zunächst den Effekt an einer nicht sichtbaren testen!
Am Ende sollen zudem natürlich keine Wasserflecken den sauberen Eindruck trüben. Daher reibt man den Heizkörper nach der Reinigung mit einem geeigneten Tuch sanft trocken.
Das Abdeckgitter reinigt man natürlich am einfachsten separat vom Heizkörper. Auch dabei sollte man jedoch sehr vorsichtig vorgehen. Besonders bei älteren Heizkörpern können ansonsten schnell Lackschäden die Folge sein. Hat man im Laufe der Jahre öfter mal Schuhe oder nasse Kleidung auf der Heizung getrocknet? Dann kann sich dies beim Putzen bemerkbar machen. Denn die starke Feuchtigkeitseinwirkung kann kleine rostige Stellen hinterlassen haben, die man mit bloßem Auge kaum sieht. Geht man mit Lappen oder weichem Schwamm zu Werke, kann der Lack an diesen Stellen jedoch nun abplatzen.
Das Gitter und Stellen im Inneren, die man feucht abwischt, sollte man anschließend sorgsam abtrocknen, um Rost vorzubeugen. Erst dann darf die Abdeckung wieder auf den Heizkörper.
5. Einen Lackstift zum Ausbessern kleiner Schäden
Kleine Fehler im Lack sind einem bis zur Großreinemach-Aktion vielleicht nie aufgefallen? Am frisch gereinigten Heizkörper fallen sie dann aber womöglich gleich doppelt unangenehm ins Auge. Schließlich trüben sie den Eindruck eines Heizkörpers, der frisch geputzt nun fast wieder wie neu erscheint.
Abhilfe schafft ein einfaches Hilfsmittel, das im Baumarkt – und wiederum natürlich im Internet – erhältlich ist. Ein spezieller Lackstift für Heizkörper nämlich. Dieser ist dafür gemacht, kleine Fehlstellen binnen Sekunden fürs Auge unsichtbar zu machen. Beim Kauf sollte man jedoch darauf achten, die richtige Nuance passend zur vorhandenen Lackierung zu wählen. „Weiß“ ist in diesem Falle nämlich nicht unbedingt gleich „Weiß“.
Wer noch über Unterlagen zu seinen Heizkörpern verfügt, kann in diesen vermutlich ersehen, um welchen Farbton es sich genau handelt. Neben der Bezeichnung ist der RAL-Farbcode hilfreich dabei, den passenden Lackstift zum Ausbessern zu erstehen. Unterschieden wird dabei zusätzlich zwischen matten und glänzenden Lackierungen. Auch das sollte man beim Kauf berücksichtigen, um am Ende ein überzeugendes Ergebnis zu erhalten.
Die Anwendung eines Lackstiftes ist dabei wahrlich kinderleicht. Wie bei Nagellack trägt man die Farbe mit dem vorhandenen Pinsel – wahlweise streichend oder tupfend – auf. Dabei müssen Untergründe trocken, sauber und frei von Fett sein. Eventuell rostige Stellen sollte man zuvor zudem mit Rostentferner und einer Grundierung vorbehandeln.
Idealerweise ist der Lackstift frei von Lösemitteln, dadurch geruchsneutral und schnell trocknend. Beachten sollte man lediglich, dass man den Lack während der kurzen Trocknungszeit nicht berührt. Gut durch getrocknet sollte der Lack dafür in aller Regel späteren Reinigungsarbeiten mühelos standhalten.
Sind nach dem ersten Auftrag noch Dellen zu erkennen? Dann wiederholt man das Aufpinseln oder -tupfen so lange, bis sich die Oberfläche wieder eben anfühlt.
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